Heilsarmee

125 Jahre im Dienst für Menschen am Rand

Mit einem Jubiläumskongress hat die Heilsarmee am Samstag in Bern ihr 125-jähriges Bestehen in der Schweiz gefeiert. Höhepunkt war eine Kundgebung auf dem Bundesplatz. Nationalratspräsidentin Christine Egerszegi lobte den Einsatz der Heilsarmee. Mit dabei war auch General Shaw Clifton, Leiter der weltweiten Heilsarmee.
Kundgebung auf dem Bundesplatz.
Nationalratspräsidentin Christine Egerszegi zusammen mit Alexander Tschäppät.
General Shaw Clifton und Kommissärin Helen Clifton.
Viele frohe Gesichter.
Musikkorps Winterthur/Schaffhausen

Das 125-jährige Bestehen der Heilsarmee in der Schweiz ist am Samstag von über 2000 Salutisten und Freunden der Organisation auf dem Bundesplatz in Bern gefeiert worden.

Nationalratspräsidentin Egerszegi dankte den Heilsarmee-Angehörigen für ihren Einsatz. «Seit 125 Jahren setzen sie sich in diesem Land für Menschen ein, mit denen es das Leben nicht gut meint», sagte sie vor mehreren Hundert Zuhörern. Die Heilsarmee habe in den 125 Jahren ihres Wirkens in der Schweiz ein grosses soziales Werk aufgebaut. Die gemeinnützige Arbeit sei ein unverzichtbarer Pfeiler unseres Staatswesens. «Institutionen wie die Heilsarmee sorgen sich um Menschen, die durch die Maschen gefallen sind und sie versuchen, sie in ein würdevolles Leben zurück zu begleiten», sagte Egerszegi.

Die Botschaft Egerszegis wurde von den Klängen einer Grossen Blaskapelle, umrahmt, zusammengesetzt aus 100 Musikanten der 60 Schweizer Heilsarmeekorps und eines Gastkorps aus Washington DC.

Dank an die Bevölkerung

Der Leiter der weltweiten Heilsarmee, General Shaw Clifton, dankte der Schweizer Bevölkerung für ihren guten Willen gegenüber der Organisation. Zum Ausdruck komme dieser nicht zuletzt in der grossen Spendenfreudigkeit.

Die Heilsarmee habe auch in der Schweiz "zahllose Seelen gerettet", ihre Mission habe sie aber noch nicht erfüllt. Auch in den reichen Ländern zählten weiterhin viele Menschen auf die Hilfe der Organisation.

Evangelisation und Sozialarbeit

Die Heilsarmee ist eine christliche Kirche, die Evangelisation und karitative Sozialarbeit miteinander verknüpft. Gegründet wurde sie 1865 vom methodistischen Londoner Pfarrer William Booth. Mit militärischer Struktur folgt sie dem Ziel, gegen Elend und Laster und für die Rettung der Menschen und ihrer Seelen zu kämpfen.

In der Schweiz zählt die Heilsarmee 4898 Mitglieder in 73 Korps. Sie betreibt 36 soziale Einrichtungen wie Alters-, Frauen-, Kinder- und Männerwohnheime und fünf Sozialberatungsstellen. Zudem führt sie acht Durchgangszentren für Asylsuchende und 28 Heilsarmee-Brockenstuben.

Auf Distanz zu Christian Waber

Distanziert hat sich Heilsarmee im Vorfeld der Feier von ihrem Mitglied Christian Waber, Nationalrat der Eidgenössisch-Demokratischen Union (EDU), wegen dessen grundsätzlicher Kritik am Islam.

"Die Heilsarmee ist über die derzeitige Dämonisierung des Islam sehr betrübt", heisst es in einer Stellungnahme des Heilsarmee-Generals Shaw Clifton für die "NZZ am Sonntag": "Die Salutisten beten für Harmonie zwischen den Glaubensrichtungen, für Verständnis und Freundschaft."

Die Heilsarmee-Führung distanziere sich in aller Form von den Äusserungen ihres Mitgliedes Nationalrat Christian Waber, sagte auch der Schweizer Heilsarmee-Sprecher Pierre Reift. Die Heilsarmee sei auch in muslimischen Ländern tätig. Es könne deshalb für Salutisten in islamischen Ländern gefährlich werden, wenn Waber den Islam in scharfen Worten angreife und gleichzeitig, wie in den letzten Wochen geschehen, in Heilsarmee-Uniform in Zeitungen und Zeitschriften abgebildet werde, erklärte der Sprecher.


Datum: 22.05.2007
Quelle: Livenet / Kipa

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