Leitertag der Stiftung Schleife

Wie Jesus seine Gemeinde zubereitet

An einem Leitertag der Stiftung Schleife in Winterthur am 4. November 2003 sprach Rick Joyner zum Thema "Zeichen der Zeit". Dabei ging es um die Kirche als Braut von Christus. Welchen Bezug hat dieses Bild des Apostels Paulus zur Realität heute? Christen sind im Lauf der Kirchengeschichte an Menschen und Religionen vielfach schuldig geworden. Doch der Tag wird kommen, sagte Joyner vor 900 Teilnehmern, wo die Gemeinde zur Braut Christi wird. Eine Braut ohne Runzeln. Denn Jesus selbst bereitet sie zu.
Zeitzeichen
Rick Joyner

Heutzutage gibt es viele Probleme in christlichen Gemeinden. Doch am Ende wird Jesu Licht die Gemeinde und den persönlichen Lebensstil eines jeden Christen immer mehr durchleuchten und prägen, sagte Joyner. Sein Licht schafft Klarheit, Verständnis und Liebe! "Sein Licht sollte der Prüfstein sein für unser Leben - sonst erwischt man die falsche Kurve", unterstrich der Buchautor aus den USA.

Allerdings kommt jeder einmal zu Fall und braucht Vergebung. Wir Menschen lassen uns zu oft ablenken und müssen dann den Weg mit Jesus zurückgehen. Immer wieder kommen Christen ins Schleudern. Doch sollten sie nicht einfach nur umkehren oder sich gegenseitig zurechtweisen, sondern sich auch helfen. Helfen ist besser als kritisieren.

Die Macht der Liebe

Ein Beispiel: Eine kleine Gemeinde hatte grosse finanzielle Probleme, auch enthielt ihre Lehre eigenartige Elemente. Die anderen Gemeinden der Stadt hielten sich auf Distanz. Unsere Gemeinde besucht sie stattdessen, berichtete Joyner, und gab der bedürftigen Gemeinde ihr ganzes Opfer. Hunderte kamen und die kleine Gemeinde war völlig überwältigt.

Davon hörte man in der ganzen Stadt. So kamen schliesslich viele Pastoren und entschuldigten sich beim betroffenen Gemeindeleiter. Andere kamen und brachten ihr Opfergeld. Berührt von dieser selbstlosen Hilfe veränderte sich die Gemeinde, wurde offen für das Wort Gottes und die anderen Gemeinden. Das zeigt wie wichtig der Dienst der Hilfeleistung ist.

Die Gemeinde in der Endzeit

Keine andere Religion hat so eine Verheissung für die Zukunft wie das Christentum. Christen sollten die Nachricht vom Reich Gottes in der ganzen Welt verbreiten. Wenn alle davon wissen, kann das Reich kommen. „Das ist unsere Botschaft an die Welt, und diese dürfen Christen nicht der New Age- Bewegung oder anderen überlassen“, sagte Joyner. Die Wehen vor der Geburt der neuen Welt zeigten sich schon heute.

Das Reich Gottes kommt nicht zuerst mit äusseren Zeichen, sondern wird von innen zubereitet. Jesus rüstet seine Braut zu. Und viele Dinge werden plötzlich sehr schnell ablaufen. Seit Jahren wächst das Christentum schneller als jede andere Religion. Bisher geht diese Entwicklung an den USA und Europa vorbei. In Lateinamerika, Afrika, Asien und Russland aber tut sich vieles. Grosse Erweckungen werden stattfinden. Joyner sieht das auch für die Türkei voraus, denn sie habe christliche Wurzeln.

Aber auch an den amerikanischen Universitäten tut sich etwas. Gläubige Rektoren und Professoren machen sich stark für den christlichen Glauben und christliche Werte. Sie leben was sie lehren. Eine grundlegende Wende wird kommen und zwar sehr plötzlich, davon ist Joyner überzeugt.

Zeichen der Zeit

Für Joyner war der Blackout, der Stromausfall an der amerikanischen Ostküste, ein Zeichen Gottes. Allerdings hat man dieses fast verpasst. Tatsächlich habe sich der Stromkreis umgekehrt und zum landesweiten Ausfall geführt. Wenn die Dinge umkehren, kommt es zum Chaos. Der Heilige Geist aber liebt Chaos, sagte Joyner: je grösser das Chaos, desto mehr Herrlichkeit. Es ist die Gelegenheit zur Veränderung.

Aber auch der Sonnensturm war etwas Besonderes. Trotz den heutigen technischen Möglichkeiten war niemand darauf vorbereitet. Er kam völlig überraschend. Die Sonne ist laut Joyner ein Bild für Jesus. Beobachte man die Sonne, realisiere man, dass diese viel Aktivität entwickelt, sich schneller drehe als früher und viel Wind erzeuge. Der Wind aber ist der Geist Gottes.

Wiederherstellung des Leibes Christi

Der Mensch wurde für die Gemeinschaft mit Gott geschaffen. Joyners These: Solange die Menschen dies nicht akzeptieren, gibt es keine Wiederherstellung.

Der Prüfstand für die Menschen umfasst folgende Punkte:
1. Der Mensch wurde für die Arbeit geschaffen. Aber diese wurde mit einem Fluch belegt, nach der Vertreibung aus dem Paradies. Der Fluch ist nicht die Arbeit selbst, sondern die Mühseligkeit der Arbeit. Schon im Paradies bebauten die Menschen den Garten Eden. Mühsal kam durch den Fall. Wenn ein Mensch keine sinnvolle Aufgabe mehr hat, wenn man ihm alle sinnvolle Beschäftigung wegnimmt, wird er verrückt, erklärte Joyner.

2. Jeder Mensch will etwas Bedeutendes tun in seinem Leben, etwas das Sinn macht. Das ist nicht selbstsüchtig, sondern der Mensch wurde von Gott so geschaffen. Er soll die Pfunde, die im Gott anvertraut hat, mehren.

3. Alle Bereiche in unserem menschlichen Leben brauchen Wiederherstellung. Gemäss Epheser 4 hat "Gott uns in seine Gemeinde berufen. Darum sind wir ein Leib. In uns wirkt ein Geist, und uns erfüllt ein und dieselbe Hoffnung… Jedem Einzelnen hat Gott besondere Gaben geschenkt." Dies werde in vielen Gemeinden nicht ernst genommen, sagte Joyner und betonte: Alle Dienste sind wichtig. Jeder hat eine Aufgabe und wird dafür zugerüstet. Heute sind besonders die zurüstenden Dienste wichtig. Leider fehlt in den Gemeinden oft die Zeit dafür. Gemeinde heisst aber auch "vor Gott sein". Es braucht alle Formen des geistlichen Dienstes: Anbetung, Ermutigung, Prophetie, Gebet.

4. Heute zeigt sich, dass die gesalbtesten Pastoren nicht auf den Kanzeln stehen. Wie Jesus eine seiner grössten Predigten vor zwei Menschen hielt (Emmaus), so geschieht es auch heute. Predigen kann man beim Mittagessen mit den Mitarbeitern. Viele christliche Geschäftsmänner und Unternehmer werden mehr und mehr für ihre Mitarbeiter zu geistlichen Führern und Hirten.

Christen müssen ihre Sicht des geistlichen Dienstes erneuern. Jeder Christ hat einen persönlichen Garten von Gott bekommen, den er hegen und pflegen und wo er den Samen - das Wort Gottes - säen kann. Der Garten kann die Familie sein, das Geschäft, der Arbeitsplatz, die Nachbarschaft, der Verein. Wer im Kleinen treu ist, kann später auch grössere Aufgaben übernehmen. Ein echter Knecht Christi hat keine eigenen Interessen mehr. Er lebt für Gott und tut, was Gott will. Denn unsere Zeit gehört nicht uns, sondern Gott.

Echte Leiterschaft

Echte geistliche Leiterschaft hat ihre Wurzel in der Liebe, betonte Joyner. Geistliche Autorität wächst mit der Hingabe an Jesus Christus. Christen müssen ihren Nächsten lieben, ihre Städte und ihr Land lieben und dafür beten. Ja, um Zeichen beten. Zwei Christen, die beten, können mehr bewirken als der ganze amerikanische Kongress. Joyner stellte die Frage, warum also so viel Zeit mit unnützen, negativen Gedanken verschwendet wird.

Leiter werden einst zur Verantwortung gezogen, meinte der Referent auf eine Frage. Deshalb sei das Gebet für sie unerlässlich. Leiter sollten sich durch Gottes Geist führen lassen. Die Gemeindemitglieder brauchen nicht mit allem einverstanden zu sein, was ihr Leiter tut oder sagt, aber sie sollten einander mit Respekt und Demut begegnen. Dies gilt auch für die verschiedenen Denominationen. Die Gemeinde ist die Braut Gottes. Und jeder Christ ist ein Königskind. Dessen sollte man sich bewusst sein. Verschiedene Meinungen dürfen und sollen offen ausgesprochen werden – aber mit Respekt! Auch wenn sich jemand grundlegend irrt. Nichts ist vollkommen auf dieser Erde!

Versöhnungsarbeit

Joyner ging auch auf das komplexe Verhältnis von Christen und Juden ein. Christen sollten sich bewusst werden, was für eine Aufgabe Israel auf dieser Erde hat. Durch das Straucheln von Juden, die Ablehnung des Evangeliums von Christus, kam es zu den Völkern, argumentiert der Apostel Paulus (Römer 11,11). Wenn Nichtjuden das Evangelium wirklich leben, werden die Juden eifersüchtig und wollen es auch haben (11,14).

Die christliche Kirche aber findet nicht zu ihrer eigentlichen Bestimmung ohne die Juden. Viele Verheissungen richten sich direkt an die Juden. Deshalb dürfen Christen nicht arrogant werden gegenüber den Juden. Auch wenn die Untaten der Vergangenheit dies erschweren, sollten Christen auf ihre Brüder zugehen.

Datum: 08.11.2003
Autor: Antoinette Lüchinger
Quelle: Livenet.ch

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