Urlaub als geistliche Unterstützung

„Es gibt eine Stelle im Evangelium, wo Jesus zu den Aposteln sagt: ‚Kommt und ruht euch aus!‘ Ich glaube, dass Ferien so etwas sein sollten, eine Zeit, die sich vom Alltag abhebt, weil man mehr Freizeit hat, um zuzuhören, besonders seinem eigenen Ehepartner, um mit den Kindern zu spielen und gute Bücher zu lesen“.

„Es ist interessant, dass ,Feiertag‘ ursprünglich – und im liturgischen Sprachgebrauch auch heute noch – einen Tag bedeutet, der dem Gottesdienst gewidmet ist“, sagte der Kapuzinerpater.

Der Feiertag ist deshalb „jener Tag, an dem man sich Zeit nimmt, sich von den gewöhnlichen Aktivitäten frei hält und sich etwas anderem widmet. Wenn in der Bibel steht: ‚Heiligt die Festtage‘, dann heisst das auch“ so erklärte Cantalamessa, „‚Haltet die Ferien heilig‘“.

„In der katholischen Spiritualität gibt es die Aufforderung ,Vacare Deo‘ – frei sein für Gott und das Gebet“, sagte Cantalamessa. Es ist eine Notwendigkeit, die viele Menschen verspüren, und darum verbringen sie „wirklich andere Ferien“.

„Ferien sollten das sein, was ihr englischer Name ausdrückt: ‚Holy-Days’, heilige Tage.“ Darum „ist es schade, wenn man sich in den Ferien alle möglichen künstlichen Spektakel anschaut, die weit hinter der Natur zurückbleiben, und dieses grosse Wunderwerk unbeachtet lässt, das Gott jeden Tag vor unseren Augen ausbreitet“.

Wir sollten die Farbe der Berge betrachten oder die hochgewachsenen Tannen, die jeden Augenblick zu sagen scheinen: „Wer aber hat dies alles gemacht?“ „Staunen vor der Schöpfung ist ein Teil der universellen und ältesten Gefühle der Menschen“.

antalamessa fügte hinzu: „Es gab einen mittelalterlichen Schriftsteller, der sagte, dass der Mensch sich wie ein Dirigent eines Orchesters fühlen sollte, inmitten all dieser Geräusche der Natur, die ihn anleiten, in die Höhe heben und ihn Gott preisen lassen.