Ehe und Gebet

Kurt Bühlmann, Leiter vom Forum des Hommes, Nyon

Nach dem Vortrag meines persönlichen Lebenszeugnisses (‘Vom Millionär zum Pleitier’) kommt ein Ehepaar auf mich zu. Die beiden scheinen sorgenbeladen. Monsieur eröffnet die Diskussion: „Sie sind ja Riesenproblemen ausgesetzt! Wir haben zwar auch gewisse Probleme, aber sie sind nicht vergleichbar mit dem, was Sie durchmachen.“ Ich werde hellhörig: „Was sind denn Ihre Probleme?“ Jetzt erzählt mir das Ehepaar, wie der Geschäftsgang ihrer Bäckerei am Zurückgehen ist. Dadurch wird die Hypothekar-Zinsbelastung auf dem Geschäfts- und Wohnhaus immer mehr zur Last. Nicht nur das Geschäft steht jetzt auf dem Spiel, auch die dazugehörende Wohnung ist betroffen. Schlusskommentar: „Und das alles nach über 30-jähriger, harter Arbeit. Das ganze Lebenswerk ist dahin!“

Ich frage: „Und was tun Sie konkret in dieser Situation?“ Und wieder antwortet Monsieur: „Ja, da bleibt wohl nicht viel anderes übrig als zu beten…“ Ich stimme dem zu und frage: „Wie beten?“ Antwort:
„…. zum himmlischen Vater, dass er uns hilft….“.

Jetzt sind wir mitten im Thema. Ich nehme die Frau etwas zur Seite und frage sie, was genau sie denn beten würde. Danach frage ich das gleiche ihren Mann. Darauf nehme ich beide zusammen für folgende Bilanz: „Ihre Frau betet dafür, dass die Bäckerei wieder läuft wie früher und Sie, dass alles möglichst schnell über die Bühne ist, selbst wenn es zum Zwangsverkauf kommt. Und was glauben Sie, was der Herr aus diesem unkoordinierten Gebet machen kann?“ Beide sind still und schauen sich betreten an.

Daher meine Frage: „Was sagt denn die Bibel dazu? Steht da nicht geschrieben, dass wenn zwei oder drei sich einig sind und den himmlischen Vater um etwas bitten, dass es dann auch in Erfüllung geht?“ Ich erkläre den beiden, dass sie das Gebet klar abfassen sollen, genau so wie eine aufgegebene Bestellung in ihrer Bäckerei. Und dann gemeinsam den Herrn darum bitten sollen, im ehelichen Gebet.

Monsieur scheint etwas unsicher und veranlasst mich nachzudoppeln: „Oder glauben Sie es etwa nicht?“ „Doch, doch, aber ich geniere mich….“ Ich lege ihm meinen Arm kollegial um die Schultern und ziehe ihn zur Seite: „Haben Sie Kinder?“ Antwort: „Drei.“ Nächste Frage: „Hatten Sie auch Hemmungen, als Sie die Kinder gezeugt haben….“ Er lächelt und sagt: „Begriffen!“ Dann einigen wir uns auf ein klares Gebet und beten zusammen. Sie versprechen mir, dies künftig zusammen zu tun.

Ein gutes Jahr später an einem anderen Anlass. Ich treffe die beiden. Ganz zufällig. Madame fällt mir um den Hals: „Wunderbar, einfach wunderbar! Wir beten seither gemeinsam und wissen Sie was passiert ist?“ Ich bin neugierig. „Die Bank hat uns einen Grossteil der Schulden erlassen und die Bäckerei läuft wieder wie früher!“

Männer, Brüder, Freunde: das eheliche Gebet ist reines Dynamit!!! Warum versuchst Du es nicht selber???

(Übrigens: Das gleiche gilt für Alleinstehende auch mit einem Freund zusammen.)

Kurt Bühlman ist Leiter vom Forum des Hommes, Nyon

Datum: 07.02.2003
Autor: Kurt Bühlmann
Quelle: Männerforum

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