Immer wenn ein neues Leben anfängt...

Frosthardr in Uster

Depressionen und die Wunder der Natur: Aus diesen Stoffen sind die Texte der norwegischen Band «Frosthardr» aus Ullensaker.

Ihre Musik ist sehr intensiv. Und das Besondere an der Gruppe: Alle Mitglieder stammen aus christlichen Familien. Wir sprachen mit zwei Frosthardr’n; mit «Jokul» und «Dr. E» (beides Künstlernamen).

Livenet.ch: Eine Metall-Band, und alle waren «schon immer» Christen! Habt Ihr denn nie ausbrechen wollen? Frauen, Alkohol oder so?
Dr. E:
Ich weiss, was ich an Jesus habe. Gott hat mich mit einem freien Willen geschaffen. Wenn ich etwas tun will, kann ich das auch. Ich weiss, dass Gott vergibt. Aber es geht nicht darum, dass ich das als Entschuldigung gebrauche und mir denke, Gott vergibt ja ohnehin. Ich schaue auf die Leute um mich herum und versuche, ihnen von dem zu weitergeben, was ich habe oder was wir in der Band haben.

Welche Schwerpunkte habt Ihr in Euren Liedern? Gibt es so etwas wie ein Grundkonzept?
Jokul: Nein, jeder Song steht für sich. Die Lyrik handelt mal von Einsamkeit und Depressionen, und ein andres Mal, dass jeder einzelne durch Christus gerettet werden kann und man bei ihm Frieden und Glück findet.

Dr.E: Ja, und dass man frei sein kann von den Problemen um einen herum. Andere Songs handeln von der Natur in Norwegen; wie wunderbar sie Gott gemacht hat.


Ist da auch ein Song über den Beginn der Schöpfung dabei?

Dr. E: Nein, denn Gott kreiert ja immer weiter. Jedes neue Leben auf dieser Welt stammt von ihm. Unsere Lieder spielen darum in der Gegenwart. Wir singen von der Schönheit um uns herum, im Hier und Jetzt.

Das ist nicht gerade typisch für eine Heavy-Metall-Band ...

Dr. E: Skandinavische Black-Metal-Gruppen singen oft über die Natur und ihre Phänomene, über Schnee und Winter.

Steve Rowe von Mortification stand mal auf der Todesliste der skandinavischen Metal-Mafia. Wie ist das bei Euch?
Jokul: Wir haben davon gehört, dass es so was früher gegeben hat. Aber das ist irgendwie Kinderkram. Die meckern ja auch, wenn die Mutter etwas sagt, das ihnen nicht passt. Und dann sind sie halt gegen die Christen. Meistens war es in dieser Währung.

Dr. E: In den 90er Jahren war es aber noch extremer in der skandinavischen Metall-Szene. Da gab es sogar Morde und brennende Kirchen. Ich denke, dass speziell die norwegische Metallszene nicht mehr so ist. Sie hat einen «Cool down» erlebt.

Weil die christlichen Bands ihren Job gut erledigt haben?
Dr. E: Das ist vielleicht ein kleiner Teil des Gesamten. Aber ich denke, die Leute, die sich auf diesen Schienen bewegt haben, sind inzwischen erwachsen geworden und etwas ernsthafter. Viele christliche Freunde aus grossen norwegischen Bands erzählen uns von ihren Kollegen, dass sie mit dem Satanismus aufgehört haben.

Jokul: Bei manchen Bands gibt es immer noch Lyrik gegen Christen. Aber ich denke, dass es mittlerweile nur noch um das Image geht, ums Eindruckschinden. Ich treffe Leute von der sogenannten satanischen Szene. Sie meckern nicht wegen meinem Glauben. Es ist kein Kindergarten mehr. Sie haben auch ein Hirn zum Denken.

Anfangs hattet Ihr viele Änderungen im Line-up. Das hat sich jetzt stabilisiert?
Jokul: Wir hatten Hochs und Tiefs. Wir alle haben Hochs und Tiefs, und grade in den Tiefs schreibe ich oft Songs. Das sind dann Gebete an Gott, dass er mir da raushilft und mich glücklich macht.

Foto: Irene Gerber

Frosthardr existieren seit 1997 und haben 2004 am Schweizer Festival «Elements of Rock» mitgespielt. Das nächste ist vom 25. bis 27. Februar 2005 in Uster.

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Infos: www.elementsofrock.com
Frosthardr Webseite: www.frosthardr.com
Frosthardr und Freunde Webpage: www.momentumscandinavia.com

Datum: 25.10.2004
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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