Jesus-Analphabeten

Warum nicht in die Pfingstmission?

In der Schweizer Pfingstmission sei jeder willkommen. Auch wer noch nie von Jesus gehört hat, sagt deren Leiter Max Schläpfer. Warum sich nicht unverbindlich in der Pfingstmission informieren?
Max Schläpfer.
Was für ein Postkarten-Leben: Die Pfimi führt das Hotel Seeblick in Emmetten. Warum es Seeblick heisst, leuchtet bei diesem Vierwaldstättersee-Panorama ein.
Die Jugend der Pfimi St. Gallen gestaltet ihren Raum neu.
Blick in die Andreas-Kapelle, der Gottesdienstraum der Pfimi Thun.

Ausgangspunkt der Schweizerischen Pfingstgemeinden ist Los Angeles. Leitfigur war der schwarze Prediger William Y. Seymour, eingangs der 1900er-Jahre in Kalifornien Menschen zu Jesus führte. Seymour diente dann in der Aszusa Street Gemeinde und sprach viel über die Kraft des Heiligen Geistes, die er einige Jahre zuvor selbst erlebt hatte. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich diese biblische Lehre zuerst in den USA und ging dann um die Welt, in der Schweiz eröffnete 1921 die erste Gemeinde.

Max Schläpfer, Leiter der Schweizer Pfingstbewegung: «Nachweisbar sind die ersten europäischen Gruppen im Jahr 1907.» Im September 2007 wird das 100-Jahre-Jubiläum in Oslo gefeiert.

Spezielle Gaben

Wichtig, so Schläpfer, sei den «Pfingstlern», die Geisttaufe. Diese geht zurück auf Jesus. Kurz als er zurück zu Gott ging, sagte er den Jüngern, dass die Gläubigen künftig durch den heiligen Geist geleitet werden. Etwas, das allen Christen offen steht, im Pfingstbund ist dieses Erleben zentraler, als in anderen Gemeinden. «Typisch für uns ist auch das praktizieren der Geistesgaben, die man nicht nur auf das Zungenreden* reduzieren darf.» Diese Gaben seien aber nicht Hauptpunkt oder Selbstzweck, sie sollen einfach helfen, beim Weitergeben des Evangeliums.

* = Beten oder sprechen in einer Sprache, die man nicht kennt.

"Jeder kann kommen"

Die Gemeinden seien für Jedermann offen, sagt Schläpfer. Man müsse kein Super-Christ sein um die Pfingstmission zu besuchen. «Jeder kann kommen, auch wenn er Jesus nicht kennt und vielleicht noch nie von ihm gehört hat.» Man wolle nicht auf dem frommen Markt den Marktanteil steigern, darum sei Freiwilligkeit wichtig.

Gottesdienst ist Überraschungsei

Die Geistesgaben beeinflussen laut Schläpfer den Stil des Gottesdienstes. «Er ist sehr lebendig, wir singen aktuelle Lieder und der Ablauf ist nicht immer vorhersehbar.» Auch bete man für Kranke, manchmal am Schluss oder manchmal während der Verkündigung. Es komme vor, dass Gott dabei übernatürlich berühre.

Manche Gemeinden bieten einen Mittagstisch oder sie führen soziale Tätigkeiten aus. Für die Grösse der Bewegung sei die Missionsarbeit in 3. Weltländern ausgeprägt, personell wie finanziell. Die Pastoren-Ausbildung und die Jugendabteilung seien ebenfalls gut unterwegs. Handlungsbedarf sieht Schläpfer in der Evangelisation. «Dort müssen wir zulegen. Darum investieren wir in die Ausbildung.» Das Loch sei noch nicht gestopft, aber man sei auf dem Weg dazu.

Die Pfingstmission in Zahlen

Gegründet: 1921 erste Gemeinde, seit 1935 in der jetzigen Form.
Anzahl Gemeinden: 62 in der Deutschschweiz, drei im Tessin. Die Bewegung in der Romandie habe andere Wurzeln, aber die Beziehungen sind gut.
Anzahl Besucher / Mitglieder: 9300 Mitglieder, rund 10'000 Besucher.
Tendenz Mitglieder: leicht wachsend, 2004 um 3,5 Prozent, 2005 um ein Prozent, 2006 leicht unter 1 Prozent.
Anzahl Mitarbeiter: rund 70-80 Pastoren und Pastoralassistenten; total inklusive administrative Mitarbeiter, Teilzeitangestellte und Gemeindehelferinnen rund 200.
Missionare: 15 vom Bund der Schweizer Pfingstmissionen und 60 weitere, die von den einzelnen Gemeinden betreut werden.
Missionsländer: Zentralafrika, Lesotho, Albanien, Italien, Slowenien, Kambodscha und Peru. Die anderen 60 Personen sind in über 80 Ländern tätig: Viele davon in islamischen Ländern, in Zusammenarbeit mit einheimischen Gemeindeleitern.
Zeitschrift: mit Deutschland und Österreich zusammen: «Wort und Geist».
Aktivitäten: Kinder, Jugend, Seniorenarbeit, Ausbildung, Sonntagsschule, Teenager Mission, starke soziale Betonung, medizinische Arbeit zum Beispiel in Kambodscha.
Letzte gegründete Gemeinde: vor zwei Jahren in Lyss.
Nächste Gemeindegründung: in Delémont und weitere Orte...
Befreundete Gemeinden: alle anderen, die dem Freikirchen-Verband nahe stehen und mit denen man durch die Allianz verbunden ist.
Spezielle Allianzen: verschiedene, zum Beispiel für Alphalivekurse. Christustag als grosses nationales Projekt. Offen für unterschiedliche Zusammenarbeit.
Struktur: Autonome lokale Gemeinden, sind verantwortlich für Gebäude, die aber der Bewegung gehören. Nationale Pastorenkonferenz tagt einmal im Jahr. Generalsekretariat in Aarau.
Ausländer: Manche Gemeinden haben eine Ausländerarbeit unter Latinos und Filipinos. Es gibt fremdsprachige Hauszellen und Gottesdienste werden in verschiedene Sprachen übersetzt.
Liegenschaften: Hotel Seeblick in Emmetten, als AG geführt.


Webseiten:
www.pfingstmission.ch
www.hotelseeblick.ch
www.wort-und-geist.ch

Datum: 11.06.2007
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

Werbung
Livenet Service
Werbung