David Kadel

«Wenn du für Sonne betest, lass den Schirm zu Hause»

Wo ist Gott, wenn man ihn mal dringend braucht? Hört er wirklich unsere Gebete? Greift er tatsächlich in unser Leben ein? David Kadel hat wahre Geschichten zusammengetragen und im Buch «Wenn du für Sonne betest, lass den Schirm zu Hause» veröffentlicht. Eine Vielfalt von Erlebnissen, die einen staunen lassen über die kreativen Wege Gottes, mit uns zu reden.
David Kadel
Buch Wenn du für die Sonne betest, lass den Schirm zu Hause
Logo von G.S.F.U.

Gerth Medien: David, deinen Namen verbindet man fast automatisch mit Fussball. Was – ausser dem grossen Thema rund um den Ball – begeistert dich noch?
Am meisten – neben meiner Frau Helena – liebe ich die Bibel und bin ein echter Fan geworden von Versen, die mir in einem «Kopfproblem» adhoc das Leben leichter machen. Wenn ich montags «meinen Kicker» lese, kann es vorkommen, dass in der kompletten Ausgabe nichts Begeisterndes zu finden ist – jedoch, sobald ich spontan einen Psalm aufschlage, schlägt sofort Inspiration bei mir ein, wie gross, treu und verständnisvoll Gottes Herz für mich ist. Ausserdem liebe und sammle ich gute, inspirierende Kinofilme, weiss inzwischen, wie man das perfekte Steak zubereitet, und bekomme sofort weiche Knie, wenn ich irgendwo am Meer stehen darf!

In deinem neuen Buch dreht sich alles um das Beten. Was ist dir daran persönlich wichtig?
Mit Jesus zu sprechen ist für mich das Wichtigste überhaupt in meinem Glauben. Wenn ich nicht wüsste, dass er mir wirklich zuhört, wäre ich auch kein Christ. Mit dem Gebet steht und fällt alles in unserem Glauben. Es ist gleichzeitig aber auch das tragischste Thema, an dem so viele verzweifeln und ihren Glauben Stück für Stück verlieren, weil leider so wenig Gutes über «Gebet» gelehrt wird. Genau das war meine Motivation, dieses Buch zu schreiben. Mir ist irgendwann bewusst geworden, dass Gott sich über unsere Unterhaltungen wirklich freut, wie ein Vater über sein geliebtes Kind, das ständig seine Nähe sucht und mit ihm über alles spricht, was es gerade bewegt. Das sagt uns Gott persönlich zu, in einer sensationellen, emotionalen Stelle in Zefanja Kapitel 3, Vers 17!

Und trotzdem bin ich noch ein Lernender und es ist jeden Tag eine neue Herausforderung, Probleme und Sorgen nicht alleine zu durchdenken, sondern damit bewusst zu Jesus zu kommen, weil er ja versprochen hat zu helfen.

Du lässt auch viele andere Leute zu Wort kommen, die von ihren Erfahrungen berichten. Wie bist du auf ihre Erlebnisse aufmerksam geworden?
Das sind fast alles Freunde und Menschen, die mich schon viele Jahre begleiten – von daher kennt man sich mittlerweile so gut, dass ich wusste, ich würde mit meiner Frage «Hast Du einmal etwas Aussergewöhnliches mit Gott erlebt?!» keine Lebenskrise bei ihnen auslösen. Ich glaube, anhand seiner Freunde sieht man – wie in einem Spiegel – Stück für Stück die Veränderung seines eigenen Charakters und ich bin echt froh, dass die Zeiten vorbei sind, in denen wir uns über neue Autos und Klamotten unterhalten haben. Ich schätze mich glücklich, solche wertvollen Menschen kennen zu dürfen, mit denen man bei einem Glas Wein einen wirklich inspirierenden Abend voller göttlicher Geschichten erleben kann. Gleichzeitig kann ich mit einigen der Autoren wie meinen Musiker-Jungs Daniel Harter oder Michael Janz – und ich muss hier auch Andi Mette, Martin Denzin, Manuel Steinhoff und Tobi Wörner erwähnen – auch einen ganzen Abend lang zusammensitzen und uns die abgefahrensten Witze erzählen (und es sind sicher nicht alle jugendfrei) und selbst da weiss ich: Gott lacht mit, weil er den Humor erfunden und in uns hineingelegt hat.

Der Titel «Wenn du für Sonne betest, lass den Schirm zu Hause» ist die charmante Aufforderung, daran zu glauben, dass Gebete auch erhört werden. Glaubst du, wir trauen Gott zu wenig zu?
Definitiv! Wahrscheinlich wird uns eines Tages, wenn wir vor Gott stehen, die Kinnlade runterfallen, wenn er uns in einem HD-Video zeigt, was wir alles an Segen verpasst haben, weil wir Gott zu wenig zugetraut haben. In meinen Predigten habe ich vor einem Jahr etwas erfunden, das ich den Zuhörern immer mitgebe und sie auch lustigerweise alle zusammen laut aufsagen lasse: G.S.F.U.! Das kommt übrigens auch in meinem Buch vor und steht für «Gott sorgt für uns!» Manchmal schreibe ich es mir selbst auf die Hand, um es nicht zu vergessen und um meine Sorgen damit wegzujagen. Wir müssen das viel mehr und auch kreativer kommunizieren, dass Gott ein Gott ist, mit dessen Hilfe man rechnen kann. Für Mathematik-Nerds würde ich zum Beispiel gerne ein T-Shirt drucken lassen mit lauter mathematischen Zeichen, auf dem dann steht: «Rechne mit Gott!» 

Trotzdem werden wir manchmal nass, denn Gott sagt auch mal «nein» oder «jetzt noch nicht». Wie sollte man mit dieser Situation umgehen?
Ui, das kenne ich leider zu gut, das sind dann die Lernzeiten, auf die wir alle keinen Bock haben. Ich glaube, Gott lässt manche Dinge zu oder sagt «nein, jetzt nicht!», weil er uns helfen möchte, in unserer Persönlichkeit zu wachsen. Unser Charakter wird leider eben nur in der harten Zeit des «Wartens» gebildet. Ein grosser Teil meiner Coaching-Arbeit befasst sich genau mit diesem Thema: «Mentalität». Ich glaube, wir haben nur eine Möglichkeit, um nicht zu verbittern, wenn Gott das scheinbar wichtigste Gebet des Jahres einfach mal nicht erhört, und das ist folgende: die richtige Einstellung darüber zu finden – Demut! Wer trotz eines nicht erhörten Gebets an Gott festhält und sagen kann «Vater, das ist ok, DEIN Wille geschehe, ich vertraue Dir!» – der hat schon viel im Glauben verstanden und wird andere mit seiner aussergewöhnlichen Einstellung inspirieren.

Kannst Du uns ein Gebetserlebnis verraten, was dich persönlich überrascht hat?
Ich habe 2009 eine komplette Kehrtwende im Glauben gemacht, weil ich bemerkt habe, wie sehr es in meinem Christsein um mich ging und wie wenig wirklich um das, was Gott will. Meine Ego-Haltung hat mich in dieser Lebensphase angekotzt, so dass ich eines Tages während einer längeren Autofahrt zu Gott gebetet habe: «Vater, ich habe keinen Bock mehr auf diese ständigen Enttäuschungen, mein Ego ist viel zu gross. Hilf mir bitte, der zu werden, der ich eigentlich sein soll vor Dir!» In den nächsten Tagen und Wochen ist dann so viel Veränderndes passiert, dass ich alleine darüber ein Buch schreiben könnte. Ich habe sogar plötzlich einen komplett neuen Berufsweg eingeschlagen und durfte regelrecht dabei zusehen, wie Gott – durch intensives Beschäftigen mit dem Thema «Dienen» – mein ganzes Denken revolutionierte. Wenn man schon 17 Jahre Christ ist, dann denkt man ja, man hat schon alles gesehen und erwartet nicht so etwas Bahnbrechendes. Aber ich glaube, Gott wartet manchmal auf «das richtige Gebet», um die Büchse der Pandora zu öffnen, und bei mir war es eben dieses: «Gott ich will dir dienen, was kann ich für dich tun?»

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Datum: 20.07.2015
Quelle: Gerth Medien

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