Höhere Risiken für Kinder in „neuen Familien“

Alleinerziehende Mutter

Das deutsche Magazin Focus hat kürzlich „Die neuen Familien“ zum Thema gemacht. Es hat dabei auch die Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen der verschiedenen Lebensstile auf die Kinder zitiert.

Noch hält sich gemäss Focus der Zerfall der Kernfamilie mit Eltern und Kindern in Grenzen. In Deutschland leben noch knapp 80 Prozent der Kinder mit beiden leiblichen Eltern zusammen. Allerdings wuchs die Zahl der Alleinerziehenden inklusive der unverheiratet im Stieffamilien Lebenden in zehn Jahren um 20 Prozent. Prognosen, nach denen solche Familienformen schon bald die Mehrheit stellen würden, dürften sich, wenn überhaupt, erst in ferner Zukunft erfüllen, urteilt Focus. Die Kernfamilie hält sich trotz aller gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Widerwärtigkeiten erstaunlich gut.

Allerdings ist die Entwicklung der Kinder, die nicht in einer Kernfamilie aufwachsen, einem erhöhten Risiko ausgesetzt. So weisen deutlich mehr Kinder, die mit einer allein erziehenden Mutter aufwachsen, Verhaltensstörungen auf, als Kinder in Kernfamilien. Doppelt so viele Söhne und 50 % mehr Töchter weisen Verhaltensstörungen auf, wenn sie bei einer allein erziehenden Mutter aufwachsen, statt in einer Kernfamilie.

Kinder, die mit ihren leiblichen Eltern aufwachsen haben demgegenüber gute Chancen, ohne Belastungen aufzuwachsen, wenn die Eltern keine schweren, andauernden Konflikte austragen. Kinder in Eineltern-Familien leiden dagegen unter starken Belastungen in den ersten ein bis drei Jahren nach der Trennung von Vater und Mutter. Als Erwachsene weisen sie ein höheres Trennungs- und Scheidungsrisiko auf. Die Gefahr einer psychischen Langzeit-Belastung der Kinder ist ebenfalls höher, wenn der Konflikt zwischen den getrennten Eltern weitergeht. Eine ähnliche Risikosituation besteht für die Kinder, die in Stieffamilien oder mit schwulen Elternpaaren zusammenleben.

Datum: 13.01.2003
Autor: Fritz Imhof
Quelle: SSF

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