Wie bei Abraham und Hagar

Heiratsvertrag mit Leihmutterschafts-Klausel aus Mesopotamien entdeckt

Ein tönerner Keilschrift-Heiratsvertrag aus dem alten Mesopotamien wurde im türkischen Unesco-Weltkulturerbe Kültepe-Kanesch gefunden. Er wiederspiegelt die Praxis, durch welche Abraham mit Hagar den gemeinsamen Sohn Ismael zeugte, auf den die heutigen arabischen Völker zurückgehen.
Assyrischer Heiratsvertrag

Soeben wurden die Erkenntnisse veröffentlicht, die aus einem 4'000 Jahre alten Keilschrift-Tafel geschlossen wurden. Es handelt sich um einen assyrischen Hochzeitsvertrag, der den biblischen Bericht über den Patriarchen Abraham stützt.

In diesem mesopotamischen Ton-Dokument wurde der zarten Bande zwischen dem Paar Laqipum und Hatala der rechtliche Rahmen gegeben. Teil der Vereinbarung war, dass der Ehemann die Hilfe einer Ersatz-Mutter zu Hilfe nehmen kann, wenn sich zwei Jahre nach der Hochzeit kein Baby einstellt.

Paar kommt zu Kind

«Die weibliche Sklavin gelangt in Freiheit, sobald sie das erste männliche Baby geboren hat, um sicherzustellen, dass die Familie nicht ohne Kind bleibt», bilanziert Professor Ahmet Berkiz Turp von der Harran Universität gegenüber der Zeitung «Daily Sabah».

«Eine Scheidung war für unfruchtbare Paare in der assyrischen Kultur kein Thema. Monogamie war gebräuchlich und auf diese Weise konnte eine Beziehung fortgesetzt werden und die Familie konnte wachsen.»

Ähnlich wie bei Abraham und Sarah

Dies wiederspiegelt die Abmachung zwischen Abraham und Sarah, als es aussah als würden sie keine Kinder bekommen. Sarah gab Abraham ihre Dienerin, die Ägyptern Hagar, damit er mit ihr einen Sohn zeugte; Ismael, der Vater des arabischen Volks.

Als später Sarah ebenfalls einen Sohn gebar, Isaak, der Vater der Juden, entpuppte sich im Laufe der Jahre ein Eifersuchtsdrama, an dessen Ende Sarah ihre Magd Hagar verbannte und in die Einöde schickte.

Was wäre wenn?

Die Webseite «Breaking Israel News» wirft die Frage auf, was wohl in der Ehe zwischen Laqipum und Hatala geschehen wäre, wenn ihre Geschichte ähnlich verlaufen wäre wie jene von Abraham, Sarah und Hagar – was, wenn Laqipum und Hatala innerhalb von zwei Jahren kein Baby gezeugt hätten und eines mit einer «Leihmutter» entstanden wäre – und schliesslich, das ein und andere Jahr später doch noch ein eigenes dazugekommen wäre?

Einen Aufschluss liefert der Tonvertrag freilich nicht – angesehen werden kann er hingegen, er ist ausgestellt im Archäologie-Museum in Istanbul und wirft ein bestätigendes Licht auf Sarahs in der Bibel beschriebene Praxis.

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Datum: 28.11.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / BIN / BCN

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