Auf der Suche

Statt eines Gurus fand er Jesus

Er sucht einen Lehrer in Sachen Religion, einen Guru – und stösst ausgerechnet bei einer Asienreise auf das Buch «Jesus, unser Schicksal» des früheren Essener Jugendpastors Wilhelm Busch. Dies führte zu ungewöhnlichen Erfahrungen mit Gott.
Hindu Tempel

Als junger Mann wird Uwe Walter beneidet. Er ist sportlich, hat Geld und viele Freunde. Ein Partygänger – der aber keine Lust zu leben hat. Immer wieder plagen ihn Depressionen. Auslöser könnten die Scheidung seiner Eltern oder die Trennung von seiner ersten Freundin gewesen sein, meint er rückblickend. Er schmeisst zweimal das Studium – Jura und Pädagogik; stattdessen wird er Orthopädietechniker.

Gott auf einem Hoteldach erlebt

Antworten auf seine Existenzfragen erhofft er sich von einer Reise nach Asien: Als 25-jähriger wandert er 1976 durch Sri Lanka, Indien und Nepal. «Ich hatte genug vom gut bürgerlichen Leben in Deutschland.» Der Katholik hofft, «den Sinn des Lebens» zu finden – oder wenigstens einen Guru, der ihm Hoffnung vermitteln kann. Vergeblich.

Stattdessen betritt er eines Tages in Pakhara – mitten in Nepal – einen Laden für gebrauchte Bücher und greift zu «Jesus, unser Schicksal», weil ihn in der Fremde alles auf Deutsch interessiert. Er ist innerlich berührt, und nun möchte er eine Bibel lesen. Er kauft sie in der Hauptstadt des buddhistischen Nepals, in Kathmandu.

Jeden Tag liest er darin – und ist glücklich. Als er einmal nicht schlafen konnte, steigt er auf ein Hoteldach. Dort hat er den Eindruck, dass «der Himmel für mich offen steht, dass Gott mich mit seiner Freude und Liebe übergiesst». Nach einem halben Jahr kehrt er nach Deutschland zurück. Auf einem Flohmarkt in Offenbach trifft er auf einen Stand, bei dem ebenfalls das Buch des lange verstorbenen rheinischen Pfarrers Busch auslag. Hierbei lernt er zum ersten Mal entschiedene Christen kennen. Doch es dauert noch viele Jahre, bis er selbst Christ wird. Als 1987 in seiner Heimatstadt Gelnhausen bei Frankfurt am Main eine Zeltevangelisation mit dem Missionswerk «JanzTeam» stattfindet, geht er hin – und folgt dem Aufruf zum Glauben.

Verschlossene Türen

Seitdem will er jenen die frohe Botschaft von Jesus Christus bringen, die sie noch nie gehört haben. Er fühlt sich berufen: «Ich will Missionar werden.» Er besucht in Brake bei Lemgo eine Bibelschule. Dort lernt er seine spätere Frau Anna kennen. Sie teilt seine Sicht. Anschliessend geht es zur Akademie für Weltmission in Korntal bei Stuttgart. Doch alle Türen in Richtung Weltmission gehen zu. Und so zieht die junge Familie nach Senftenberg im Bundesland Brandenburg und kümmert sich um eine gerade gegründete Gemeinde. Es geht voran – aber viele Gemeindeglieder ziehen in den 90er Jahren in den Westen, auf der Suche nach einer Arbeitsstelle. Nach fünf Jahren schrammt Uwe Walter an einem Burn-out vorbei. Daher kehrt er in seine hessische Heimat zurück und wird wieder Orthopädietechniker.

Wo es Hilfe bei Krisen gibt

Hin und wieder predigt er am Sonntag in Gemeinden. Eines Tages lernt er dabei zwei Vorstandsmitglieder des christlichen Werks «help center» in Buchenau kennen. Sie suchen für ihr Seelsorgezentrum für Menschen in Krisensituationen dringend Mitarbeiter. Als er davon hört, wird ihm «warm ums Herz». Auch die Familie ist «Feuer und Flamme». Er bewirbt sich – und wird genommen. Seit 2008 ist Uwe Walter Leiter des «help centers». Er weiss, dass er am richtigen Platz ist: «Gott selbst hat uns dorthin geführt.»

Webseite:
Help Centers

Datum: 22.09.2012
Autor: Klaus Rösler
Quelle: idea.de

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