Jesus und die Krise

Welche Krise? Nicht die Finanz- und Wirtschaftskrise. Oder diese nur als Sinnbild für eine Situation, die in einem viel umfassenderen Sinn über die Zukunft entscheidet.
«Selbst den Staub aus eurer Stadt, der an unseren Füssen klebt, schütteln wir ab vor euch.»

Denn Jesus geht es nicht um Liquidität und Eigenkapital - ihm geht es um Gott, der sein Lieblingsprojekt namens Gerechtigkeit auf der Erde durchsetzt. Und das geht nicht ohne Krise ab.

Das Evangelium, die Botschaft, die Jesus bringt, schafft eine Krisensituation, denn das Wort ‚Krise' bedeutet auch Entscheidung. Immer und überall kündigt er an, dass das Reich Gottes nahe gekommen ist. Diese Proklamation stellt vor die Entscheidung: Nehmen wir es an oder lehnen wir es ab?

Vor die Entscheidung gestellt

Reich Gottes ist nicht etwas Nebulöses, Überirdisches, das uns kaum betrifft. Reich (oder Herrschaft) Gottes fordert uns heraus: Leben wir weiter wie bisher oder unterstellen wir uns ihm, Gott selbst, der über uns bestimmen will?

Die Situation ist nicht mehr dieselbe wie vorher, als Gott seinen Anspruch und sein Angebot - die beiden gehören zusammen - noch nicht so klar präsentiert hatte. Jesus heilt, segnet, beglückt und unterhält die Menschen; zugleich macht er deutlich, dass mit ihm selbst dieser Anspruch Gottes zu den Leuten kommt.

Boten mit Autorität

Jesus bezeichnet sich oft als Menschensohn, was nach einer Vision des alttestamentlichen Sehers Daniel auf seine künftige Erhöhung zum himmlischen Herrscher über die Völker hinweist. Jetzt und hier will Gott euer Leben bestimmen und euch segnen: Diese Message gibt er auch seinen Boten mit, die vor ihm her gehen. Sie sollen die Proklamation von Gottes naher Herrschaft in die Dörfer und Städte tragen. Mit ihrem Auftreten in einer Stadt sind deren Menschen herausgefordert zu entscheiden: Ja - oder Nein.

Der Menschensohn stattet seine Boten mit einer grandiosen und zugleich fast unheimlichen Autorität aus, die den Ernst der Lage anzeigt. Er sagt: "Kommt ihr in einer Stadt, wo man euch aufnimmt, so esst, was euch vorgesetzt wird, und heilt die Kranken, die dort sind, und sagt ihnen: Nahe gekommen ist das Reich Gottes, bis zu euch. Kommt ihr aber in eine Stadt, wo man euch nicht aufnimmt, so geht hinaus auf ihre Strassen und sagt: Selbst den Staub aus eurer Stadt, der an unseren Füssen klebt, schütteln wir ab vor euch; doch das sollt ihr wissen: Nahe gekommen ist das Reich Gottes. Ich sage euch: Sodom wird es an jenem Tag besser ergehen als dieser Stadt!" (Die Bibel, Lukas, Kapitel 10, Vers 8-12).

Die Lage ist ernst

Die Lage ist ernst, das macht Jesus deutlich: Die Stadt Sodom ging einst, nachdem ihre Bewohner Gottes Anweisungen frech verhöhnt hatten, im Feuer unter. Wer jetzt seine Boten ablehnt und verspottet, hat am Jüngsten Tag ein noch schärferes Urteil zu gewärtigen als die Leute von Sodom.

Das ist die Krise, die Jesus herbeiführt. Wie steht es damit heute? Können wir in Europa, nach über 1500 Jahren christlicher Predigt, überhaupt noch eine geistliche Entscheidungssituation erkennen? Dass es darauf ankommt, ob wir jetzt Ja oder Nein sagen? Oder gibt es für uns eine solche Krise nicht mehr, weil Gottes Liebe - so wie wir sie verstehen wollen - ein Gericht am Jüngsten Tag ausschliesst? Die Kirchen unterscheiden sich in diesem Punkt deutlich. Am Wort von Jesus kommen sie nicht vorbei.

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Datum: 23.10.2009
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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