8. Dezember: Die Magier kommen. Ist die Erde rund?

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Sind Sie schon einmal von jemandem als Kamel bezeichnet worden? Ja? Ich hoffe, Sie sind dem, der Sie so genannt hat, um den Hals gefallen. Ein grösseres Kompliment gibt es nämlich im ganzen Universum nicht, glauben Sie mir. Ich muss es wissen, ich bin schliesslich selber ein Kamel. Und ich fahre auch einen klugen Mann spazieren. Ja, ja, «fahren» ist schon richtig. Man bezeichnet uns ja auch als Wüstenschiffe. Und als solches bin ich gerade wieder tätig. Seit vielen Tagen sind wir als kleine Karawane unterwegs. Wir sind ein paar Kamele und auf uns sitzen ein paar Magier. Später sollten wir als «die Weisen aus dem Morgenland» in die Geschichte eingehen. Dabei steht im biblischen Urtext «Magier».

Auf dem Weg zur Krippe entdeckt: Die Erde soll rund sein ...

Das lustigste ist übrigens, dass man sagt, es seien drei gewesen. Das steht in der Bibel aber gar nicht. Sie haben drei verschiedene Geschenksorten mitgebracht. In Tat und Wahrheit waren wir viel mehr. Gescheit waren die Männer aber schon. Einer sagte unterwegs plötzlich: «Wenn wir immer geradeaus gehen, kommen wir nach langer Zeit wieder dort an, wo wir losgegangen sind.» Die anderen nickten wissend. Sie hatten in den Nächten lange den Lauf der Sterne, des Mondes und am Tag den der Sonne beobachtet. Dann kam plötzlich einer auf die Idee, dass auch die Erde rund sein könnte. Ein äusserst beängstigender Gedanke. Denn das würde bedeuten, dass die Erde eine Kugel ist. Wenn man da am falschen Ort ausrutscht, könnte man immer rund um die Erde kullern. Nur gut, dass die Menschheit so weit vorausschauende Geschöpfe wie uns Kamele hat.

Bei Herodes

Wir folgen seit Wochen einer leuchtenden Himmelserscheinung. Heute sprechen viele von einem Stern. War es aber nicht. Es waren mehrere Planeten, die so standen, dass man nach Bethlehem kam, wenn man ihnen folgte. Darum steht im biblischen Urtext «eine leuchtende Himmelserscheinung». Und diese zeigte uns an, wo der künftige König des Universums geboren wird. Zuletzt haben wir sogar einen Skandal ausgelöst. Wir besuchten den allmächtigen (glaubt allerdings nur er selber) König Herodes in Jerusalem. Denn hierher hat der Stern uns geleitet. Ich habe erst hinterher erfahren, was der Typ gesagt hatte, denn ich musste draussen warten. War ganz gut so. Meist sprechen die Menschen nämlich über Dinge, die wir Kamele längst kennen. «Schönes Wetter heute ... » und ähnliches. Das wissen wir Kamele mit einem Blick. Die Menschen müssen es sich offensichtlich noch gegenseitig erklären. Ob das davon kommt, dass die so unbequem auf zwei Beinen laufen?

Killerkommando?

Doch es schien ausnahmsweise interessant gewesen zu sein. Der Mann, der vorher schon herausgefunden hat, dass die Erde eine Kugel ist, sagte: «Dieser Herodes war zu freundlich.»

Er hatte unseren Leute offenbar denn Weg nach Bethlehem erklärt und gesagt, dass sie ihm alles über den neuen König berichten sollen, alles. Er wolle ihm dann auch die Ehre bringen, die ihm gebühre. Mir war sofort klar: Herodes wollte einen Lageplan und einen geeigneten Geheimweg für ein hinterhältiges Killerkommando. Leider verstehen die Menschen unsere Sprache nicht. So gebildet sind sie eben doch nicht. Aber mein Reiter würde Herodes’ Absichten sicher herausfinden.

Jetzt sehe ich Bethlehem. Und auch die leuchtende Himmelserscheinung ist wieder vor uns. Dort vorne muss es sein. Da bei dem Stall ist ein ganz schönes Gedränge.»

Magier-Infos:

- Auch das Planetarium Zürich hat inzwischen die Richtigkeit der biblischen, «leuchtenden Himmelserscheinung» bestätigt. Eine Planetenkonstellation wies damals den Weg.
- In der Bibel steht nirgends, dass es drei Magier waren.
- Die Magier haben Jesus getroffen und angebetet.
- Im Traum schilderte Gott ihnen, dass sie nicht zu Herodes zurückkehren dürfen. Sie sollen einen anderen Weg nehmen. Was sie auch taten.
- Die Geschichte der Magier ist in der Bibel in Matthäus 2,1 bis 2,12 beschrieben.

Morgen öffnet sich die nächste Tür des Adventskalenders: Die Engel kommen

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