Sport, Computerkurse und Mission

Saskia Wijers
Sport Guinea
Sport

Missionieren ist mehr, als sich mit einer Bibel auf eine Strasse zu stellen und das Evangelium zu verkünden. Saskia Wijers hat in Schulen in Guinea Sportunterricht erteilt und versucht, durch ihr Verhalten den christlichen Glauben weiterzugeben.

Saskia Wijers (25) wollte mehr über Mission erfahren, als durch Vorträge und Artikel möglich war. Sie meldete sich bei der Schweizer Allianz Mission (SAM) und reiste für 15 Monate nach Guinea, Westafrika.

Mässiges Interesse in Kissidougu

Die ersten fünf Monate lebte und arbeitete Saskia in der guineischen Stadt Kissidougou. Vor allem Backsteinhäuser mit Wellblechdächern, aber auch Rundhütten mit Strohdächern prägen das Stadtbild. An der Schule der einheimischen protestantischen Kirche unterrichtete die Sportlehrerin Turnen, gab nebenher Computer-Kurse und half der Schweizer Gastfamilie, wo sich Gelegenheit bot. Viele sichtbare Spuren hat Saskia aber nicht hinterlassen. Das musste sie auch nicht. Es wäre zwar schön gewesen, hätte sich ein Lehrer von ihr ausbilden lassen. Aber dieser kam nur zwei Mal zum Unterricht. Andere Lehrer, die ebenfalls hätten zuschauen sollen, zogen ein Plauderstündchen vor. Der Turnunterricht wurde nach Saskias Weiterreise wieder gestrichen. Frustriert ist sie darüber nicht. „Schon bei der Arbeit merkte ich, dass es nicht weitergehen wird.“ Mehr Mühe bereitete ihr, dass die vielen Stunden, die sie mit einer Frau vor dem PC verbracht hatte, für die Katz waren. Die Frau kam zwar mit dem Programm einigermassen zurecht, ihr Mann stellte sich ihr aber in den Weg. Rückblickend sagt Saskia deshalb: „Die Zeit in Kissidougou hat vor allem mir etwas gebracht.“

Gute Zeit in Conakry

„Sport wird wichtiger in Conakry“, sagt sie hingegen über ihre zweite Station in Guinea, wo sie sieben Monate blieb. Ihr ‚Mitarbeiter’ war lernwillig, Volleyball-begeistert und blieb der Schule treu. Auch weil sie sah, „…dass es gut kommt…“, verlängerte Saskia ihren Aufenthalt um drei Monate.

Sie lebte bei der Familie eines guineischen Pfarrer-Praktikanten und dessen Halbschwester. Im Leben mit Einheimischen lernte sie die kulturellen Unterschiede kennen. Guineer sind zu 85 Prozent Volksislamisten (Islam vermischt mit Naturreligion), Animisten (Naturreligion) und ganz wenige Christen. „Hauptsache, du glaubst etwas“, hat Saskia in Gesprächen hören müssen. Diese Ansicht teilt sie nicht: „Nur der Glaube an Jesus Christus bringt ewiges Leben.“ Über diese „Wahrheit“ hat sie während ihrer 15 Monate mit vielen gesprochen. Wie viele danach aber Halt im christlichen Glauben fanden, weiss sie nicht. „Die Entscheidung liegt bei jedem Einzelnen.“ Viele würden den Schritt nicht wagen, „weil sie sonst aus der Familie ausgestossen würden“, gibt sie zu bedenken.

Saskia Wijers fühlte sich wohl im Quartier von Conakry. Die Menschen schätzten sie. Dass einige vor ihrer Abreise sie um den Fotoapparat, einen Volleyball oder das Schulgeld baten, macht ihr aber wenig Mühe. Sie wusste nicht, ob sie gefragt hatten, weil sie eine gute Beziehung hatten oder ob sie es gut miteinander hatten, weil stets ein Hintergedanke dabei war.

Nichts desto trotz hält Saskia den Kontakt zu den Menschen in Conakry mit Briefen und E-Mails aufrecht. Saskia kennt nun deren Bedürfnisse und Probleme und trägt diese in ihre FEG-Gemeinde in Henggart. „Hier können wir für konkrete Anliegen gemeinsam beten“, sagt sie.

Leicht gekürzter und überarbeiteter Artikel erschienen in der Winterthurer Woche

Datum: 05.02.2003

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