WHO gegen Übergewicht: Mehr Bewegung, weniger Fett und Zucker

Fast Food
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Genf - Süssgetränke, durch TV-Werbung angepriesen, erhöhter Fettkonsum und Mangel an Bewegung tragen zur dramatisch steigenden Zahl übergewichtiger Menschen in reichen Ländern bei. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat eine Kampagne gestartet, um der Epidemie zu wehren. Die Kampagne schliesst Empfehlungen an die Regierungen ein; sie sollen auch zur Senkung der Zahl chronischer Krankheiten beitragen.

Eine WHO-Studie, erstellt von namhaften Wissenschaftlern unter dem chilenischen Ernährungsforscher Ricardo Uauy, zeigt auf, wie der Verzehr von zuviel Fett und Zucker die Gesundheit gefährdet. Laut der Studie sollte nicht mehr als ein Zehntel der Energie in Form von Zucker aufgenommen werden. Eine bisher in den USA verwendete Leitlinie passt der Lebensmittelindustrie viel besser: Sie legt die Limite bei 25 Prozent.

Die WHO-Experten empfehlen einen geringeren Fettkonsum (weniger als 30 % der Gesamtenergieaufnahme) und weniger Salz in der Nahrung. Pro Tag sollten mindestens 400 Gramm Gemüse und Früchte verzehrt werden (ohne Kartoffeln). Ein weiterer Tipp der WHO (den Millionen vernünftiger Menschen bereits umsetzen): Eine Stunde Bewegung pro Tag hilft Krankheiten verhüten.

Süssgetränke und Fast Food...

Laut der WHO erhöhen Süssgetränke die Gesamtkalorienaufnahme, indem sie die Appetitkontrolle einschränken. Kinder, die ständig zu Süssgetränken greifen, werden viel eher übergewichtig. Zudem kritisiert die WHO die Fernsehwerbung für Nahrungsmittel mit deutlichen Worten. „Zum Teil dürften die starken Zusammenhänge zwischen grossem Fernsehkonsum und Übergewicht bei Kindern auf die Nahrungsmittelwerbung, der sie ausgesetzt sind, zurückzuführen sein“, heisst es in der Studie.

...in aggressiver TV-Werbung

Gerade jene Fast-Food-Angebote, Nahrungsmittel und Getränke, die einer ausgeglichenen Ernährung am abträglichsten seien, würden am aggressivsten beworben, und zwar besonders im Fernsehen. Die WHO beschuldigt grosse Firmen der Nahrungsmittelbranche, mit ihren TV-Spots direkt auf die kleinen Kinder abzuzielen, jene Zuschauer, die noch nicht zwischen Information und Werbung unterscheiden könnten. Philip James, einer der beteiligten Forscher, forderte die Nahrungsmittelhersteller auf, mit der WHO an einen Tisch zu sitzen und zu Lösungen beizutragen, anstatt wie bisher die Probleme zu vergrössern.

Datum: 04.03.2003
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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