Gemeindegründertag

GODI Frauenfeld

Bericht von Susanne und Michael Hodel mit Team
Susanne Hodel


Michael:

Wir fühlten uns erst etwas komisch, als wir angefragt wurden, etwas über unsere Arbeit zu erzählen. So speziell ist das Ganze auch wieder nicht. Als wir uns dann auf das Referat vorbereiteten, fragten wir uns, welche Konzepte und Strategien wir hier präsentieren sollten. Wir mussten an ein Zitat denken: «We have a plan.» Da realisierten wir, dass wir nicht echt wären, wenn wir in erster Linie über Ziele und Strategien sprächen. Unsere Arbeit hat sehr wenig mit Strategien und Ähnlichem zu tun. Sie wurde sehr spontan ins Leben gerufen und im Nachhinein von Gott gesegnet. So hinkten wir bezüglich Planung immer etwas hinten nach. Gott schenkte etwas, und wir merkten: «Wow, das segnet Gott, in die Richtung müssen wir uns bewegen, und das Ganze in einen Rahmen bringen.» So sind dann doch einige Planungspapiere entstanden. Doch wir werden heute nicht viel über Papier hören. Das eingangs erwähnte Zitat heisst vollständig: «We have a plan but no clue.» (Wir haben einen Plan, aber keinen Schimmer.) Es stammt aus dem aktuellen Film «Brother where are you». So kommt es uns ein wenig vor. Wir haben eine Menge Ideen und so etwas wie einen Plan, aber eigentlich haben wir keine Ahnung. Wie hat eigentlich alles angefangen?

Bei mir begann die Geschichte des GODI wie folgt: Ich lebte in einer WG mit jemandem, der zu jener Zeit eine andere JG leitete. Interessant war, dass wir gleichzeitig Ähnliches erlebten und empfanden: Wir hatten unsere «gewöhnliche» JG, waren aber nicht glücklich. Nach einiger Zeit als Leiter haben wir bemerkt, dass es irgendwie frustrierend war. Wir versuchten, uns zu investieren, merkten aber bald, dass wir selbst unfähig waren. Entsprechend wenig glorreich waren die Resultate in unserer Jugendarbeit. Wir mussten feststellen, dass Jugendliche nach der Konfirmation aus der Kirche austraten. Ihr Abschluss war wirklich ein Abschluss. Das alles frustrierte uns sehr.

1998 an der Explo geschah etwas: Die Zeit dort war enorm inspirierend. Wir hatten als Gruppe ein intensives Erlebnis mit Gott. Nach diesem Erlebnis kamen wir zusammen und realisierten, dass in unseren Herzen irgendetwas «im Tun» war. Wir beteten und fasteten zusammen, und bereits am 1. März (zwei Monate später) begannen wir mit einem Jugendgottesdienst. Weil unsere herkömmlichen JGs nicht «funktionierten», versuchten wir es anders, und zwar mit einem Gefäss, das unsere Leute herausfordert, wo sie sich investieren und wo sie Kollegen mitnehmen können. Das war unser Ziel.

Am ersten GODI nahmen 90 Personen teil. Dann ging es einige Monate so weiter, bis wir realisierten, dass es doch ein wenig Organisation braucht. Wir gründeten ein GODI- Team und ein spezielles Gebets-Treffen. Seit Juli 1998 treffen sich jeden Dienstag acht bis zwanzig Personen zum gemeinsamen Nachtessen und Gebet. Für dieses Meeting wird nichts organisiert, da wird einfach gebetet. Dieses Gebetstreffen ist so etwas wie das Herz unserer Arbeit. Es dauerte dann bis zum November, bis sich jemand für Jesus entschied.

Nach einem Jahr GODI hatte sich die Besucherzahl verdoppelt, und unsere Räumlichkeiten wurden zu eng. Uns wurden Räume in einer Industriehalle angeboten, und wir machten uns Gedanken, wie wir den grossen Raum unterteilen könnten, damit wir uns nicht allzu verloren vorkämen. Unterdessen sind wir auch in dieser Halle an der Kapazitätsgrenze angelangt.

Eines der grössten Erlebnisse mit dem GODI war unser Open-Air im August 99. An diesem Anlass haben sich etwa 50 Personen für ein Leben mit Jesus entschieden! Das war ein enormes Erlebnis für uns, und wir merkten, dass Gott uns wirklich segnet und hinter uns steht. Schon sehr bald stellten wir fest, dass die Teilnehmer nicht nur von unserer Gemeinde, sondern aus allen Gemeinden der Umgebung kamen. Es war wirklich sehr ermutigend zu spüren, dass diese Gemeinden hinter uns stehen. Durch spezielle Anlässe wie Konzerte, Open-Airs usw. versuchen wir immer wieder, Aussenstehende zu erreichen. Wir wagten etwas mit Gott, lassen uns immer wieder in seine Hände fallen, und ersegnet es auf grossartige Weise. Für mich ist es einfach ein Geschenk Gottes. Für die Zukunft planen wir einen zusätzlichen Vertiefungsgottesdienst und einen Alphakurs.

Susanne:

Ich bin seit dem Anfang beim GODI dabei. Ich erlebte genau diese Jugendgruppenzeiten, von denen Michael erzählte. Ich investierte mich, aber nichts passierte. Im Gegenteil - immer wieder gingen Leute weg. Ich erlebe den GODI jetzt als eine Zeit, die Gott segnet, und ich bin sehr dankbar, dabei sein zu dürfen. Jeden Sonntag freue ich mich auf den Gottesdienst, obwohl fast niemand in meinem Alter da ist. Aber ich freue mich über die Teenies, die reihenweise dort sitzen, die begeistert sind und ihre Leben hingeben. Es sind nicht nur wir als Leiter, sondern eine Bewegung von 30 bis 50 Personen, die den GODI mittragen.

Ganz wichtig ist das Gebet. Ohne Gebet wäre der GODI nicht das, was er jetzt ist. Das Gebet ist das Wichtigste.

Unsere Arbeit wird immer weiter, und sie gewinnt an Tiefe. Mein Leben hat sich in den letzten drei Jahren radikal verändert. Und wenn Michi sagt: «Wir haben einen Plan, aber keine Ahnung», dann glaube ich, dass Gott umso mehr einen Plan hat. Ich glaube, dass Gott unsere ganze Hingabe will, hundertprozentig, mit allem, was wir haben. Unser Leben muss völlig ihm geweiht sein. Wir müssen auch bereit sein, Entscheidungen in unserem persönlichen Leben zu treffen, die uns schmerzen und etwas kosten. Ich habe das erlebt, und Gott hat mich dafür gesegnet.

Datum: 19.11.2002
Quelle: Focusuisse

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