EVP kündigt Referendum an

«Chromosomen-Sichten ist ethisch problematisch!»

In diesen Tagen könnte der Nationalrat auf die ständerätliche Linie einschwenken und die Anzahl der zu entwickelnden Embryonen auf 12 beschränken. Für die EVP bleiben aber die grundlegenden Differenzen bestehen.
Forscherin in Labor
Berner EVP-Nationalrätin Marianne Streiff

Das Parlament ist sich uneins über die Entwicklung von Embryonen ausserhalb des Körpers der Frau. Die Kommission will in diesem Punkt dem Kompromissvorschlag des Ständerates folgen und die Anzahl zu entwickelnder Embryonen auf 12 beschränken.

Unabhängig davon, ob im «Fortpflanzungsmedizingesetzes» (FMedG) eine Obergrenze definiert wird oder nicht, lehnt die EVP einen Blanko-Check für die Fortpflanzungsmedizin in der Bundesverfassung ab.

«Ethisch problematisch»

Besonders das Chromosomen-Screening beurteilt die EVP als ethisch problematisch. Denn es soll nicht nur nach schweren Krankheiten gesucht werden dürfen, sondern auch Embryos mit Trisomien gezielt ausgesondert und Kinder mit Down-Syndrom verhindert werden.
«Dies öffnet nun Tür und Tor für die Selektion zwischen lebenswertem und lebensunwertem Leben und erhöht den Druck auf werdende Eltern massiv», ist EVP-Parteipräsidentin Marianne Streiff überzeugt.

Sollte das Parlament das Gesetz in dieser Form beschliessen, wird die EVP das Referendum ergreifen. Gespräche für eine breite Allianz mit betroffenen Organisationen, Politikern und Verbänden sind im Gange. Sie wird die Verfassungsänderung in der ohnehin stattfindenden obligatorischen Volksabstimmung daher entschieden bekämpfen.

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Datum: 26.11.2014
Quelle: Livenet

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