So viele schwierige Kinder

Was ist los?

Schon wieder ist ein jugendlicher Ausreisser von der Polizei ertappt worden. Janos F*., 15-jährig, zu schnell gefahren, in einem gestohlenen Auto, natürlich ohne Führerausweis. Was ist schief gelaufen?
Wer ist schuld an solchen Jugendbiographien? Die Eltern, die Gesellschaft, die Schule oder Jugendliche wie Janos selbst? Oder alle zusammen? Oder hat vielleicht der Schöpfer selbst versagt?
Geo-Titelbild, März 2004

Das wird man wohl nie genau erfahren, weil es aus dem Janos keinen Gerichtsfall geben wird. Das Schweizer Strafrecht ist darauf ausgerichtet, jugendliche Täter wieder zu integrieren. Sie sollen eine Chance erhalten, doch noch den Weg in ein geordnetes Erwachsenenleben zu finden. Ob er das schafft?

Viel Ärger

Wie könnte es gewesen sein? Vielleicht ist Janos F. mit drei Jahren zusammen mit seinen Eltern in die Schweiz gekommen. Die ersten Jahre waren geprägt von den Bemühungen der Eltern, hier Fuss zu fassen. Vater und Mutter waren berufstätig, Janos oft allein oder mit andern auf der Gasse. Hier kam er auch bald mit legalen und illegalen Drogen in Kontakt. In der Schule ging es schlecht, sie brachte Janos vor allem Ärger.

Vielleicht aber war Janos aus einer gut etablierten Familie. Ein Nachzügler. Beide Eltern hatten in ihrem Beruf Karriere gemacht und waren viel ausser Haus und unterwegs. Janos hatte eigentlich alles: Computer mit Internetanschluss, jede Menge Games, X-Box, Handy, MP3-Player, Stereoanlage mit digitalem Sound … Doch irgendwie fehlte ihm der ultimative Kick. Es zog ihn immer wieder zu Kollegen hin, mit denen Abenteuer möglich waren. Schon mehrfach gab es für die Eltern deswegen Ärger. Im Internat, in das sie ihn deswegen steckten, ging es auch nicht. Er riss einfach aus.

Wer hat da versagt?

Wer ist schuld an solchen Jugendbiographien? Die Eltern, die Gesellschaft, die Schule oder Jugendliche wie Janos selbst? Oder alle zusammen?

Die Eltern, weil sie ihren Beruf über das Wohl ihrer Kinder stellen? Mag sein, aber immer mehr Familien reicht das Geld nicht zum Leben, wenn nicht beide Elternteile arbeiten. Die Gesellschaft? Sicher auch, aber wer ist denn die Gesellschaft? Ist sie nicht die Summe der Einstellungen und Handlungsweisen von uns allen? Die Schule? Auch sie trägt Verantwortung für gescheiterte Jugendliche, aber sie muss auch damit fertig werden, dass Kinder schon mit vielen Hypotheken in die Schule eintreten - oder auch gar nicht wissen, wie man sich hier verhält, weil die Erziehung zuhause nicht funktioniert. Janos selbst? Auch er muss Verantwortung tragen, aber mit welchen Voraussetzungen tritt er denn ins Leben, wie ist er darauf vorbereitet worden?

Tatsache ist, dass Jugendliche heute unter schwierigen Bedingungen aufwachsen. Zwar sind sie meistens mit so viel Annehmlichkeiten und Gütern eingedeckt, wie keine andere Generation. Aber haben sie auch eine Perspektive?

Die Gesellschaft?

Nicht nur ihnen, sondern auch ihren Eltern fehlt sie oft. Wofür lebt man denn wirklich? Fürs Geld, für Ansehen bei andern Leuten? Und trägt das alles, wenn wir uns als Gesellschaft eher auf einer Rutschbahn nach unten befinden? Leben wir nicht auf Kosten der Zukunft, wenn wir zum Beispiel bei der Schule Geld sparen wollen, obwohl wir doch eigentlich immer wieder bekennen, wie wichtig eine gute Ausbildung ist? Sind die Jugendlichen überhaupt erwünscht, zum Beispiel auf dem Arbeitsmarkt?

Wie gefährlich und wie gefährdet ist der Nachwuchs?, fragte kürzlich das Magazin "Geo". In den Schulen habe sich der Gewaltpegel bedenklich erhöht. In der Sekundarstufe I (nach deutschem Schulsystem) sei der Anteil der Jugendlichen, die in den letzten zwölf Monaten jemanden "arg zugerichtet" hätten, von 1972 bis 1995 von 10 auf 23.5 Prozent angestiegen. Geo griff aus wissenschaftliche Erklärungen zurück: Aggression sei ein Bestandteil des Menschen im Verlauf der Evolution.

Der Schöpfer?

Oder hat vielleicht der Schöpfer selbst versagt? Hätte er uns nicht ein wenig friedlicher, harmonischer oder zumindest weniger pannenanfällig konstruieren können? Viele Kinder sind doch schon mit schwierigen Erbanlagen ausgestattet.

Wenn wir im Buch des Schöpfers nachschlagen, werden wir bestätigt, dass der Menschen tatsächlich Mängel aufweist. Es hat ihm nicht gut getan, sich vom Schöpfer emanzipieren zu wollen. Mit Davonlaufen erreichen wir auch heute nichts.

Der Gott der Bibel ruft deshalb den Menschen erst einmal zurück in eine heilsame Beziehung mit ihm. Gute Beziehungen sind schon unter Menschen gut, erst recht mit Gott. Um den Weg zurück zum Schöpfer zu ebnen, hat er mit Jesus von Nazareth seinen Sohn geschickt. Er ruft uns "zum Vater". Er hat sogar mit seinem Tod dafür bezahlt, um die Fremdheit abzubauen, die zwischen Mensch und Gott entstanden ist. Der Weg ist jetzt offen.

Notabene: Jesus wusste um das oft nicht leichte Los der Kinder und Jugendlichen. "Lasst die Kinder zu mir kommen, denn ihnen gehört die himmlische Welt", wies er seine Anhänger einst zurecht, als diese den Meister vor den drängenden Müttern mit ihren Kleinen schützen wollte. (Wers genauer wissen möchte: Matthäus-Evangelium, Kapitel 19, Verse 13-15). Für Jesus war selbstverständlich, dass ihnen sein Segen gehörte.

Auch die schwierigen Jugendlichen haben ihren Platz im Herzen Gottes. Und ihre Eltern dürfen sich darauf einlassen, dass ihr Nachwuchs dem himmlischen Vater alles andere als gleichgültig ist. Da ist auch von ihnen kindliches Vertrauen gefragt, gerade in turbulenten Zeiten.


* Name geändert
In der Bibel: BibeltexteLukas 15, 11-24

Wie Gott uns sieht:
http://www.livenet.ch/www/index.php/D/article/16/90/

Wenn Kinder Teenagers werden: Achterbahn der Gefühle!
http://www.livenet.ch/www/index.php/D/article/242/12316/

Ich wünsche eine persönliche Beratung:
http://www.jesus.ch/www/index.php/D/article/172/175/

Schritte zum Glauben:
http://www.erlebe.jesus.ch

Datum: 06.04.2004
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Jesus.ch

Werbung
Livenet Service
Werbung