SVP provoziert Muslime mit Flugblatt

Solothurn. Den Streit um die Mohammed-Karikaturen heizt die Junge Schweizerische Volkspartei (SVP) Solothurn bewusst an. Die Partei will in den kommenden Tagen 5.000 Flugblätter verteilen, auf denen neben der Abbildung des Korans Koran-Zitate abgedruckt sind. Aufgrund der Zitate wird gefragt, ob die Verse ein Aufruf zur sexuellen Gewalt seien.







"Mit dem Flyer gehen wir bewusst an die Grenze", sagt Sämi Eichenlaub, Präsident der Jungen SVP Solothurn. "So testen wir, ob man solche Fragen noch stellen kann, ohne sich in Gefahr zu bringen", erklärte er gegenüber der Schweizer Gratiszeitung "20 Minuten" von Dienstag.







Angeregt durch den Karikaturen-Streit hätten die Jungpolitiker im Koran geblättert, erklärt Eichenlaub. Dabei seien sie auch auf diese Stelle gestossen: "Die Weiber sind euer Acker, geht auf euren Acker, wie und wann ihr wollt..." Dieser Aussage schliesst die Junge SVP die Frage an: "Ist das ein Aufruf zur sexuellen Nötigung in der Ehe?" Das grün gehaltene Flugblatt fragt weiter, ob der Koran eine "Anleitung zu Krieg oder Frieden" sei.







In einer ersten Reaktion erklärte Ismail Amin, Präsident der Islamischen Dachorganisation in Zürich (Vioz), gegenüber der Zeitung, er lasse sich nicht provozieren. Diese Fragen dürfe jeder stellen. Der Koran werde dadurch nicht beschmutzt. Um ihn zu verstehen, brauche es aber mehr als die aus dem Zusammenhang gerissenen Zitate auf dem Flyer.

Datum: 16.02.2006
Quelle: Kipa

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