Eltern wollen das Beste für ihre Kinder. Doch wie soll man erziehen? Welchen der vielen Ratschläge befolgen? Viele Studien weisen darauf hin, dass es tatsächlich eine Erziehungsart gibt, welche die Entwicklung eines Kindes optimal fördert. Liebevolle Zuwendung verbunden mit konsequentem Handeln, also der so genannte autoritative Stil, erhielt die besten Noten. Autoritativ erzogene Kinder, so das Fazit mehrerer Forschungsarbeiten, sind meist selbstbewusster und rücksichtsvoller; sie sind seltener depressiv, ängstlich oder aggressiv, absolvieren die Schulen meist ohne Probleme und konsumieren weniger Drogen. Heute denken wir über den ersten Teil dieser Erziehung nach: die Liebe. Diese ist viel mehr als ein Gefühl und keinesfalls mit einem nachgebenden oder verwöhnenden Verhalten zu verwechseln. Ermutigende Liebe kann auch streng sein. Eine positive und ermutigende Haltung lässt das Kind innerlich erstarken und seine schlummernden Talente ausreifen. Ermutigung hat viele Gesichter: Nicht jedes Kind entspricht unserer Wunschvorstellung. Trotzdem braucht es fortwährend die Bestätigung, dass es gut genug und geliebt sei. Das Kind annehmen bedeutet jedoch nicht, dass Sie all seine Fehlhandlungen akzeptieren müssen. Wie auch immer Ihr Kind handelt, ob es sich schmollend zurückzieht, wütend eine Vase zerbricht oder die Hausaufgaben verweigert: Unterscheiden Sie zwischen der handelnden Person und der Handlung! Das Kind selbst ist nie verwerflich, seine Handlungen aber manchmal schon! Minderwertigkeitsgefühle entstehen, wenn man zuviel von einem Kind verlangt. Ein hyperaktives Kind wird nie die Ordnung in Person sein, ein ängstliches Kind nie als Rambo die anderen führen, ein Lerngestörtes mausert sich kaum zum Klassenprimus. Ans Kind glauben bedeutet, seine Fähigkeiten einigermassen realistisch einschätzen und ihm zutrauen, dass es sich innerhalb seiner Grenzen entfalten kann. Jedes Kind sollte täglich ein kleines Erfolgserlebnis feiern können. Erfolge sind planbar, indem Sie grosse Aufgaben in viele kleine Schritte aufteilen. Ein Kind mit Lernschwierigkeiten wird seine Hausaufgaben beispielsweise nicht auf einen Streich bewältigen können. Zuerst sitzt die Mutter vielleicht die ganze Zeit neben ihm und baut dann ihre Hilfe langsam Schritt um Schritt ab. Jeder kleine Akt der Selbständigkeit wird anerkannt. Wenn wir zuviel auf einmal von einem Kind fordern, programmieren wir Misserfolge am Laufmeter. Unser Blick richtet sich dann vor allem auf das, was das Kind nicht kann. Die Schwäche oder die Tränen unseres Kindes können uns verleiten, dass wir ihm alle Steine aus dem Weg räumen und nachgeben. Doch jeder kleine Schritt der Selbständigkeit und auch die Mithilfe im Haushalt erhöhen das Selbstwertgefühl. Wenn wir uns von Wutanfällen oder Tränenströmen manipulieren lassen, trauen wir dem Kind nicht zu, dass es seine negativen Gefühle aushalten kann. Damit geben wir ihm ein Signal, dass wir an seiner Stärke zweifeln. Es besteht die Gefahr, dass es sich auch später nicht zutraut, dass es Schwierigkeiten lösen kann. Ermutigende Liebe achtet die Persönlichkeit des Kindes, fördert seine Begabungen und setzt aber auch konsequent Grenzen! Positive Haltung
Das Kind annehmen
An das Kind glauben
Kleine Erfolge planen
Dem Kind etwas zumuten
Datum: 12.03.2003
Autor: Annemarie Pfeifer
Quelle: Chrischona Magazin