Kampf gegen den Alkoholmissbrauch

Ruedi Löffel und der Suff

Jugendliche und Alkohol ziehen einander magnetisch an. «Wodka-Kids vom Hauptbahnhof» schrieb eine Schweizer Zeitung auf ihrer Titelseite. Ruedi Löffel kämpft gegen den Alkoholmissbrauch.
Ruedi Löffel kämpft seit Jahren gegen die Alk-Industrie. (Foto von Andreas Blatter)
Auf einer Party motiviert Ruedi Löffel Jugendliche zum Alkoholverzicht.
Steuert bei den Wahlen im April einen Sitz im Grossrat an: Ruedi Löffel (EVP).
Ruedi Löffel könnte ja ein Aufwachsen ohne Alkohol zum Menschenrecht erklären ....
Die Regierungs- und Grossratskandidaten der EVP (v.l.n.r): Heinz Dätwyler, Marianne Streiff und Ruedi Löffel.

Deutsche Jugendliche unter 16 Jahren saufen pro Woche so viel Alkohol, wie in zwei Bier und zwei Schnäpsen enthalten ist, berichtete der Fernsehsender RTL. In der Schweiz schaut es nicht besser aus. Wir sprachen mit Ruedi Löffel, Präventionsfachmann bei der Abstinenten-Bewegung «Blaues Kreuz» und EVP-Grossrat im Kanton Bern.

Eine Schweizer Zeitung schrieb über die «Wodka-Kids vom Hauptbahnhof». Warum saufen Jugendliche so viel?
Die Werbung verbindet den Alkoholkonsum gezielt mit «Coolsein», Gruppenerlebnis, Zusammengehörigkeitsgefühl sowie mit Erfolg im Sport und beim andern Geschlecht. Andererseits suchen immer mehr junge Leute bewusst den Rausch respektive den Kontrollverlust, um all den Stress und ihre Probleme für ein paar Stunden zu vergessen.

Sie klären seit zehn Jahren über Jugendalkoholismus auf. Trotzdem saufen die Jungen mehr denn je. Werden Sie also demnächst die Flinte in hohem Bogen ins Korn werfen?
Nein. Meine Bemühungen, besonders im strukturellen Bereich, beginnen Frucht zu tragen. Kürzlich hat ein Regierungsstatthalter einigen Geschäften die Bewilligung für den Alkoholverkauf entzogen, weil sie Kindern Alkohol verkauft haben. Letzte Woche erreichte ich im Kantonsparlament, dass Alkoholwerbung im Kanton Bern weitgehend verboten wird. Auch für die Einführung der 0,5-Promille-Grenze habe ich mitgekämpft und freue mich an den ersten positiven Resultaten.

Was unternimmt das Blaue Kreuz in der Bar- und Pub-Festival-Saison 2006?
Mit dem Projekt «Be my Angel tonight» werde ich auch dieses Jahr wieder an verschiedenen Events im Einsatz sein; vor allem dort, wo die lebensgefährliche Kombination Alk und Autofahren anzutreffen ist. Das hab ich schon in den letzten zwei Jahren gemacht.

Wie gelangen Jugendliche überhaupt an den «Stoff»?
Einerseits über den Einzelhandel und in Gastro-Betrieben, wo die Jugendschutzvorschriften leider sehr mangelhaft befolgt werden. Andererseits gibt es immer noch viele Kollegen oder ältere Geschwister, die sich für besonders cool halten, wenn sie den Minderjährigen Alkohol besorgen.

Ist die Schweiz ein einig Volk von Rabeneltern, oder warum sind solche Zustände möglich?
Auch viele Erwachsene haben einen riskanten Umgang mit der legalen Droge Alkohol. Da geben sie natürlich nicht immer ein gutes Vorbild ab ...

Im Folgenden beantwortet Ruedi Löffel den Fragebogen dieser Homepage.

Eine Schwäche, die Sie durch den Glauben besser in den Griff bekommen haben ...
Bevor ich mit dem Glauben ernst machte, war mir Sport – vor allem passiv – übermässig wichtig.


Eine Stärke, die Sie durch den Glauben gewonnen haben ...
Das Wissen darum, dass der Mensch nicht die letzte Instanz ist, gibt mir eine gewisse Gelassenheit.

Was begeistert Sie am meisten an Gott?
Dass er mich liebt – obwohl er mich durch und durch kennt, mich annimmt und mir vergibt.

Welche Eigenschaft von Gott verstehen Sie nicht?
Mein Verstand ist viel zu begrenzt, um Gott zu verstehen.

Klagen Sie Gott manchmal an?
Nein.

Welche Frage möchten Sie Gott unbedingt stellen?
Warum Frau und Mann so wahnsinnig unterschiedlich denken, fühlen, reden und handeln ...

Ein Tipp, wie man Gebet und Bibellesen interessant gestalten kann ...
Einfach ausprobieren!

Wie sind Sie Christ geworden?
Mit 21 wurde mir bewusst, dass Gott eine persönliche Beziehung mit mir möchte. Die Beschäftigung mit der Frage nach Schöpfung oder Evolution hat massgeblich zum Entscheid für Gott beigetragen.

Warum sind Sie Christ?
Ein Leben ohne Gottes Liebe, Annahme und Vergebung könnte ich mir kaum vorstellen.

Warum denken Sie, dass sich ein Leben als Christ auf Dauer lohnt?
Eben wegen dieser Liebe von Gott.

Beschreiben Sie ein spezielles Erlebnis, das Sie mit Gott gemacht haben:
Als eine unserer Töchter sehr krank war, hat uns Gott durch diese schwere Zeit getragen. Das hatte uns tief beeindruckt.

Steckbrief :

Zivilstand: verheiratet mit Renate Löffel-Wenger, 4 Töchter
Gemeinde: Stadtmission Bern (Evangelisches Gemeinschaftswerk)
Arbeit in Gemeinde: Feriensonntagsschule, Aushilfe beim Kinderhort, Folien auflegen beim Lobpreis
Hobbys: Politik, Faulenzen, Volleyball
Beruf: Projektleiter beim Blauen Kreuz für die Suchtprävention, Geschäftsführer der EVP des Kantons Bern
Werdegang: Ältester von 5 Geschwistern, Primarlehrer, Leiter der Informatikschule des Bundes
Wohnort: Münchenbuchsee, Kanton Bern
Herkunft: Müntschemier im Berner Seeland („Vo dört hani dr hert Gring.“ – „Da kommt mein Dickschädel her.“)
Lieblingsbibelstelle: Johannes 3,16 – «Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht verlorengehen, sondern das ewige Leben haben.»
Lieblingsmusikgruppe(n): Whitecross, Normal Generation?
Das gefällt mir auf Livenet.ch und Jesus.ch: Aktualität, breites Spektrum

Datum: 03.04.2006
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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