Inspiration durch Psalm 27, Vers 4

Stellen Sie sich vor, Sie hätten einen Wunsch bei Gott frei. Eine einzige Bitte, ein innerstes Herzensanliegen. Halten Sie kurz inne und überlegen Sie: Was wäre das? König David hatte vieles, wovon Menschen träumen. Doch er hatte diese eine Bitte. Die formuliert er in Psalm 27, Vers 4:

„Um eines habe ich den Herrn gebeten; das ist alles, was ich will: Solange ich lebe möchte ich im Hause des Herrn bleiben. Dort will ich erfahren, wie gut es der Herr mit mir meint, still nachdenken im heiligen Zelt.“

Familie, Macht und Reichtum

König David führte ein aufregendes Leben. Vom Schafhirten zum König. Geliebt, gefeiert, verfolgt, dem Tode nahe. Er hatte grosse Reichtümer, die schönsten Frauen, viele Kinder. Er brachte die Bundeslade zurück nach Israel, war beliebt im Volk. Er war ein Freund Gottes. Aber wenn er nur ein Anliegen äussern dürfte, würde er Gott um eines bitten: Das Allerwichtigste ist ihm Gottes Gegenwart. Eine Heimat im Haus Gottes. Sein Leben in der Nähe des Höchsten, des Allmächtigen, des Schöpfers.

Um was würden Sie Gott bitten?

Wir Menschen haben viele Bedürfnisse, die befriedigt werden müssen. Luft zum Atmen, Nahrung, Schlaf, Wärme, Freundschaft, Liebe, Annerkennung, Würde, Heimat. Über all dies stellt David die Gemeinschaft mit Gott. Es ist sein tiefstes Anliegen. Wir Christen heute nehmen Gottes Gegenwart oft als etwas sehr Selbstverständliches. Wenn wir beten wollen, ist Gott da und hört. Aber wie sehr sehnt sich unser Herz wirklich nach einer Heimat bei Gott? David ist weise. Er weiss: Es ist nicht selbstverständlich, dass man Gott immer nahe ist. Es heisst nicht: einmal Christ, immer Christ. Der Alltag kommt, das Leben und die Sorgen lenken ab, ersticken den Glauben, lassen einen Zweifeln. David kannte alle diese Gefühle, er war ein ganz normaler Mensch. Aber seine Sehnsucht nach Gott war tief.

Sehnsucht nach Gott

Natürlich lebt man nicht immer in der heiligsten Anbetungs-Stimmung. Klar haben wir einen Alltag zu bewältigen. Psalm 27 kann uns aber daran erinnern, unser Herz für ein Leben mit Gott zu öffnen. Die Sehnsucht nach seiner Nähe kommt, wenn wir uns Gott nähern. Wenn wir uns Zeit nehmen, darüber nachzudenken, wie gross und herrlich Gott ist. Wie gut er es mit uns meint. Gott selbst schenkt diese Sehnsucht nach der Heimat und dem Leben zu dem wir bestimmt sind.