Denn sie wischen, was sie tun

Jerusalem, das goldene Tor
Eine Friedensmission anderer Art: Die StrassenwischerInnen beim Gebet für Ihren Einsatz und für die Einwohner von Jerusalem.

Als «sinnvolle, erfüllte und erholsame Ferien» bezeichnet Brigitte Manz ihren Urlaub. Was sie unternommen hat? In Jerusalem die Strassen geputzt.

Eine Langsamstarterin ist Brigitte Manz nicht: «Ich war noch nie in Jerusalem. Dann fragte mich Rosa, eine Freundin, ob ich nicht mit nach Jerusalem zum Strassenwischen käme.» Das war zwei Wochen vor dem Start. Die 49jährige Hedingerin sagte zu.

«Ich war sehr gespannt.» Und auch überrascht: «Ich wusste nicht, dass die Stadt und die Altstadt so gross und weitläufig sind. Es war enorm, ich hatte es mir kleiner vorgestellt.» Und auch viel dreckiger: «Der Chef der Strassenwischer sagte mir aber, dass die Prävention schon in der Schule beginne, wo die Menschen zu einer richtigen Entsorgung angehalten würden.»

«Früher hätte ich die als langweilig abgestempelt.»

Als dieser Wischeinsatz begann, hatten die explosiven Nachrichten im Land gerade rapide zugenommen. Angst habe sie trotzdem keine gehabt: «Nein ich hatte Vertrauen auf Gott. Wir beteten jeden Tag, auch beim Strassenwischen. Die Gruppe gab mir Sicherheit.»

Ihr Einsatz wurde hoch geachtet. «Ein Pärchen kam, und als sie erfuhren, dass wir aus der Schweiz kommen und diesen Dienst aus Freundschaft machen, brachten sie uns etwas zu trinken. Eine andere Frau brachte uns Kuchen und fragte, ob wir Kontakt zu Juden in der Schweiz hätten. Dies ist bei mir der Fall. Früher in Zürich hab ich immer gedacht: “Sind das komische Leute.” Nun sind sie mir aber ans Herz gewachsen.»

Diese Wischferien bezeichnet Brigitte Manz als «eine grosse Bereicherung und sinnvolle, erfüllte und erholsame Ferien. Ich spürte viel von der Liebe des Herrn. Und ich konnte auch viel weitergeben. Frauen aus unserer Gruppe, die ich früher wohl als langweilig abgestempelt hätte, erlebte ich als ganz anders. Zum Beispiel Frauen aus der Heilsarmee. Es hat sich so schön entwickelt.»

Besser als vorher

Ihr Strassenwisch-Chef war ein Araber. «Er war sehr anständig und stolz, dass er solche Unterstützung erhielt. Er hatte uns beaufsichtigt.» Und auch einmal interveniert: «Einmal liess ich ein schönes Pflänzchen stehen. Das musste ich dann aber wegjäten.»

Wegen der erhöhten Alarmbereitschaft kamen die Wischer aus der Schweiz eher in Aussenquartieren zum Einsatz. «Einmal sah meine Freundin Brigitta Säcke herumstehen und meldete das der Polizei. Die war rasch da und hat kontrolliert. Es war aber alles in Ordnung.»

Jerusalem bezeichnet sie als romantisch. Die Abende würden Sonnenuntergänge bieten, wie man sie in der Schweiz nicht kenne. «Ich lernte viel über die Zusammensetzung dieses Landes und woher die Juden überall kommen.»

«Ich habe viel mit Jesus gesprochen, wir waren uns sehr nahe.» Diese Erfahrungen habe sie mit nach Hause nehmen können. «Ich bin erholt und glücklich heimgekommen. Aus dem, was ich erlebte habe, kann ich die Dinge nun gelassener nehmen. Es ist nun besser als vorher. »

Brigitte Manz (49) lebt in Hedingen, ist Mutter zweier Söhne und besucht in Zürich die «Internationale Evangelische Gemeinde». Internet: www.evangelischegemeinde.ch . In Jerusalem ebenfalls geschätzt habe sie das feine Essen.

Die Wischeinsätze organisiert das Messianische Center St. Gallen (MCS), dem auch der Verein «Hope for the Nations» angegliedert ist. Noch in diesem Jahr wird ein weiterer Strassenwischeinsatz organisiert: vom 2. – 16. Oktober 2004. Geputzt wird während einer Woche, die übrige Zeit sind Ferien. Infos für Interessierte unter: 071 279 14 87.
Webseite: www.messianic-center.ch

Auf dieser Homepage gibt es im Forum einen Gebetsthread, bei dem man für den nächsten Einsatz schriftlich beten kann. Hier gelangen Sie direkt zum Thread: www.forum.livenet.ch/thread.php?threadid=5839&boardid=7&styleid=1

Lesen Sie weiter in Teil 3: «Wir sangen, und die Palästinenser schulterten ihre Besen.»

Erster Artikel und Übersicht der Serie:
www.livenet.ch/www/index.php/D/article/484/18175/

Datum: 30.08.2004
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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