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Konkurrenz für Glückskette

Hilfswerke gründen eigene Katatrophenhilfe-Sammelstelle
kette

Fünf evangelische Organisationen haben unter dem Patronat der Schweizerischen Evangelischen Allianz ein Instrument geschaffen, mit dem sie künftig bei Katastrophen gemeinsam zu Geldsammlungen aufrufen werden.

Von Fritz Herrli
Niemand wünscht es, aber sie sind leider immer wieder harte Tatsachen: Naturkatastrophen wie Erdbeben, Dürren und Überschwemmungen oder Orkane suchen die Menschen auf der Erde regelmässig heim. Kriege, politische Unruhen und Hungersnöte kommen oft dazu. Den Betroffenen wollen auch Kirchen und Christen in der Schweiz jeweils helfen. Sollen sie ihr Geld der allerorts bekannten Glückskette geben, die durch Radio und Fernsehen meist schnell nach dem Ereignis zu Spenden aufruft? Viele Christinnen und Christen äusserten den Wunsch, dass sie ihr Geld lieber einer christlichen Initiative zur Verfügung stellen würden.

Umgekehrt trugen bei christlichen Hilfswerken im Raum der Evangelischen Allianz verschiedene Tatsachen seit Jahren zur Unzufriedenheit bei: Diese Organisationen leisten vor Ort ausgezeichnete Nothilfe und verfügen auf dem ganzen Erdball über ein kompetentes Netzwerk von Fachleuten, Organisationen und Kirchen, auf das auch säkulare Hilfswerke gerne Zurückgreifen. Trotzdem bleiben sie oft von öffentlichen Geldern ausgeschlossen, beispielweise von Bundesgeldern oder eben gerade auch von Sammelaktionen der Glückskette. Teilweise sei dies, weil christlichen Organisationen bei ihren angemeldeten Projekten oft zu Unrecht unterstellt werde, dass sie zuwenig klar zwischen Not- oder Entwicklungshilfe einerseits und Missionsarbeit anderseits unterschieden, sagt Thomas Bucher, Präsident des Allianzhilfswerks "Tear Fund Schweiz".

Eine Spurgruppe aus verschiedenen Hilfswerken hat sich nun zusammen mit der SEA entschlossen, eine Alternative für die Glückskette zu entwickeln. Am 25. Juni wurde in Worb ein entsprechendes Gefäss gegründet, dessen Name noch nicht ganz definitiv sei und demnächst bekannt gegeben werden solle, so Bucher. Die vorläufig fünf Werke wollen jeweils nach einer Katastrophe so schnell wie möglich gemeinsam an die (christliche) Öffentlichkeit treten und zu Spenden aufrufen. Das Geld wird dann den Projekten der Werke zugewiesen. Jede Organisation bleibt selbständig. Dem Verbund gehören unter dem Dach der Evangelischen Allianz vorerst die Flüchtlingshilfe der "Christlichen Ostmission (COM)", das Hilfswerk der SEA "Tear Fund Schweiz", die "Hilfsaktion Märtyrerkirche (HMK)", das "ACV-Hilfswerk" und "Licht im Osten" an. Die alternative Glückskette steht.

Zum Audio-Beitrag von Radio ERF

Quelle: IdeaSpektrum Schweiz, ERF Schweiz

Datum: 08.07.2002

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