Mich würde interessieren, was Ihre Tochter konkret als problematisch erlebt: Macht ihr das Thema «Sexualität» grundsätzlich Mühe? Dann sollten Sie in besonderer Weise das Gespräch mit ihr suchen und behutsam nach den Ursachen forschen. Helfen Sie ihr zu entdecken: Sex ist ein grossartiges Geschenk Gottes an unser Leben und nicht etwas, über das man nur hinter vorgehaltener Hand flüstern darf. Oder ist es ihrer Tochter unangenehm, wie die Anwendung von Kondomen im Unterricht besprochen wird? Wehrt sie sich innerlich gegen das Thema, weil die in der Klasse vertreten Positionen zu Sexualität, Geschlechtsverkehr und Verhütung ihrer christlichen Einstellung widersprechen? Dann machen Sie ihr Mut, sich sachlich mit dieser Thematik auseinander zu setzen. Machen Sie deutlich: In unserer Zeit sind intimsexuelle Beziehungen unter Jugendlichen weitgehend normal geworden. Im Vordergrund des Sexualkundeunterrichts steht deshalb die Absicht, für ein «risikobewusstes» Sexualverhalten zu sensibilisieren, um gesellschaftlich unerwünschte Konsequenzen (ungewollte Schwangerschaften, Sexualerkrankungen) möglichst zu minimieren. Richtig angewendet ist das Kondom ein relativ sicheres Verhütungsmittel (Versagerquote unter 5 Prozent). Es ist für Jugendliche frei zugänglich und finanzierbar. Und die Anwendung von Kondomen kann das Risiko von Geschlechtskrankheiten deutlich senken. Der Unterricht soll darum dazu beitragen, Hemmungen gegen dieses Verhütungsmittel abzubauen. Christliche Positionen spielen im Unterricht häufig eine untergeordnete Rolle. Bestärken Sie Ihre Tochter deshalb unbedingt darin, diese mutig anzusprechen und treten Sie selbst offensiv für eine ethisch differenzierte Darstellung des Themas im Unterricht ein.Was macht grundsätzlich Mühe?
Verhütungsmittel: Sollen vor Konsequenzen schützen
Datum: 23.05.2003
Autor: Günther Kress
Quelle: Chrischona Magazin