Durchgeführt wurde die Teenie-Konferenz von King’s Kids, einem Zweig von ‚Jugend mit einer Mission‘, gemeinsam mit dem Ausbildungsverband der pfingstlich-charismatischen Gemeinden der Deutschschweiz, dem Missionswerk ‚Campus für Christus‘ und dem Bund evangelischer Schweizer Jungscharen BESJ. 85 Prozent der 13-17-jährigen Teilnehmer (dazu kamen 200 MitarbeiterInnen) wurden von den Jugendleitern ihrer örtlichen Kirche begleitet. Bei aller Freude darüber, aus der Box (dem grauen Alltag, auch der Mutlosigkeit) herausspringen zu können, bekamen die Teens auch mit, dass sie keine Supermenschen sind. Peter Reusser: «Perfekt sind nicht wir, sondern Jesus. Er ist cool, und wir sind einfach okay!» Am zweiten Tag erzählte der Vineyard-Leiter Martin Bühlmann den Jugendlichen aus seinem Leben und machte ihnen Mut, Gott zu suchen. „Bei mir verging einige Zeit, bis ich Gottes Stimme hören lernte. Du kannst dort beginnen, wo du es verstehst.“ In den Workshops wurden Grundlagen des Christen-Glaubens durchgesprochen. Die Teens wurden durch Gruppenleiter betreut; in den Gruppen hatten sie die Möglichkeit, ihr Erleben zu besprechen. Die 24-jährige Aargauerin Lilian Studer erzählte, wie sie aus der Box sprang: Die Tochter eines Nationalrats liess sich von der EVP fürs Kantonalparlament aufstellen, kämpfte und gewann den Sitz: „Ich bin überzeugt, dass Gott mich in dieser Aufgabe will.“ Bene Steiner erzählte, wie er durch tiefe Krisen Gott immer stärker als liebenden Vater kennen lernte. Der US-Jugendevangelist Trent Sheppard nahm das Praise Camp mit auf eine Gedanken-Reise zur Sonne. Dort würden alle vergehen. Doch ohne ihre Hitze könnten Menschen hier auf der Erde nicht leben, sagte Sheppard und drückte damit etwas von der Güte und Heiligkeit Gottes aus. Gott hat auch eine Lösung bereit für kaputte Leben, predigte Sheppard: „Wenn wir Sünde in seine weiss-heisse Gegenwart hinein bringen, wird sie aufgelöst.“ Laut dem Bericht der Veranstalter sagten viele Teenies Gott nach dieser Botschaft in ihren Gebeten, „dass sie ihn sehen und so erleben wollen, wie er wirklich ist“. Junge Christen wie die 20-jährige Marie Welten forderten die Jugendlichen auf, Gottes Reden zu sich persönlich zu suchen und auf entsprechende Eindrücke hin etwas zu wagen. „Lasst uns auf Gott warten - vielleicht möchte er dir was mitteilen.“ Im grossen Saal herrschte während Minuten tiefe Stille. Anschliessend schilderten Teenies von der Bühne ihre Eindrücke. Darunter war ein eingängiger Vergleich: „Wirf einen ausgetrockneten Pinsel nicht weg, sondern bade ihn in Wasser, dann malt er wieder. Vielleicht macht deine Kirche den Eindruck eines solchen Pinsels. Engagiere dich und bleib dran!“ Am Montag, 30. Dezember, zeigte der Thuner Jugendpastor Matthias Kuhn am Beispiel von Esther auf, wie aus einer Niemand eine Königin wird, die Grosses für ihr Volk tut. Auch heute habe Gott wichtige Aufgaben parat, sagte Kuhn. Damaris und Christine, noch nicht 20, haben im letzten Frühjahr eine Hauszelle gegründet. 15 Leute treffen sich in Wohnungen, lesen die Bibel, beten. „Gott hat die ‚Church‘ wachsen lassen.“ Am Nachmittag schwärmten Teilnehmer gruppenweise in die Stadt St. Gallen aus und suchten Begegnungen mit Passanten. Am Abend erzählten sie im Praise Camp von ihren Erlebnissen. Sie hätten für Kranke und Behinderte gebetet und mit einem Moslem gesprochen. Ein älterer Mann habe sich auf der Stelle für eine Beziehung mit Jesus entschieden, berichtete einer. Das Jugendmeeting hegte, wie die Veranstalter im Tagesbericht vom Silvester schreiben, „die Sehnsucht nach mehr von Gott“. Zwischen Worshipzeiten, Sport und Workshops gabs herausfordernde Botschaften. Ivan und Sylvia erzählten von abenteuerlichen evangelistischen Unternehmungen in Russland und in - Basel. Sara geht mit ihrem Vater Christoph seit 15 Jahren jeden Sommer in einen Missionseinsatz. Christoph wünschte den Camp-Teilnehmern, „dass ihr Jesus schneller, radikaler, stärker nachfolgt als ich.“ Eine nahrhafte Botschaft zum Umgang mit den Eltern brachte der 66-jährige Kurt Spiess. Er sprach davon, dass Eltern auch oft leiden wie die Teenager, dass Streit als ‚reinigendes Gewitter‘ sehr gesund ist, aber ‚Blitzeinschläge‘ viel Schaden anrichten. Wie ernst Kurt Spiess das Miteinander der Christen ist, zeigte er ganz praktisch: er wusch einem Teenie die Füsse und verdeutlichte damit, dass wir nicht „den Kopf, sondern die Füsse waschen sollen“. Während die HelferInnen im Hintergrund rotierten, driftete das Praise Camp der sechsstündigen Silvester-Party, bescheiden als ‚History Night‘ ausgegeben, entgegen. Nach fetzigem Lobpreis, Spielen und Inputs betrat der Evangelist Florian Bärtsch in den letzten Minuten des Jahres die Bühne. Er erzählte von indischen Jugendlichen, die viele Menschen zum Glauben an Jesus führten. „Auch hier brauchen wir Menschen, die nicht mehr selber Ziele stecken, ihr Haus aufstellen, sieben Kinder haben wollen, ihre Ferien vergeuden. Gebt ihr Gott einen Blankoscheck?“ fragte Bärtsch. „Diese Hingabe kostet aber sehr viel, überlegts euch gut.“ Mit dem Countdown der letzten Sekunden 2002 wurde es still in der Halle – ganz still. Florian Bärtsch: „Wir verbringen die ersten Minuten des neuen Jahres damit, auf Gott zu hören.“ Am Morgen waren kleine graue Papierherzen verteilt worden. Nach dem Wort des Propheten Hesekiel tauscht Gott bei den Menschen seines Volks versteinerte Herzen mit lebendigen aus. Die Teilnehmer konnten ihre ‚grauen Herzen‘ bei einem Kreuz in der Halle abliefern und schöne, strahlend rote mitnehmen – für den Weg ins Neue Jahr, für ein radikales Leben nach der Box. Ausführliche Tagesberichte mit vielen Bildern: www.praisecamp.ch Worship, Workshops - und Sprünge aus der Box
Gott redet – ganz persönlich
Was hat Er mit mir vor?
‚Nicht den Kopf – die Füsse waschen!‘
Der 30-jährige Moderator Peter Reusser betonte, dass die junge Generation „radikal mit Christus leben“, aber den Respekt vor den Ältern nicht abstreifen wolle. Die Erwachsenen forderte er auf, sich ganz in Beziehungen mit Teens einzubringen.Ein Blankoscheck für Gott – nicht gratis
Stille statt Sekt zum Jahreswechsel
Am Neujahrsmorgen gabs nochmals eine ‚Feier für Jesus‘. Rundum müüüde Gesichter – und letzte Botschaften. Rahel, 20, ermahnte die Teens mit einem Bild, das sie empfangen hatte: „Ich sah eine Blume, deren Stengel sich immer wieder verzweigten. Jesus ist die Wurzel. Teens, ihr hängt an euren Leitern, sie hängen an Jesus. Sucht und bewahrt die Gemeinschaft mit euren Teenagergruppen und Freunden!“
Datum: 07.01.2003
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch