Ausgrabungen in Jordanien bestätigen Aussagen der Bibel

Professor Dr. Udo Worschech

Ein Archäologenteam der adventistischen Theologischen Hochschule Friedensau hat bei Magdeburg in Jordanien ein moabitisches Höhenheiligtum genauer untersucht. Obwohl das dort befindliche Heiligtum bereits seit einigen Jahren bekannt ist, habe man durch eine vergrösserte Ausgrabungsfläche das ganze Ausmass und die Bedeutung dieser Kulteinrichtung erkennen können.

Die Ausgrabungen bei der schon in der Bibel (Jesaja 15,1) erwähnten moabitischen Stadt Ar-Moab waren von „Erfolg gekrönt“, berichtet Ausgrabungsleiter Professor Dr. Udo Worschech. Das Steinheiligtum befinde sich in der Stadtmauer von el-Balua, wie Ar-Moab auch genannt wurde, unmittelbar an einer Hauswand. Im gesamten Ausgrabungsbereich fanden sich Knochen von Opfertieren, sechs Pferdefigurinen, feine bemalte Gefässfragmente, Alltagsgeschirr, Vorratskrüge ein Räuchergefäss. Auch das Fragment einer Göttinnenfigurine, ein Opferbecken, ein Steinmal von etwa 60 Zentimeter Höhe und eine bronzene Schlange von zwölf Zentimeter Länge wurden ausgegraben.

Alle Funde erhärten laut Worschech die Deutung, dass es sich bei diesen Einrichtungen um ein moabitisches Höhenheiligtum handelte, das im Bereich der Umfassungsmauer hoch über einem tiefen Tal angelegt worden sei.

«Diese Entdeckung verdeutlicht sehr eindringlich nicht nur, was es mit den 'Steinmalen' in der Bibel, etwa in 1. Mose 28,22, auf sich hat, sondern bestätigt auch die unmittelbar auf Moab bezogenen Texte in 4. Mose 21,29, in denen die '(Kult-)Höhen Moabs' am Arnonfluss vom Propheten (Jeremia 48,46) und von Moses (4.Mose 21,28) unterworfen werden», betonte Worschech.

Könnte es sich bei dieser Anlage sogar um das Beth-Bamoth (Haus der Höhen) handeln, welche bei (2. Könige 3,4f.) erwähnt wird?“, fragt sich Worschech. Der Gott, der hier im Steinsymbol verehrt wurde werde ebenfalls in der Bibel genannt: Kemosch, der Gott der Moabiter, für den Salomo bei Jerusalem ein Höhenheiligtum errichten liess (1. Könige 11,7.33).

Während der Kultreform durch den König Josia seien laut Bibel (2. Könige 23) alle fremden Kultorte zerstört worden. Umso wichtiger diese Entdeckung in Ar-Moab, die nicht nur die Existenz von Höhenheiligtümern bestätige, sondern auch Aufschluss über ihre Anlage und Funktion in biblischer Zeit gebe.

Datum: 17.09.2003
Quelle: APD

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