Alphalive-Kurs

Den christlichen Glauben entdecken

Alphalive-Kurse sind konfessionsübergreifend. Es werden grundsätzliche Fragen und Inhalte des christlichen Glaubens aufgenommen und diskutiert. Die reformierte Kirchgemeinde Rapperswil-Jona bietet den Kurs, der aus einer anglikanischen Gemeinde in London stammt, seit acht Jahren an. Pfarrer Heinz Fäh berichtet im Interview über Ziele und Erfahrungen mit Alphalive.


Das Team des nächsten Alphalive-Kurses in Rapperswil-Jona: Peter Lüchinger, Kathrin Trüeb, Pfr. Bernhard Erni, Hélène Scheidegger, Verena Hiltbrunner und Pfr. Heinz Fäh (ganz rechts).

Livenet.ch: Herr Fäh, was ist Ziel und Inhalt der Alphalive-Kurse?
Heinz Fäh: Alpha ist der erste Buchstabe des griechischen Alphabets. Es geht also um christliche Alphabetisierung, um Basiswissen und -kenntnisse. Sie sollen in einer verständlichen Sprache im Dialog mit den Teilnehmenden vermittelt werden. Die Themen kreisen um wichtige Glaubensfragen, wie zum Beispiel um die Bedeutung von Jesus Christus und die Aussagekraft der Bibel, um den Zusammenhang von körperlicher und seelischer Ganzheit oder um die Problematik des Bösen in unserer Welt. Auch Gemeinschaft ist wichtig. Glaube und Leben sollen miteinander verknüpft werden. Darum isst und spricht man miteinander. Und es wird gelacht. Die Kurse sind offen für alle, auch für sehr kritische und fragende Leute und für solche, die bisher mit Christen und dem Christentum nichts anfangen konnten.

Wie viele Leute nehmen durchschnittlich an den Kursen teil und aus welchen Kreisen und Regionen kommen sie?
In den letzten Jahren hatten wir immer etwa eine Gruppe von 20 bis 25 Leuten. Das ist für uns eine ideale Grösse. Wir haben Leute zwischen 20 und 75 Jahren aus allen Schichten unserer Region, von der Akademikerin bis zum Fabrikarbeiter. Genau diese Vielfalt macht den Kurs so interessant. Die Konfessionszugehörigkeit spielt keine Rolle.

Wie oft bieten Sie den Alphalive-Kurs an?
Einmal pro Jahr. Der Kurs beginnt nach den Sommerferien und endet kurz vor der Adventszeit; dazwischen liegt eine Pause im Herbst. Man trifft sich wöchentlich an neun Abenden und verbringt ein Weekend.

Warum ein Weekend?
Das Weekend bietet die Möglichkeit, an einer Thematik dran zu bleiben und vertiefte Gespräche zu führen – auch Einzelgespräche. Der Austausch wird dadurch intensiver und bewegt sich weg vom Alltagsstress.

Warum Alphalive und nicht ein anderer Glaubenskurs?
Die reformierte Kirche kennt verschiedene Glaubenskurse. Es gibt beispielsweise seit Jahren den Theologiekurs für Erwachsene, der auf ein vertieftes Wissen angelegt ist, aber von den Teilnehmern einen ungleich höheren Einsatz erfordert. Im Gegensatz zum neuen Glauben12-Kurs, der eher ein Diskussionsforum für Glaubensfragen ist, präsentiert der Alphalive-Kurs den Teilnehmenden klare Positionen, die dann kritisch hinterfragt und diskutiert werden. Diese Methode erscheint uns als die interessanteste. Wichtig ist die landeskirchliche Offenheit der Atmosphäre. Wir verstehen Alphalive als ein Angebot zur Klärung und Vertiefung von Glaubensfragen und nicht als Instrument zur Missionierung.


Was ist mein tieferes Bedürfnis? – Logo des Alphalive-Kurses.

Wie ist der Kurs strukturiert?
Man trifft sich jeden Abend zunächst zum Essen. Es gibt eine Kurzandacht als Einübung in einfache Formen der Spiritualität. Ein Vortrag zur Thematik des Abends folgt, der dann in Gruppen diskutiert wird. Die Referate halten die Pfarrer, die Gruppengespräche leiten Freiwillige aus der Gemeinde.

Wie waren die Feedbacks auf die letzen Kurse?
In den letzten Jahren haben wir sehr gute Feedbacks bekommen. Das ermutigt uns weiterzumachen. Aus dem Alphalive-Kurs ist der Alphastamm entstanden. Das sind monatliche Treffen von ehemaligen Alphateilnehmern, die sich gerne weiter zum Austausch in der Kirche treffen und ihre eigenen Themen bestimmen.

Haben sich durch die Kurse Menschen und Lebenssituationen verändert?
Als Seelsorger habe ich festgestellt, dass der Kurs für gewisse Leute ein Katalysator war für positive Veränderungsprozesse in ihrem Leben. Viele haben die Gemeinschaft und die Kirche als eine neue Ressource entdeckt.

Was ist Ihre persönliche Motivation? Was möchten Sie den Leuten weitergeben?
Ich finde es einfach wichtig, dass Menschen sich mit grundlegenden Fragen des Christentums beschäftigen. Viele haben ein Informationsbedürfnis über ihren eigenen Glauben. Ausserdem bin ich immer wieder selber beschenkt. Man beschäftigt sich mit grundlegenden Lebensfragen und trifft sehr interessante Menschen. Es sind meist heterogene Gruppen von Menschen, die sich sonst nie begegnen würden. Das gibt immer eine sehr spannende Mischung und ist für alle Beteiligten eine Bereicherung.

Datum: 30.08.2007
Autor: Antoinette Lüchinger
Quelle: Livenet.ch

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