Winterthur

«Seelsorge hat in der Öffentlichkeit heute nicht das Gewicht, das sie verdient»

Magdalena Gloor, Mitarbeiterin des Seelsorgeteams der FEG Wetzikon, erklärt, wie Seelsorge durch ein Team in der örtlichen Gemeinde funktionieren kann.
Philipp Probst, Geschäftsführer der ACC Schweiz, erklärt Ziele und Visionen der ACC.

Die Association of Christian Councellors (ACC) verfügt neu über eine Beschwerdestelle und einen Fonds, der die Beratung von Ratsuchenden finanziert, die in einer seelsorgerlichen Beratung schlecht behandelt oder missbraucht worden sind.

«Seelsorge hat in der Öffentlichkeit heute nicht das Gewicht, das sie verdient», stellte ACC-Präsident Karl Flückiger zu Beginn einer Fachtagung am 2. Mai in Winterthur fest. "Seelsorge hat in der Öffentlichkeit heute nicht das Gewicht, das sie verdient", stellte ACC-Präsident Karl Flückiger zu Beginn der Fachtagung fest. Die ACC wolle daher dazu beitragen, dass Seelsorge qualitativ gut sei und so auch eine bereitere Anerkennung finde.

Qualität der Seelsorge sichern

Der ACC geht es denn auch vorrangig um das Sichern von fachlicher Qualität in der Beratung, Therapie und Seelsorge. Dazu hat die europäische ACC Standards gesetzt, die von der ACC Schweiz angepasst werden. Dazu sollen die Vernetzung der Beratenden sowie Ausbildung, Austausch und die Schaffung guter Angebote für Ratsuchende beitragen. Seelsorgerinnen und Seelsorger, mit und ohne anerkanntes Diplom, können sich bei der ACC anhand eines Akkreditierungsverfahren als Fachmitglieder anerkennen lassen. Kernstück der Qualitätssicherung innerhalb der ACC ist ein Ethikkodex, auf den sich die ACC-Mitglieder verpflichten.

Mehr Transparenz

Weiter möchte die ACC Transparenz in der therapeutischen "Ausbildungslandschaft" schaffen. Eine ACC-Zertifizierung von Kursen solle in Zukunft bedeuten, dass ein Aus- oder Weiterbildungsangebot qualitativ gut sei. Man strebe Weiterbildung im Baukastensystem an.

Die ACC will sich in Zukunft nicht auf die kirchliche Seelsorge beschränken, sondern strebt auch nach Anerkennung bei staatlichen Behörden. Supervisionsangebote, die bereits laufen, sollen dazu führen, dass die ACC ein allgemein anerkanntes Qualitätslabel im Blick auf Vertrauen und Kompetenz wird. Die ACC nimmt akkreditierte Fachmitglieder auf sowie Passivmitglieder, die sich in Ausbildung befinden oder die ACC als Patronatsmitglieder unterstützen oder an ACC interessiert sind.

Ausbauschritte

In Zukunft will die ACC sich auch der therapeutischen Seelsorge annehmen. Sie will ausserdem eine Auskunftsstelle für Rechtsfragen für Beraterinnen und Berater schaffen.In Winterthur stellte sie auch Ideen vor, wie die Seelsorge in den Gemeinden verbessert und professionalisiert werden könnte. Ihr schwebt ein flächendeckendes Netz von Seelsorgerinnen und Seelsorgern vor, die sich in landes- oder freikirchlichen Gemeinden betätigen und gleichzeitig eine Scharnierfunktion zur ACC haben, wo sie sich ihre Aus- und Weiterbildung und ihre Akkreditierung holen. Zurzeit baut sie ein Netzwerk von Supervisoren auf, welche den aktiven Seelsorgern helfen, ihre Tätigkeit immer wieder zu überprüfen und zu verbessern.

Der ACC-Vorstand steht unter der Leitung von Pfr. Karl Flückiger, ehemaliger Leiter des Christuszentrums in Zürich. Neu in den Vorstand wurden in Winterthur Elisabeth Kemler (Aarau) und Hanspeter Lächler (Zürich) gewählt. Im vergangenen Jahr haben sich auch elf Organisationen im therapeutischen sowie im Ausbildungsbereich der ACC angeschlossen.

Weitere Infos: ACC-Deutschschweiz, Zentralstrasse 9, 8623 Wetzikon, info@acc-ch.ch , Webseite: www.acc-ch.ch .

Quelle: ACC

Datum: 08.05.2003
Autor: Fritz Imhof

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