Rapper zu Boden geschleudert

Ein Blitzschlag stellte sein Leben auf den Kopf

Isaac Borquaya (26) alias «Guvna B» gehört zu den prägendsten christlichen Rap-Interpreten. Begonnen hatte dies, als ein Blitz ihn und seinen Freund beim Fussball im Regen niederstreckte. Einen Monat lang lag sein Freund im Spital, dann der Entscheid: Die Maschinen werden abgeschaltet. Das mündete in ein Leben veränderndes Versprechen von Isaac gegenüber Gott.
Rapper Guvna B

Heute gehört «Guvna B» zu den wichtigsten christlichen Hip-Hop-Künstlern. Der junge Brite publizierte mittlerweile vier Rap-Alben, ab der vierten Veröffentlichung erreichte er jeweils die Gospel-Alben-Charts und im Alter von 20 Jahren gewann er den prestigeträchtigen MOBO-Award. Unter anderem arbeitete er mit Michelle Williams («Destiny Child») und Matt Redman zusammen.

Vor kurzer Zeit publizierte er sein jüngstes Album «Secret World» (Geheime Welt). Dieses gewährt einen Einblick in sein Leben, das nicht immer von Erfolgen gesäumt war. Aufgewachsen ist er als Sohn ghanaischer Eltern im Osten von London und später in Essex. «Ich gehörte nie wirklich dazu. Einerseits unterschied ich mich grundsätzlich von meinen Klassenkameraden und zudem war ich Christ und somit zusätzlich eigenartig. In meinen Teenager-Jahren versuchte ich immer, jemand zu sein, der ich nicht war. Das Album wirft nun ein Licht in meine 'Geheime Welt'.»

Schwierige Themen verarbeitet

Das Album dreht sich um Themen wie Depression, Selbstmord, dem Leben in Gangs sowie Messerstechereien. Im Gespräch mit der Zeitung «Christian Today» sprach «Guvna B» offen darüber, wie ein Freund von ihm, Danny Locke, sich das Leben genommen hat. Er berichtet darüber hinaus von Problemen, die ihm selber begegnet sind. Der einzige Grund, warum er nicht tief in Gewaltverbrechen verstrickt wurde, sei, weil er zu grosse Angst davor gehabt habe.

«Ich wuchs in einer christlichen Gemeinde auf, in der alles gut war und ich hatte das Gefühl, da nicht über die Herausforderungen in meinem Leben reden zu können», blickt Isaac zurück. «Ich befürchtete, dass man mich verurteilen würde, wenn ich gesagt hätte, was ich durchmache.» Mit seiner Aufnahme will «Guvna B» auch jungen Menschen helfen, die ähnlich empfinden. «Es ist nicht eine Aufnahme, die alle Antworten hat, aber sie sagt, dass es ok ist, darüber zu reden.» Das Album beinhalte einiges, was viele Menschen erleben würden.

Wenn vor dem Haus Drogen verkauft werden

Viele seiner Fans sind Teenager, die aus einem städtischen Umfeld stammen. «Ich würde gerne vollzeitlich als Mentor wirken», sagt Isaac Borquaya alias «Guvna B». «Es wäre hilfreich gewesen, wenn ich damals so jemanden gehabt hätte, als ich 14 war.» Eigentlich habe er sich nie Anhänger gewünscht. Doch nun seien sie da und er sieht dies als Verantwortung. Er ist derzeit Mentor von mindestens zehn Jugendlichen.

«Sie sollen nicht denken, dass sie perfekt sein müssen. Sie sollen einzig wissen, dass es einen perfekten Gott gibt, der sie einmalig und besonders gemacht hat. Was immer sie für Fehler haben, Gott kann sich darum kümmern.» Lehrer und Politiker seien gut, doch es brauche mehr Menschen, die sich um die «Kids» in den Städten kümmern würden. Wenn zum Beispiel der Vater oft nicht da ist und vor dem Haus Drogen verkauft werden. «Es ist wichtig, gute Vorbilder zu haben.»

Der Blitzeinschlag

Borquaya wurde im Alter von 16 Jahren Christ. Damals spielte er gerade im Regen Fussball, als plötzlich ein Blitz im Spielfeld einschlug. «Ich war etwa 15 Sekunden benommen. Doch mitten auf dem Feld war mein Freund Izzy liegengeblieben. Wir rannten alle zu ihm. Überall waren Löcher in Shirt und Hose und wir bemerkten rasch, dass er getroffen worden war und nicht mehr atmete. Die Lehrer rannten herbei, sie versuchten ihn zu retten, doch es gelang ihnen nicht.»

Umgehend wurde die Ambulanz alarmiert, deren Notärzte mit einem Defibrillator herbeieilten und mit einer Herzmassage begannen. «Doch auch sie brachten ihn nicht zum Atmen. Er wurde ins Spital gebracht und am nächsten Tag sagte man uns, dass er nicht selbst atmen konnte.» Als «Guvna B» an diesem Tag heimging, betete er: «Gott, meinem Freund geht es sehr schlecht. Und wenn du ihm helfen kannst, würde ich das sehr schätzen. Amen.» Dies sei vermutlich sein erstes wirkliches Gebet gewesen.

Das Versprechen

Zwei Wochen später hatte sich die Situation noch nicht verbessert und Isaac gab auf. Er begann, mit den falschen Leuten herumzuhängen und falsche Dinge zu tun. «Ich vermute, dies war meine Flucht.» Einen Monat später hiess es, dass Izzy in sehr schlechter Verfassung sei und man nun die Maschinen abstellen werde. «Da betete ich: 'Gott, ich weiss, dass ich nicht das Leben lebe, das du willst. Doch ich verspreche dir: Wenn mein Freund durchkommt, werde ich Christ und werde für dich leben.'»

«Drei Tage später erhielt ich einen Telefonanruf. Weder seine Ärzte noch seine Familie konnten es sich erklären, doch Izzy lebte und begann zu atmen und es sah aus, als würde er es schaffen – was dann auch geschah.» Für Isaac war dies der Wendepunkt im Leben. «Ich entschied mich, Gott zu suchen. Und ich las in der Bibel, um mehr über ihn herauszufinden.»

Rap war stets ein Teil seines Lebens gewesen und so schrieb er nun Lyrik über Gott – und er spürte dessen Gunst. «Guvna B» gehörte im Übrigen zum Line-up des letztjährigen Heavenstage-Festivals in der Schweiz.

Zur Webseite:
Homepage von «Guvna B»

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Datum: 31.03.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / ChristianToday

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