Suche nach dem guten Leben

«So befasste sich Gott mit mir»

Radiomoderatorin, Fernseh-Host, Model, Schauspielerin – eigentlich hat Katie Souza alles, was man sich erträumen könnte. Doch sie fühlt sich leer und versucht, diese Leere mit Drogen zu füllen. Als der Schauspieltraum platzt, produziert und verkauft sie Drogen und landet im Gefängnis. Gibt es noch Hoffnung für die gewalttätige, rebellische Katie?
Katie Souza

Katie Souza will das «süsse Leben» auskosten. Was das ist, weiss sie nur zu genau: «Ich dachte, wenn ich in der Unterhaltungsindustrie arbeite, ist das das süsse Leben. Wenn ich Geld habe, ist das erfülltes Leben. Wenn ich berühmt bin, ist es dieses gute Leben.» Sie liebt Musik und beginnt schon mit 17 Jahren eine eigene Radioshow. Kurz darauf bekommt sie ein Job-Angebot von CBS Fernsehen. «Ich hatte viel Spass.»

Immer wieder hat sie Model- und Schauspielangebote. Doch nebenbei nimmt sie Drogen. «Auf der einen Seite machte ich all diese tollen Dinge, aber ich fühlte mich immer noch leer und grauenvoll, obwohl ich diese tollen Dinge erlebte. Ich wusste noch nicht mal, warum ich mich mit Drogen vollstopfte, und machte so vieles, um zufrieden zu sein.»

Traum geplatzt

Katie wird für eine grössere Filmrolle von Universal Studios ausgewählt. Genau vor dem Termin dort geht sie auf eine Drogen-Orgie – und kommt völlig high zum Treffen. «Der Mann von Universal schaute mich an und sagte: 'Du siehst aus wie eine Heroinabhängige. Geh sofort aus meinem Büro…'» Alle Chancen, alle Möglichkeiten sind mit einem Mal weg. Und so entscheidet sie sich für die Kriminalität und verkauft vollzeitig Drogen. «Ich hatte eh schon Drogen verkauft und begann auch, Meth zu produzieren.» Zwölfmal wird sie wegen unterschiedlicher Delikte verhaftet, zuletzt wegen Komplott, Drogenherstellung und Waffengesetzverstössen – 13 Jahre muss sie hinter Gitter.

«So befasst sich Gott mit dir»

Auch hinter Gittern wird sie nicht «zahm». Sie greift Beamte an, ist ständig in Probleme mit Wächtern und anderen Häftlingen verwickelt und wird zum Dauergast in der Einzelzelle. Ein Jahr lang hält sie das aus – bis sie zusammenbricht. «Ich kam in diese Strafzelle: Du bekommst keine Matratze, es ist eiskalt, der Boden ist von Urin, Kot und Kotze bedeckt… Und genau da hatte ich mit einem Mal eine Offenbarung: 'So befasst sich Gott mit dir. Du musstest in diese Strafzelle kommen, damit du endlich zusammenbrichst. Ich bin der einzige, der dich hier retten kann…'»

Katie ist verzweifelt, sie kann nicht mehr. «Ich hatte auf der Strasse gegen jeden gekämpft, jetzt kämpfte ich gegen jeden hinter Gittern. Ich merkte gar nicht, dass ich gegen Gott selbst kämpfte.» Und dann spricht Gott direkt zu ihr: «Ich will, dass du dich deiner Gefangenschaft hingibst, denn das ist mein Plan für dich und er ist perfekt!»

Aus der Bibel lernen

Katie betet zum ersten Mal in ihrem Leben und wird Christ. Das einzige Buch, das es im Gefängnis gibt, ist die Bibel. «Ich hob sie auf und las sie durch und dachte, das ist das Coolste, was ich im Leben gelesen habe.» Wieder und wieder liest sie die Bibel von vorn bis hinten durch. Dabei fallen ihr immer mehr Geschichten auf, bei denen Menschen aus dem alten Israel ins Gefängnis oder in Gefangenschaft geraten. «Ich dachte: 'Wow, das ist meine Geschichte. Die Geschichte von jedem Häftling, den ich je kennengelernt habe.'»

Bald erzählt sie ihren Mithäftlingen begeistert von dem, was sie da liest. Und aus ihrer rauen, kämpferischen Haltung wird bald ein freundliches, leidenschaftliches Wesen. «Die Polizisten nannten unsere Einheit die 'Gott-Gondel', weil jeder Gott lobte. Wir tauften die Leute in der Dusche. Wir beteten. Wir hatten Gemeinschaft miteinander und Gottes Gegenwart war mitten in unserer Gefangenschaft.»

Gottes Plan

Schon nach fünf Jahren wird ihrer Berufung stattgegeben und Katie Souza wird freigelassen. Heute weiss sie, dass das «süsse Leben» etwas völlig anderes ist: «Ein gutes Leben bedeutet, einen Sinn und eine Beziehung mit Gott zu haben. Ich habe so viele wunderbare Dinge erlebt, seit ich aus dem Gefängnis gekommen bin.» Mit einer Organisation, die sie selbst gegründet hat, besucht sie Menschen im Gefängnis und erzählt dort von Jesus. «Die Beziehung zu Gott hat mich so erfüllt, dass ich gar keinen Wunsch mehr hatte, Drogen zu nehmen.»

Sie hat auch ein Buch geschrieben über die Dinge, die sie von den Israeliten in Gefangenschaft gelernt hat und wie Gott die Zeit im Gefängnis nutzen kann, um Menschen für seine Ziele vorzubereiten. «Er hat einen grösseren Plan, einen wunderbaren Plan und möchte unsere Gefangenschaft nutzen, um uns dadurch Träume und eine Zukunft zu schenken. Er liebt uns so sehr, dass er einen Plan für uns hat – und der ist viel grösser als wir uns je träumen lassen würden.»

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Datum: 20.07.2019
Autor: Robert Hull / Rebekka Schmidt
Quelle: CBN News / Übersetzung: Jesus.ch

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