6'400 sind nicht genug

Schnuppertage, die die Welt verändern sollen

Das «Theologische Seminar St. Chrischona» (TSC) lädt im März zu einem Schnupperwochenende. Seit der Gründung dieser Bildungsstätte gingen 6'400 Absolventen in die Schweiz und die Welt, um pastoral zu wirken und Gemeinden zu gründen.
Roland Krähenbühl
Übergabe der Bachelor-Urkunde
Im Bachelor-Studium «Kommunikative Theologie» sollen die Studenten umfassend verstehen, wie Gott mit den Menschen redet.

Livenet: Roland Krähenbühl, Sie laden vom 11. bis 13. März zu Schnuppertagen ein, was geschieht da?
Roland Krähenbühl: Wenn sich jemand überlegt, Theologie zu studieren, dann will er selbst erleben und spüren, wie das konkret «funktioniert». Was sind das für Leute, wie ist die Stimmung, in welcher Umgebung werde ich drei Jahre studieren? Genau darum geht es. Das Theologische Seminar St. Chrischona lädt Interessenten ein ganzes Wochenende ein, das Seminar und seine Studienangebote zu entdecken. Man lernt Dozenten und Studenten kennen, kann den inspirierenden Chrischona-Campus erkunden, spürt die Community. Die verschiedenen Studiengänge, Fächer, Lerninhalte und Praktika werden vorgestellt. Das Ganze ist für Interessierte gratis – inklusive Übernachtung – und wird jeweils im Frühling und Herbst angeboten. Wer die Möglichkeit an einem dieser Wochenenden nicht hat, kann jederzeit ein Schnupperstudium absolvieren. Mehr dazu lässt sich auch auf unserer Webseite erfahren. 

Welche Chancen hat jemand, der anschliessend das TSC durchläuft?
Der qualitativ hochstehende und international anerkannte Bachelor-Abschluss ist eine ideale Grundlage für verschiedenste Laufbahnen. Das kann in der Gemeindearbeit sein, als Pastor, Jugendarbeiter oder Musikverantwortlicher. Oder in interkulturellen, sozialen oder pädagogischen Tätigkeiten. Von der politischen Laufbahn bis zur Mission in einem Entwicklungsland – aktuell sind Absolventen des TSC in über 50 Ländern in ganz unterschiedlichen Bereichen oder Arbeiten tätig. Mit dem Bachelor Abschluss «Kommunikative Theologie» kann man auch ein Master-Studium anhängen. Neben bereits bestehenden Möglichkeiten hat man neu auch Zugang zu einem universitären Master-Studium, das wir in Zusammenarbeit mit der Universität Fribourg anbieten.

Was spricht dafür, dass jemand heute eine theologische Ausbildung durchläuft?
75 Prozent der Bekehrungen geschehen in unserer Zeit im Umfeld einer Gemeindegründung oder eines Gemeindegründungsprozesses. Ich kenne keinen Gemeindeverband, der nicht über mangelnden Nachwuchs klagt. Das alleine sollte eigentlich schon Grund genug sein, junge Leute zu einer theologischen Ausbildung zu motivieren.

Das TSC hat sein Ausbildungsangebot komplett überarbeitet. Wir wollen der nächsten Generation eine Ausbildung ermöglichen, die sie heute braucht. In unserem Bachelor-Studium «Kommunikative Theologie» sollen die Studenten umfassend verstehen, wie Gott mit den Menschen redet. Nicht nur durch die Bibel, sondern auch durch Kunst, Natur oder Wissenschaft. Dann sollen sie lernen, wie sie in einer Zeit die nicht mehr christlich geprägt ist, das Evangelium den Menschen vermitteln können. Dazu haben wir auch neue Angebote entwickelt, zum Beispiel mit dem Bachelor-Studium «Theologie & Musik». Oder durch unser Fernstudium, einer neuen und flexiblen Art, Kommunikative Theologie zu studieren.

Welche Projekte oder Werke wurden von bisherigen Studenten angerissen?
In der 175-jährigen Geschichte der TSC-Ausbildung sind über 6'400 Absolventen in die Welt gegangen. Gemeindegründung war immer ein Thema. In Jerusalem, in Nordamerika, im südlichen Afrika oder aktuell in Frankreich, der Schweiz oder in Deutschland. Hunderte von Absolventen gründeten Gemeinden. Literaturarbeiten sind entstanden, darunter der Brunnen Verlag Gießen und der Fontis-Verlag Basel sowie Missionswerke, Schulen und Ausbildungsstätten. Dort, wo Not oder ein Bedürfnis besteht, packen unsere Absolventen an und investieren sich.

Hat das TSC in diesem Jahr besondere Projekte oder Aktivitäten im Programm?
Am 5. September beginnt mit dem Bachelor Studium «Theologie & Musik» ein neuer Studiengang – und gleichzeitig endet damit ein Projekt, das vor über drei Jahren begonnen hat. Das ist für uns alle schon etwas Besonderes. Im September übernimmt Benedikt Walker von Horst Schaffenberger die Seminarleitung. Viele unserer Studenten investieren sich auch am Crea-Meeting oder am Christival.

Welche Erlebnisse bei Ihrer Arbeit bewegen Sie besonders?
Studenten leben einige Jahre hier in der Community auf dem Campus. Sie machen positive Persönlichkeitsentwicklungen durch und es entstehen immer wieder tiefere Beziehungen. Eines Tages verabschieden sie sich und beginnen eine Arbeit, irgendwo auf der Welt. Die Beziehungen und die Kontakte gehen aber weiter. Oder wenn sich nach teilweise jahrelanger Vorarbeit ein Ergebnis beginnt zusammenzusetzen, aus einer Idee etwas Greifbares entsteht, dann sind das besondere Momente.

Das Theologische Seminar St. Chrischona (tsc) ist die Ausbildungsinstitution von Chrischona International. Es steht Christen unterschiedlicher Herkunft offen. Es bildet haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter für evangelische Gemeinden sowie interkulturelle, soziale und pädagogische Aufgaben aus. Es investiert sich in Menschen, damit sie ihre Berufung entdecken und leben können. Angeboten werden berufsqualifizierende theologische Studiengänge mit unterschiedlichen Berufszielen.

Zur Webseite:
Theologisches Seminar St. Chrischona» (TSC)

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Datum: 01.03.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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