"Gute Nachricht" auf serbokroatisch

Dobre Vesti aus Grenchen

"Dobre Vesti" ist serbokroatisch, heisst "Gute Nachricht" und umschreibt die Arbeit von Lilo und Nikola Mijatov-Meister. Die Familie investiert sich in Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien. Sie missionieren im osteuropäischen Krisengebiet, bauen eine Gemeinde in Grenchen auf, übersetzen für Migranten und helfen, sie zu integrieren.
Lilo und Nikola Mijatov auf dem Balkon ihrer Wohnung in Grenchen, mit Bibeln in serbokroatisch.
Lilo betet in Dalmatien.
Nikola in der Pfingstgemeinde Rijec Zivota («Worte des Lebens») in Zagreb.
Die Lobpreisgruppe der Gemeinde.
Viele singen mit.
Nikola Mijatov betet für eine Frau in Montenegro.

Ihre Liebe zu den Menschen des ehemaligen Jugoslawiens ist gross. Bereits 1985 leisteten sie dort Kurzeinsätze und während die Republik zerfiel, brachten die Beiden Hilfsgüter. Laut dem "Grenchner Stadt Anzeiger" waren dies 1991 zehn Eisenbahnwaggons voller Spitalgüter. Rund zwei Jahre lebten die beiden im Südosten Europas - inzwischen wohnt die Familie im Zentrum von Grenchen, führt eine Übersetzungs- und Beratungsfirma und reist regelmässig zurück in den Staat an der Adria, um die Einwohner sozial und geistlich zu unterstützen. Ihren Übersetzerdienst (serbisch, kroatisch und deutsch) bieten sie Ämtern und Privaten an. Und die Mijatovs bauen eine Gemeinde auf, die serbokroatisch ist, aber kommen kann jeder, bei Sprachbarrieren wird übersetzt. Ein serbokroatischer Hauskreis besteht bereits.

"Wir wollen eine Brücke sein"

Sie ist schmuck, die Wohnsiedlung am Ende der Freiestrasse in Grenchen, im Kanton Solothurn; hier in einem Dachgeschoss ist das Büro von "Dobre Vesti - Gute Nachricht". "Wir machen Integrationsarbeit, zum Beispiel durch unseren Übersetzungsdienst", erklärt Lilo Mijatov-Meister. Das habe sich aufgedrängt. Weil das ehemalige Jugoslawien in mehrere Länder zerfällt, sei der Papierkram kompliziert geworden. "Oft sitzen Menschen in unserem Büro, die Probleme haben, zum Beispiel wegen einer Scheidung oder weil sie Seelsorge brauchen." Oft sei die Sprache ein Problem, denn alles müsse übersetzt werden. "Die meisten integrieren sich nicht gern, sie suchen Landsleute und scheuen sich, die Schweizer Sprache anzunehmen. Wir wollen in diese Lücke springen, Brücke sein und motivieren zu integrieren. Sonst lehren sie die Sprache nicht und das bereitet ihnen selbst Probleme."

In der Muttersprache begegnen

Die Besucher würden nicht einfach abgefertigt: "Wir begleiten die Hilfesuchenden im Gebet, besuchen sie, bringen geistliche Schriften." Und man leiste Aufklärungsarbeit, weil die Denkweise ganz anders sei: "Meine Landsleute lieben ihr Volk, doch die Mentalität ist sehr stolz, darum sollen sich die anderen an ihnen orientieren. Sie erwarten, dass sich der Schweizer nach ihnen richtet. Wir erklären ihnen, dass es wichtig ist, sich zu integrieren." Das sei wichtig, sagt Lilo Mijatov-Meister: "Und es ist ein Vorteil, wenn sie das von uns in ihrer Sprache hören. Das ist ganz anders als wenn ihnen das jemand in einem Deutschkurs erklärt."

Deshalb stehen die beiden Grenchner mit dem Integrationsdelegierten des Kantons in Kontakt. "Wir kennen die Kultur der Einwanderer und können ihnen alles in ihrer Muttersprache erklären, auch dass sie die Schweizer- und Kantonsgeschichte lernen und sich integrieren sollen."

Die Triebfeder

"Unsere Quelle ist das Evangelium, es motiviert uns zu dieser Aufgabe", beschreibt Nikola Mijatov. "Jesus ist der Weg, der auch in der Migration hilft. Mit ihm kann man das Ausgegrenztsein, die "Gefangenschaft" ablegen." Lilo, die in der Uhrenstadt Grenchen aufwuchs: "Gott bewegt uns, Menschen aus Ex-Jugoslawien zu betreuen und mit unserem Projekt "Gute Nachricht" zu erreichen. Es gibt dort christliche Völker, aber es ist wie so oft in Europa: die Menschen kennen Jesus nicht persönlich als ihren Erlöser."

Dobre Vesti aus Zagreb und Grenchen

Manchmal habe man mit Moslems zu tun, Nikola spricht von guten Erfahrungen. "Ich höre ihnen zu und sie mir. Ich erkläre ihnen, dass die Bibel gutes über Abraham und Ismael berichtet." In der Schweiz bestehen rund neun christliche Gemeinden mit Ex-Jugoslawen. "Mehrere von ihnen wollen jetzt weitere Landsleute für Christus gewinnen. Die Liebe Jesu steckt an." Vor zwei Wochen habe er eine Pfingstgemeinde in Zagreb besucht. "Die Gläubigen beten viel und sie wollen Missionare in andere europäische Länder senden um in diesen ihr Volk zu erreichen - einige wollen auch in der Schweiz wirken."

Geistlich sei das Leben in Grenchen schwer, unter den Jugendlichen gebe es viel Gewalt, auch durch Ex-Jugoslawen. Das soll sich ändern, Nikola wünscht sich Busse und Wiedergutmachen - Schriften über die Kraftquelle verteilt er unermüdlich und in der Muttersprache. Schriften über die Gute Nachricht, Dobre Vesti.

 

Datum: 24.07.2007
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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