Mission-Net

Mit Gott leben und den Preis zahlen

In weniger als 130 Tagen, vom 28. Dezember  bis 2. Januar 2012 , geht in Erfurt der europäische Jugendkongress Mission-Net über die Bühne. «Unsere Welt verwandeln» ist das Thema – und das beginnt jetzt. Evi Rodemann organisiert das Mega-Event mit jungen Erwachsenen aus allen Ecken des Kontinents.
Jugendkongress Mission-Net

Livenet: Für wen ist die Konferenz?

Evi Rodemann: Für 16-30-Jährige. Wir beten, dass junge Leute kommen, die hungrig nach Gott sind und die Gott-geschenkte Berufung ausleben wollen. Die erkennen, warum sie auf der Welt sind und lernen wollen, wie sie heute missional leben können – so dass die Umgebung anders wird. Wir arbeiten darauf hin, dass Gemeinden ihre Jugendgruppen schicken.

Auf welche Werte legen Sie Gewicht?

Mission-Net ist: Einzigartig, interkulturell, missional, gemeindeorientiert, relevant, ganzheitlich, hat Jesus zum Mittelpunkt und legt Wert aufs Gebet.

Kommen auch Osteuropäer nach Erfurt?

Wir erwarten insgesamt 3500 Teilnehmer (inkl. Aussteller). Von den 56 Ländern liegen 20 in Osteuropa. Wir wünschen uns, dass von dort mindestens 800 Menschen kommen. Die Westeuropäer zahlen etwas mehr für den Kongress.

Wie wollen Sie Ost und West zusammen bringen?

Formell und informell. Bei Plenarveranstaltungen kommen alle Länder Europas zu Wort. Wir erhoffen davon mehr Wertschätzung für unterschiedlichste Kulturen. Dazu gibt es 60 verschiedene Seminare und Workshops, Sportangebote und  Familiengruppen am Morgen. Das Kongressbuch fordert dazu auf, sich mit einem Teilnehmer eines anderen Landes auseinanderzusetzen (dafür haben wir Fragen entwickelt). Ausserdem ermutigen wir zu Gebetspartnerschaften.

Wie werden Sie Minderheiten-Situationen gerecht?

Tatsächlich empfinden die meisten jungen Christen, dass sie eine Minderheit darstellen. Wir ermutigen deshalb jeden, sich zu überlegen, was es in seinem Kontext bedeutet, den Glauben ganzheitlich und überzeugend zu leben. Wir ermutigen genauso zu einem Einsatz in einer anderen Kultur wie vor Ort. Da wo du bist, muss es anfangen.

Dabei wissen wir, dass sich die Herausforderungen von Land zu Land unterscheiden. Deutschland hat viele Muslime. In der Tschechischen Republik müssen sich Christen hingegen mit dem Atheismus auseinandersetzen. Wir können nicht auf alle Bereiche eingehen, wollen aber durch das Programm Werte gemeinsam entwickeln. Bewusst laden wir Migranten nach Erfurt ein. Wir sind im Kontakt mit koreanischen und afrikanischen Gruppen und mit Zigeunern.

Zu welchen alten und neuen Formen missionarischen Engagements werden Sie einladen?

Wir benutzen natürlich die bewährten Begriffe. Es geht uns aber vermehrt um einen missionalen Lebensstil und nicht darum, dass z.B. 20 Prozent der Teilnehmer in die Aussenmission gehen. Durch Missionare aus dem Süden und Migranten hat sich die Situation verändert.

Bewusster motivieren wir heute Christen, sich auch in Wirtschaft und Politik einzusetzen, an der Schule und Uni einen Unterschied zu machen, Kunst zu benutzen und auch über neue Formen von Kirche nachzudenken, da wo die bestehende Kirche vielleicht nicht weitergekommen ist. In allem global denken, aber lokal handeln. Und das da, wo Gott einen hinruft.

Die Tage in Erfurt beginnen mit Bibelarbeiten…

…zum Buch Daniel. Es geht um ihn als Person, wie er in seiner Welt sich verhalten und seine Beziehung mit Gott gelebt hat. Wir wünschen uns, dass in den Ländern Daniel-Gruppen ins Leben gerufen werden, die dranbleiben. Ramez Atallah, der Leiter der ägyptischen Bibelgesellschaft, und seine Frau Rebecca werden die Bibelarbeiten halten (weitere Rednerinnen und Redner).

Zu einem Kongress über Neujahr gehört Partystimmung. Doch Sie wollen die ernste Bereitschaft fördern, alles auf eine Karte zu setzen?

An Silvester haben wir die tolle Band «Rend Collective Experiment» eingeladen. Wir vermitteln, dass es genial ist, mit Gott zu leben und ihm zu dienen, aber dass Gott uns auch herausfordert, den Preis zu zahlen. Beim letzten Mal, als Susanne Geske (ihr Mann wurde in der Türkei ermordet) ihr Zeugnis gab, liefen uns die Tränen. Wir merken, dass die jungen Leute ernst genommen werden möchten. Wenn wir an die Generation glauben und sie beflügeln, können sie erneut Berge versetzen und sind bereit, ganz und gar ihr Leben für Gott einzusetzen.

Datum: 21.08.2011
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung