Plädoyer

Wir brauchen heute jugendfreundlichere Gemeinden

Die Jugend ist da. Auch in unseren Gemeinden. Sie sucht Gemeinschaft, die relevant ist. Eine Vision von Jugendreferent Karsten Hüttmann.
Flensunger Hof
Mehrzweckhalle

Jugend-Camp in Hessen. Während vier Tagen haben 550 junge Leuten auf dem Gelände des Flensunger Hofes gelebt und gefeiert - mit Jesus! Viele von ihnen waren stark berührt durch das, was auf oder abseits der Bühne vermittelt, verkündigt wurde. Viele haben ein Leben mit Jesus angefangen oder einen Neuanfang gemacht. Haben Seelsorge in Anspruch genommen und versucht, Lebensfragen zu klären. Es gab erfreuliche Durchbrüche und traurige Offenbarungen im Leben so mancher Teenies. Und eigentlich bei allen Teilnehmern war eine Sehnsucht nach "mehr" zu spüren: eine Sehnsucht nach mehr Gemeinschaft mit Jesus, mehr Leidenschaft.

Es geht unter

Aber es kamen auch Angst und Resignation auf den Tisch: "Hier auf dem Camp ist Leben und Glauben so intensiv. Hier ist Jesus so nahe! Aber wenn ich wieder zu Hause bin, wieder in meine Gemeinde gehe, dann geht das wieder unter. Irgendwie kann ich da Gott nicht so begegnen und hören, was er sagt." Solche Aussagen machen mich traurig. Doch sie sind kein Einzelfall.


Motivierende Gemeinschaft

Solche Aussagen machen mich aber auch entschiedener. Ich will mich dafür stark machen und dafür einsetzen, dass junge Menschen dort, wo sie wohnen, Gemeinschaft mit anderen Christen erleben. Gemeinschaft, die sie herausfordert, in ihrem Glauben stärkt und wachsen lässt. Eine Gemeinschaft, die relevant ist, was ihren Alltag und damit auch ihre Lebensumstände betrifft.

Ich will vier Gründe nennen, warum es sich lohnt, als Gemeinde jugendfreundlich zu sein.
- Gott hat ein Herz für junge Menschen
Immer wieder werden junge Menschen in der Bibel besonders erwähnt. Da ist zum Beispiel der junge Samuel, zu dem Gott anfängt, sehr deutlich zu reden und den er bereits als Teenager als sein Sprachrohr gebraucht. Ähnlich ist es mit David. Bereits als Jugendlicher wird er von Gott zum König über Israel berufen und bekommt von Gott die Kraft, den Kampf gegen Goliath zu gewinnen. Und dann ist da noch Maria. Ebenfalls eine Teenagerin. Sie wird von Gott ausgesucht, um Jesus auf die Welt zu bringen.

- Die meisten Menschen entscheiden sich im Alter von 13 bis 18 für ein Leben mit Jesus
Diese Aussage wird durch Umfragen immer wieder bestätigt. Ausserdem erleben wir im Bereich der Jugendarbeit derzeit eine starke Offenheit und Leidenschaft der Jugendlichen für Gott.


- Jugendliche stehen vor wichtigen Lebensentscheidungen

Das sind vor allem die zwei Lebensbereiche Berufswahl und Partnerwahl. Hier brauchen Jugendliche die Unterstützung durch andere Christen, um die eigenen Gaben und die eigene Berufung zu entdecken. Auch Ermutigung und/oder Ermahnung, keine Beziehung zu einem/einer Nichtchrist(in) einzugehen.


- Die junge Generation ist die Zukunft der Gemeinde

Ohne Nachwuchs stirbt die Gemeinde aus. Und das erleben wir derzeit leider an manchen Orten, dass Gemeinden "überaltern" und über kurz oder lang geschlossen werden. Deswegen dürfen uns als Gemeinde- und Gemeinschaftswerk die eigene Vergangenheit und das eigene Wohlempfinden nicht wichtiger sein als die eigene Zukunft.

Wir brauchen in unseren Gemeinden ein Herz und das Engagement für die junge Generation, damit die jungen Menschen bei uns ein geistliches Zuhause finden und für ihr Leben und ihren Glauben gestärkt werden.

Autor: Karsten Hüttmann, 32, ist Jugendreferent beim ECJA. In dieser Funktion ist er zuständig für die Koordination der Kinder- und Jugendarbeit im Chrischona-Gemeinschaftswerk Deutschland. Er ist seit 3 Jahren verheiratet mit Rike und wohnt in Mücke-Flensungen.

Datum: 27.09.2004
Quelle: Chrischona Magazin

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