... und sie verwandeln ihre Schwerter zu Besen!

Kein Witz: Es gibt Leute, die zahlen dafür, um in ihren Ferien andernorts Strassen zu kehren. Sieben SchweizerInnen waren dafür in diesem Jahr in Jerusalem. In einer Serie berichten wir über die Arbeit der christlichen Strassenwischer aus der Schweiz.
Voller Einsatz beim Wischen und Jäten
Das Strassenwischer-Team

Abneigung gegen das Strassenkehren hat Brigitta Kasper offenbar nicht. Zumindest dann nicht, wenn es um die Strassen von Jerusalem geht. Bereits fünf Mal ist die 32jährige Bündnerin bisher in den Nahen Osten gereist, um in der Hauptstadt Israels die Strassen zu kehren. Nicht weil das dort etwa besser bezahlt würde als in der Schweiz. Im Gegenteil. Brigitta Kasper opfert ihre Ferien und zahlt für das Ganze auch noch.

Aber warum? Man könnte das ja auch in Davos machen ... «Ich glaube an Jesus, und mein Herz schlägt für Jerusalem», begründet sie. «Aus der Geschichte weiss man, dass den Juden viel Leid durch Christen widerfahren ist. Ich will zeigen, dass ich sie liebe und dass mir das Geschehene leid tut. Und dass ich in den Riss hineintreten will.»

«Dann gehe ich auch!»

Von der explosiven Lage – Scheich Yassin war gerade erschossen worden – hat sie beim letzten Mal wenig mitbekommen. «Ich empfinde es eher als positiv, dass Yassin und Rantisi jetzt weg sind.» Mehr Mühe habe sie im Vorjahr gehabt. «Damals begann der Irakkrieg. Ich rechnete mit dem Schlimmsten und überlegte, ob ich überhaupt zum Strassenwischen nach Jerusalem gehen sollte. Die Geschichte von Josua und Kaleb war für mich aber eine Weisung, zu gehen. Ich habe Gott nach einer Bibelstelle gefragt.» So sei sie auf die Geschichte mit den zwölf Kundschaftern gestossen. «Was auf mich zukam, wusste dadurch zwar nicht, aber dass ich gehen soll. Josua und Kaleb sahen ja Megaschlimmes. Es hiess, dass sie im Land brutal grosse Riesen geortet hatten. Aber wie David sagte: “Was wollen die gegen unseren Gott?” So dachte ich in meiner Situation: “Dann gehe ich auch”.»

«Sonst halte ich es nicht mehr aus!»

Man habe die Strassenkehrer an sicheren Orten arbeiten lassen. «An manchen Stellen waren riesige Berge von Abfall deponiert, andere Orte waren fast sauber.»

Bei ihrer Arbeit beobachtete Brigitta einen Mann, der auf und ab ging, ihnen etwas zu trinken brachte und telefonierte. «Wir fanden dann heraus, dass er seine Mutter anrief und von uns erzählte. Auch sie kam dann und bedankte sich für unsere Solidarität.» Überhaupt hätte dieser Strassenwischeinsatz die Einheimischen tief berührt.

Gewundert hat sich die Bünderin beim Besuch einer Siedlung: «Die Leute dort kämpfen quasi gegen die ganze Welt und zum Teil gegen die eigenen Leute. Dass man da nicht bitter wird und unter dem stetigen Druck noch immer an die eigene Vision glauben kann, das ist erstaunlich. Für mich waren bereits die beiden Tage, die wir dort lebten, kräfteraubend. Einmal sagte ich zu Gott: “Ich brauche ein Wort, sonst halt ich es nicht mehr aus!” Ich stiess dann auf 2. Chronik 20. In dieser Geschichte zogen alle gegen Israel, und die Leute fragten Gott dann: “Hast nicht du uns dieses Land gegeben?” Gott sagte dann, dass sie keine Angst haben müssen, und er kämpfte für sie. Ich gab dies auch gleich den Menschen vor Ort weiter.»

Multi-Kulti auf der Strasse

Nach dem Morgenessen rückten die Schweizer Wischer jeweils im Betrieb an, wo sie auf die arabischen und jüdischen Berufswischer stiessen. «Sie hatten den Plausch an uns und wir an ihnen.» Die Putzdelegation arbeitete jeweils von neun Uhr morgens bis nachmittags um halb eins. Ihre vollamtlichen Arbeitskollegen hätten es genossen, dass sie nicht alleine unterwegs sein mussten.

Brigitta Kasper (32) lebt in die Davos und besucht dort die Gemeinde “His People”. Webseite: www.hispeople.ch

Die Wischeinsätze organisiert das Messianische Center St. Gallen (MCS), dem auch der Verein «Hope for the Nations» angegliedert ist.Noch in diesem Jahr wird ein weiterer Strassenwischeinsatz organisiert: vom 2. – 16. Oktober 2004. Geputzt wird während einer Woche, die übrige Zeit sind Ferien. Infos für Interessierte unter: 071 279 14 87.

Datum: 26.08.2004
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung