Schere zwischen Arm und Reich

Was mich bewegt und mir Hoffnung gibt

Das soziale Gefälle und die sich weitende Schere zwischen Arm und Reich ist das grösste soziale Problem weltweit. Der Leiter des Tear Fund Schweiz, Gerhard Bärtschi, freut sich über Christen, die der Not Taten entgegensetzen.
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Noch nie gab es in der Weltgeschichte eine solch grosse Kluft zwischen dem ärmsten Fünftel der Menschheit und dem reichsten. Das Verhältnis zwischen den beiden Extremen beläuft sich zur Zeit auf 1:84 (in der Schweiz 1:6). Die Tatsache, dass man diesen Sachverhalt oftmals nicht wahrnimmt und einfach akzeptiert, bewegt mich. Der südafrikanische Präsident Mbeki bezeichnet die weltweite Armut als die neue Apartheid. Wie durch eine unsichtbare Wand getrennt, bewegen sich Menschen in total gegensätzlichen Lebenswelten, ohne sich gegenseitig zu berühren.

Hunger nach Gerechtigkeit macht Beine

Es freut mich sehr, dass ich im vergangenen Jahr immer wieder Christen antraf, mit einem brennenden Herzen, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit. Menschen, die im Namen des Evangeliums ungerechte Strukturen verändern und Missstände angehen. Ich denke an die Initiativen von engagierten Christen in der Schweiz, die sich im Rahmen der Kampagne StopArmut auf kreative Weise für die Armen einsetzen. Aber auch Menschen, die durch einen Kurzeinsatz in einem Land des Südens mit der Armut hautnah in Berührung kamen. Nun engagieren sie sich hier im Namen der Armen in Sachen Armutsbekämpfung als Multiplikatoren.

Dazu gehört auch die neu gegründete Klimawandel-Aktionsgruppe von christlichen Umweltingenieuren, die sich bewusst sind, dass die steigenden Temperaturen besonders für die Armen verheerende Auswirkungen haben werden. Dass die grossen Trendsetters Bill Hybels und Rick Warren zusammen mit ihren Megakirchen sich der Thematik Armut und HIV/Aids verschrieben haben, ist äusserst ermutigend.

Solidarität mit Afrika

Im vergangenen Jahr wurde die Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika massiv kritisiert und hinterfragt. Äusserst allgemeine Wörter wie „Afrika“ und „Entwicklungshilfe“ wurden von Peseudoexperten verwendet, um die Tradition der Schweizer Solidarität zu zerstören. Das nervt mich. Demgegenüber spüre ich unter vielen Christen und Kirchgemeinden ein reges Interesse, gezielte und ganzheitliche Armutsprojekte grosszügig und treu zu unterstützen.

Das menschliche Leid in vergessenen Konflikten sehen

Der Libanonkrieg und das Erbeben auf Java wurden von den Schweizer Medien wochenlang thematisiert. Doch dass sich die Situation in Darfur (West-Sudan) massiv verschlechtert hat, dass im Osten der Demokratischen Republik Kongo noch immer 1200 Menschen täglich wegen des lokalen Konfliktes sterben und in weltweit 40 so genannt vergessenen Konflikten Menschen grausam gemordet, unterdrückt und vergewaltigt werden, ist uns nur vage bewusst.

Christen verändern den Süden

Trotz dem Elend in diesen Krisengebieten werde ich auf meinen Projektreisen immer wieder ermutigt. Der Grund: Kirchen und Christliche Organisationen, Männer und Frauen getrieben von der Liebe von Jesus, leisten eine enorme Arbeit im Kampf gegen HIV/Aids, in der Bildungsarbeit, in der Basisgesundheitsversorgung, im Ermöglichen des Zugangs zu Wasser und in der Betreuung von kriegstraumatisierten Menschen, besonders von Frauen und Kindern. Die weltweite Basisbewegung der Kirche steht in Ländern des Südens an der vordersten Frontlinie, um nachhaltige Veränderungen zu bewirken. Diese Bewegung hat ein enormes Potential. Es gibt Hoffnung genug, weiter dranzubleiben!

Tear Fund Schweiz

Datum: 05.01.2007
Autor: Gerhard Bärtschi
Quelle: Livenet.ch

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