Aus Protest auf die Knie

Auch George Clooney kniet zum Gebet

In den USA hat sich unter Football-Spielern eine breite Protestfront gegen Polizeigewalt und Präsident Trump gebildet. Die Spieler weigern sich, während der Nationalhymne zu stehen – und gehen auf die Knie. Jetzt hat sich Schauspieler und Aktivist George Clooney mit ihnen solidarisiert.
George Clooney
NFL-Spieler knien während der Nationalhymne

Auf den Knien zu beten – das ist von je her eine Haltung, die Ehrfurcht vor Gott ausdrückt. NFL-Spieler in den USA machen jetzt klar, dass das Knien auch bedeutet, dass man sich vor irdischen Autoritäten eben nicht fürchtet, wenn man sich vor Gott beugt.

Jetzt hat sich George Clooney mit den protestierenden Footballern solidarisiert. Der Oskarpreisträger, Schauspieler und Produzent scheut sich von jeher nicht, heisse Themen anzupacken und pointiert zu kommentieren. Jetzt veröffentlichte Clooney ein Gebet auf der Website «The Daily Beast»: 

Ich bete für mein Land.
Ich bete, dass wir mehr das finden, was uns vereint, als das, was uns trennt.
Ich bete, dass die Führer unserer Nation das gleiche tun.
Ich bete, dass kleine Kinder wie Tamir Rice sich in ihrem Wohnquartier sicher fühlen können.
Ich bete für all unsere Kinder.
Ich bete für unsere Polizei und die Einsatzkräfte.
Ich bete für die Männer und Frauen, die Waffen tragen.
Ich bete, dass auch Andersdenkende in unserem grossartigen Land immer geschützt werden.
Ich bete für eine vollkommenere Einheit.
Und wenn ich bete, gehe ich auf die Knie.

Clooney ist ein scharfer Kritiker von Präsident Trump. Nach Angaben der Los Angeles Times hatte er während des Wahlkampfs im letzten Jahr Stimmen für Hillary Clinton gesammelt.

Breite Protestwelle

Die Proteste fingen im letzten Jahr an, als Colin Kaepernick, der frühere Quarterback des Teams «San Francisco 49ers» sich weigerte, während des Abspielens der Nationalhymne zu stehen. Aus Protest gegen Polizeigewalt gegenüber Schwarzen und andere Minderheiten kniete er nieder. Andere NFL-Spieler taten es ihm gleich. Sie verstanden ihren Akt als «friedlichen Protest».

Präsident Trump feuerte die Proteste vor kurzem neu an, als er im September in Alabama Spieler scharf kritisierte, die während des Abspielens der Nationalhymne aus Protest niederknieten. Der Präsident ist der Meinung, diese Haltung während des Abspielens der Nationalhymne sei unpatriotisch und solche Spieler sollten gefeuert werden. Nach den Äußerungen Trumps schlossen sich bei vielen Teams auch Trainer und Funktionäre den Protesten an.

Die NFL (National Football League) ist der nationale American-Football-Verband der USA. Zu Journalisten sagte der US-Präsident jetzt, die NFL werde «zur Hölle fahren», wenn sie sich nicht ändere.

Datum: 30.09.2017
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / CBN News

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