Unangenehme Freundschaften

„Die Freundinnen meiner Frau nerven!“

„Die Freundinnen meiner Frau gehen mir auf die Nerven! Grundsätzlich habe ich nichts dagegen, dass meine Frau oft Gäste zu uns nach Hause einlädt. Sie ist halt der kommunikativere Typ von uns beiden. Aber muss denn jeden Abend, wenn ich nach Hause komme, eine andere Freundin meine Frau bis in den späten Abend hinein ,belagern’? Ich finde, was zuviel ist, ist zuviel!“
freundin

Ehe bedeutet Zweisamkeit nach dem Motto: „Wir zwei zusammen für und gegen den Rest der Welt!“ Einzelne und gemeinschaftliche Freundschaften gehören dazu, haben aber einen zweitrangigen Stellenwert. Ihre Frau hat ihre Freundinnen gerne um sich und sie hat darin wahrscheinlich intensive Gewohnheiten aufgebaut, die sie nicht so leicht ablegen kann und möchte. Vielleicht sind Sie auch ein bisschen eifersüchtig darauf, dass Sie beim Heimkommen nicht wirklich eine gespannt wartende Ehefrau vorfinden, sondern sich eher als störend für die vorhandene Gemeinschaft erleben. Es ist aber auch Ihr Zuhause und wofür dieser Platz steht, sollte in Absprache miteinander genutzt werden.

Besprechen Sie als Ehepaar, was Sie schön finden (z. B. ein Essen zu zweit, einen ruhigen Feierabend, ab und zu Gäste) und was Sie sich voneinander während einer Woche wünschen. Sprechen Sie dabei auch die Dinge an, die Sie gar nicht leiden können. Damit planen Sie positiv miteinander und für sich und suchen nach Kompromissen bei den Wünschen und Vorstellungen, die Sie so gar nicht teilen.

Jeder sollte dabei das Wohl und die Freude des anderen mittragen, sich aber persönlich nicht verbiegen, sondern nur annähern müssen. Das Geheimnis liegt dabei im Schenken und aufeinander Achten und nicht im Nehmen und Aufzwingen. Freunde sollten dabei eine hohe Wertigkeit geniessen, aber nicht den Vorrang zum Ehepartner, denn Ehe braucht ihre Zeit zu zweit. Sie braucht ein Sich-Finden, dazu ein immer besseres Kennenlernen des anderen, das Respektieren der Möglichkeiten und Grenzen des Partners, die Erfahrung, sich auf den anderen verlassen zu können sowie sich zu genügen und Freude miteinander und aneinander zu erleben.

Autoren: Linda u. Hans-Jörg Karbe

Datum: 02.11.2005
Quelle: Neues Leben

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