Explo-Seminar

Was kann gegen Armut unternommen werden?

Ideen von Teilnehmern des Explo-Seminars. In den Workshops des Explo-Seminars kamen viele tolle Ideen zusammen. Hier wie versprochen eine Zusammenfassung der Vorschläge (ähnliche Vorschläge wurden im gleichen Punkt zusammengefasst). Teilweise haben wir kursiv Anmerkungen hinzugefügt. Was geschieht nun mit diesen Vorschlägen? Neben der Veröffentlichung im StopArmut-Mailing und auf der Website werden wir mit diesen und weiteren Vorschlägen Dokumente erarbeiten, die noch umfassendere Möglichkeiten zum Engagement darstellen: Mit Links und Adressen, wo man sich konkret engagieren kann oder mit Anleitung, wie die Idee genau umgesetzt werden kann. Diese Dokumente werden allen interessierten Einzelpersonen und Gemeinden zur Verfügung gestellt. Zudem werden später Schulungen und ein Projektwettbewerb angeboten. Inzwischen aber hält Euch nichts davon ab, aus dem untenstehenden Fundus bereits viele Anregungen umzusetzen und selber kreativ zu sein. „DU UND ICH“: Was kann man auf der persönlichen Ebene gegen Armut tun? - Beten In unserem Newsmail finden UnterzeichnerInnen regelmässig neue Gebetsanliegen. - Produkte aus fairem Handel berücksichtigen Produkte aus fairem Handel kosten uns zwar mehr. Doch ihr Preis entspricht der Wirklichkeit. Für konventionelle, günstigere Produkte bezahlen sozusagen die Ärmsten dieser Welt die Differenz. Das ist unfair! - ? billig einkaufen, dafür mehr spenden ? Dieser Vorschlag kann gefährlich sein, daher wurde er von der Gruppe auch mit Fragezeichen versehen. Billigartikel kommen oft aus Produktionen mit schlechten Arbeitsbedingungen. Bei knappem Budget könnte aber die „Spende“ für den Kauf von teureren FairTrade Produkten verwendet werden. Ein weiterer Vorschlag: - „einfacherer“ Lebensstil > mehr verzichten Dem Konsumgeist nicht blind folgen - Bei Firmen gegen Ungerechtigkeiten protestieren - Praktischer Einsatz statt Ferien - Ferien dort verbringen
Armut

Wenn Pauschalreisen über Veranstalter aus Europa gebucht werden, machen diese den grössten Teil des Profits. Für die Einheimischen bleibt nur wenig, zumal die meisten Hotels im Besitz von reichen Konzernen oder Privaten sind. Wenn man vor Ort die Unterkünfte sucht, auf den lokalen Märkten einkauft und lokale Reiseveranstalter berücksichtigt, profitiert die Bevölkerung mehr und man hat auch ein authentischeres Ferienerlebnis – mit allem was auch an unbequemem dazugehört.
- Patenschaften
- Finanzielle Unterstützung von Hilfsprojekten
StopArmut2015 arbeitet mit Tear Fund Schweiz zusammen. Tear Fund ist das Hilfswerk der Schweizerischen Evangelischen Allianz und bietet verschiedene Formen von Patenschaften an: www.tearfund.ch
- Evangelisation verändert Lebenshaltungen
- Umfeld sensibilisieren
Kinder anders prägen, teilen lernen > weltweit
- Ausländischen Arbeitskräften die Möglichkeit bieten, den Verdienst nach Hause zu schicken (fairer Lohn)

„GEMEINDE“: Was kann die Kirchgemeinde gegen Armut tun?

Diese Vorschläge eignen sich meist auch für Firmen, die sich engagieren möchten.
- Informationen aufbereiten
- Berichte von der Front
- Informieren der Gemeinde (Multimedia) z.B. durch Organisationen wie StopArmut,
- Events (z.B. fremde Völker einladen)
- Bewusstseinsbildung, Lehre der Bibel, Geberfreude fördern
- Möglichkeiten aufzeigen (z.B. fairer Handel)
- Patenschaft
- Partnergemeinde in einem anderen Land unterstützen (finanziell, praktisch)
- Kontakte anregen / organisieren zu Menschen in „armen“ Ländern
Idee für Firmen: Geschäftsleute in armen Ländern fördern, Erfahrungsaustausch, Material und Infrastruktur zur Verfügung stellen. Es empfiehlt sich, Informationen einzuholen bei Firmen und Organisationen, die bereits Erfahrungen gesammelt haben mit solchen Partnerschaften.
- Produkte verkaufen
- Weihnachtsbasar
- Gemeindeessen mit fair trade Produkten
- Sammelaktionen, vorhandene Projekte unterstützen
- Projekte unterstützen, welche Arbeitsplätze schaffen
- Praktische Hilfeleistung
- Unterstützung von eigenen Missionaren und Entwicklungshelfern
- Leute freisetzen, damit diese vor Ort helfen und Unterstützen können
- Verantwortliches Team aufbauen (Gebet, Katastrophen, Information, Aufklärung, Konsum, …)
- Konzentration auf ein Land (Patenkind, Kurzeinsatz) + Betrag in Pot für Notfälle
- Christsein als Lebensstil à Einfluss nehmen in verschiedenen Bereichen
- Bewusstes Einschränken der Bedürfnisse/Konsum/Begehrlichkeiten zugunsten konkreter Projekte
- Bei akuten Nöten flexibel und sofort handeln
Die Gemeinde hat die Chance und die Herausforderung, dass sie Vorbild ist – für ihre Mitglieder und für diese Welt.

„POLITIK“: Was kann man auf der politischen Ebene tun?

- Partnerschaft mit einem Dorf/einer Stadt aus der „3.Welt“
- Hilfe zur Selbsthilfe
- Beispielsweise durch Agrarprojekte
- Ebene Bund/Kanton à vorhandenes Geld verteilen (nicht Christen sammeln extra)
- Fördern von fairem Handel auf politischer Ebene (faire Arbeitsbedingungen fordern à Embargo)
- Verpflichtung zu fairem Handel
- Ehrlicher Handel (Waffen, Banken, …)
- Länder des Südens nicht in Abhängigkeit führen
- Eigennützige Entwicklungshilfe vermeiden
Manchmal ist es sinnvoll, Entwicklungshilfe an Bedingungen zu knüpfen, damit die Gelder effizient eingesetzt werden können und den Bedürftigen zugute kommen. Oft stellen die Industrieländer oder die Weltbank jedoch Bedingungen, welche in wirtschaftliche Abhängigkeiten führen. Siehe dazu auch die Artikel zum Thema Globalisierung auf unserer Webseite www.stoparmut2015.ch/wDeutsch/news/index.asp
- Informationsfluss fördern (Arbeitsbedingungen in div. Ländern)
- Ursachen bekämpfen
- Politiker fördern Unternehmer
- Motivation, auf Korruption zu verzichten, Korruption bekämpfen
- Demokratische Strukturen stärken
- Konflikte entschärfen
- Einflussmöglichkeiten nutzen
- Den Armen eine Stimme geben
- Investition in Bildung (2)
- Investition ins Gesundheitswesen

Einige Vorschläge bezogen sich auch darauf, was wir selber tun könnten, damit die Politik sich wie oben gewünscht verhält. Denn die Politik bzw. der Staat, das sind schlussendlich wir selber:
- Politiker fürs Thema sensibilisieren
- Unterschriften sammeln
- Den Armen eine Stimme geben (wohl auch bei Wahlen und Abstimmungen)

... oder gleich selber:
- Engagement in der Politik > zählt mehr als Wissen

Fazit

Es gibt viele Möglichkeiten! Hauptsache, wir packen irgendwo an. Viel Spass beim Beitrag zur Halbierung der Armut!

Datum: 07.06.2005
Quelle: Stop Armut 2015

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