«Willst du richtige Antworten oder mit Jesus zusammensitzen?»

Vom 20. bis 22. März trafen sich mehr als 4'000 haupt- und ehrenamtliche Jugendmitarbeiter in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt zum Willow-Creek «Basecamp». Auch in Zeiten von Internet und sozialen Medien hätten junge Menschen das Bedürfnis, sich persönlich zu treffen, sagte der Geschäftsführer von Willow-Creek Deutschland und der Schweiz, Karl-Heinz Zimmer gegenüber der evangelischen Nachrichtenagentur idea. «Je digitaler die Welt wird, desto mehr sehnen sie sich nach Begegnung.»

Jefferson Bethke live statt digital

Nicht digital, sondern live vor Ort konnten die Teilnehmer der Konferenz auch dem Youtube-Prediger Jefferson Bethke begegnen. Dieser sprach über die Intimität, die sich Gott mit seinen Kindern wünsche. «Gott ist bei uns, lebt mit uns, in uns – das ist Intimität, wie er sie sich wünscht», so Bethke. Er erinnerte in seiner Predigt daran, dass christliche Intimität im 1. Jahrhundert vor allem in Gemeinschaft am Tisch gepflegt wurde. «Das Letzte, was Jesus vor seiner Verurteilung und Kreuzigung getan hat, war ein Essen. Und er lädt uns immer und immer wieder ein, mit ihm zusammen zu sitzen.» Die Fragen, die Jefferson Bethke danach stellt, lauten: Bist du dabei, die richtigen christlichen Sachen zu machen – oder liebst du Jesus? Willst du richtige christliche Antworten – oder mit Jesus zusammensitzen? Am Ende aller Zeiten, ist Bethke überzeugt, werden wir nicht in einem Klassenraum sitzen, sondern eine grosse Party feiern, mit Jesus am Tisch.

«Kennst Du Jesus und lebst Du mit ihm?»

Der US-Evangelist wies darauf hin, dass auch eine brillante Bibelkenntnis niemals eine lebendige Beziehung zu Jesus Christ ersetzen könne. Der Sinn des Lesens der Heiligen Schrift bestehe darin, Jesus besser zu verstehen, so der 23-Jährige, dessen Youtube-Videos mit christlichen Inhalten mehr als 50 Millionen Mal geklickt wurden. Jesus habe bereits zu den Pharisäern gesagt: «Ihr forscht in der Schrift, weil ihr meint, durch sie das ewige Leben zu finden. Aber gerade die Schrift weist auf mich hin» (Johannes-Evangelium, Kapitel 5, Vers 39 / Neue Genfer Übersetzung). Die entscheidende Frage müsse lauten: «Kennst Du Jesus und lebst Du mit ihm?», so Bethke. Wie man sich in einer guten Ehe jeden Tag austausche und alles miteinander bespreche, so sollten Christen auch mit Jesus reden.

Kleine Lampen-Lehre mit ICF-Pastor Leo Bigger

Der Leiter der Freikirche ICF Zürich, Leo Bigger, rief die Jugendlichen dazu auf, eigene Wege zu finden, Freunde und Bekannte für Jesus zu interessieren. «Wenn du echt verliebt bist in Jesus, dann sieht man dir das kilometerweit an, ohne dass du etwas sagst – denn dann Jesus leuchtet aus dir heraus.» Wichtig sei, dass man «seine persönliche Art zu leuchten» herausfindet. Das Schöne daran: «Nicht du musst dir Mühe geben zu leuchten, sondern du leuchtest aus der Kraft des Heiligen Geistes.»

Entsprechend fragte Bigger die «Basecamp»-Besucher: «Was für eine Leuchte bist du? Ein grelles Flutlicht, das anderen in die Fresse leuchtet? Oder ein 'Kühlschranklämpchen', das sich erst dann behutsam öffnet, wenn man ihm näher kommt, dann aber ein warmes Licht ausstrahlt, das Menschen zum Glauben einlädt? Daneben gibt es die 'Christbaum-Evangelisten', die über lange Zeit für andere beten, bis etwas geschieht, oder die 'Wunderlampen', die immer mal bockig sind, wenn sie anderen von Jesus erzählen sollen, aber in bestimmten Momenten Erstaunliches im Leben anderer bewirken. Oder die stinknormalen Lampen, die unspektakulär, solide, verlässlich, einfach so leben und leuchten, wie sie sind. – Sie alle leuchten. Für Jesus.»

«Jesus in euch kann Deutschland verändern!»

Der Ex-Footballprofi Derwin Gray sprach in seiner mitreissenden Predigt ebenfalls von Gottes Kraft, die durch jede einzelne Person Grosses bewirken kann. «Wir brauchen eine Generation von jungen Christen, die Gottes Liebe empfangen haben. Das ist der Schlüssel zu deinem Leben – und der Schlüssel, Menschen in Deutschland für Jesus zu gewinnen. Dieses Land braucht die Kraft Gottes in Jesus.» Was diese Kraft bewirken kann, habe sich bei Martin Luther gezeigt, der in kürzester Zeit das Neue Testament übersetzt hat.

Auch in Derwins Leben ist das sichtbar geworden: Gray war früher Stotterer – «und heute predige ich in Erfurt», sagte er. «Das ist allein mit Gottes Kraft zu erklären.» Darum machte er den Konferenz-Teilnehmern Mut: «Gott möchte in deinem Leben etwas Verrücktes tun. Er ist ein Gott der Möglichkeiten, seine Kraft ist in dir!», ruft er. Viele Hunderte folgen darauf seinem Aufruf, zur Bühne zur kommen, um für sich beten zu lassen und ihre Welt zu verändern. Das Schlusslied der Session, «In Christ alone», wird zum Bekenntnis: «Here in the power of Christ we stand.»

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