Medienpreise für gelebtes Christsein

Cliff Richard wurde für sein Lebenswerk ausgezeichnet

Berlin. Der Christliche Medienverbund KEP (Konferenz Evangelikaler Publizisten) hat in Berlin seinen Preis “Goldener Kompass” an Journalisten, Popmusiker, Theologen und Sportler verliehen.

Die Auszeichnung für glaubhaft gelebtes und vorbildlich dargestelltes Christsein erhielten der englische Popsänger Cliff Richard (London), die Chefredakteurin der Zeitschrift “Bild der Frau”, Andrea Zangemeister (Hamburg), der Chefredakteur der Tageszeitung Hessisch-Niedersächsische Allgemeine (HNA), Horst Seidenfaden, sowie HNA-Redakteur Mark-Christian von Busse (beide Kassel), der Theologiestudent Philip Prinz von Preussen (Plön), die Kunstspringerin Brita Baldus (Leipzig) und die Popband “Normal Generation?”.

Cliff Richard, der den Goldenen Kompass für sein Lebenswerk bekam, konnte wegen einer Tournee nicht an der Preisverleihung teilnehmen. Die KEP-Vorsitzende, Margarete Kupsch-Loh (Würzburg), würdigte die Verdienste von Frau Zangemeister. Sie habe mit Artikeln, etwa zum Thema Beten oder die Evangelisation “ProChrist” und die Jugendbewegung “Jesus Freaks”, den christlichen Glauben einem Millionenpublikum nahegebracht. Für ihre Berichterstattung über den Jugendkongress Christival, der im vorigen Oktober mit 20.000 Teilnehmern in Kassel stattfand, wurden die HNA-Journalisten ausgezeichnet. In beinahe 100 Artikeln, Reportagen, Interviews und Portraits berichtete die Zeitung über das Christival.

Über Gott zu singen, ist normal

Für ihre Teilnahme an der missionarischen Aktion “Kraft zum Leben” im vorigen Jahr wurden der Theologiestudent Prinz von Preussen, Ururenkel des letzten deutschen Kaisers, und die Kunstspringerin Baldus ausgezeichnet. Trotz einer “Kritiklawine” hätten sie Mut zum Bekenntnis ihres Glaubens gezeigt, sagte der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart). Der Präsident des Kirchenamtes der EKD, Valentin Schmidt (Hannover), würdigte die Gruppe “Normal Generation?”, die im vorigen Jahr beim nationalen Wettbewerb für den Grand Prix d’Eurovision de la Chanson den dritten Platz belegt hatte. Deutschland habe dadurch gelernt, dass es normal sei, von Gott zu singen und zu reden.

Kirchliche Versuche in der Medienwelt enden oft kläglich

Hauptreferent war der stellvertretende Chefredakteur der Programmzeitschrift “HörZu”, Ulf C. Goettges (Hamburg). Er beklagte Mängel in der kirchlichen Öffentlichkeitsarbeit. Die zaghaften Versuche, in der Medienwelt Fuss zu fassen, endeten meist tragisch. So sei der private christliche Hörfunksender in Berlin “Radio Paradiso” zunächst fast in Konkurs gegangen und sende heute “Schmusemusik statt der guten Botschaft”. Von Bibel-TV höre man, dass es um sein Überleben kämpfe. Der Wunsch nach Seelentrost sei aber riesig, so Goettges. Die Kirchen versäumten es, deutlich auf ihre Angebote hinzuweisen. Goettges: “Das Wort zum Sonntag allein macht eben nicht selig.”

Medien übernehmen kirchliche Aufgaben

KEP-Geschäftsführer Wolfgang Baake (Wetzlar) erklärte, er gewinne immer wieder den Eindruck, dass kirchliche Verlautbarungen sich mehr an dem orientierten, was “ankomme”, statt am eigentlichen Auftrag. Ein Bischof, der sich kritisch zum drohenden Irak-Krieg äussere oder Homo-Segnungen befürworte, erreiche eine höhere Publizität als ein Kirchenrepräsentant, der selbstkritisch zur geistlichen Lage in Deutschland Stellung nehme. Er sei deshalb dankbar, dass zahlreiche säkulare Medien teilweise stärker und bewusster als die Kirche geistliche Aufgaben wahrnähmen.

Datum: 19.02.2003
Quelle: idea Deutschland

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