Gebet für die islamische Welt

Witwen im Irak

Im Irak leben über eine Million Witwen. Sie tragen die Spuren der Gewalt der letzten Jahrzehnte in ihrem eigenen Leben.
Irakische Witwen in einem Fortbildungskurs

Das Land war über die letzten 32 Jahre in drei grosse, kostspielige und zerstörerische Kriege verwickelt, die viel Leid und Tod brachten:

  • Der iranisch-irakische Krieg von 1980–1988 mit über 300‘000 irakischen Toten
  • Der 1. Golfkrieg von 1990–1991 mit über 100'000 irakischen Toten
  • Der 2. Golfkrieg von 2003–2011 mit über 100'000 irakischen Toten.

Zu den Kriegswirren kamen die Unterdrückung durch Saddam Hussein, ein misslungener Schiiten-Aufstand gegen das Regime 1991 sowie Saddams Anti-Kurden-Kampagne im Nord-Irak. Ihnen fielen mehrere zehntausend Menschen zum Opfer. Im Dezember 2011 wurden die ausländischen Armeen aus dem Irak abgezogen. Terroristische Anschläge, zuletzt eine Serie am 23. Juli mit über 100 Toten, lassen das Land nicht zur Ruhe kommen.

Die traurige Bilanz: über eine Million Witwen – etwa 9 Prozent der Frauen im Land. Junge Frauen mit einem oder zwei Kindern finden meistens wieder einen Ehemann. Die älteren Witwen oder jene mit mehr Kindern können selten wieder heiraten. Die irakische Regierung unternahm einiges zur Unterstützung dieser Frauen. Das Ausmass der Not übersteigt jedoch schlicht die Möglichkeiten und Budgets der Amtsstellen.

Wir können uns die Misere dieser Witwen kaum vorstellen. Ohne Mann in einer Gesellschaft zu (über)leben, die der Berufstätigkeit und den sozialen Aktivitäten von Frauen ablehnend gegenüber steht, ist sehr schwierig. Nur wenige haben einen Verdienst, der ihnen erlaubt, ihre Familie durchzubringen. Für manche ist die Prostitution der einzige Weg, zu Geld zu kommen.

Beten Sie

  • Dass Gott sich der Witwen und deren Kinder annimmt und sie versorgt (vgl. Aussagen der Bibel in Psalm 68,1–6 und Jakobus 1,27).

  • Dass diese Frauen in ihrer Not Gott kennenlernen können (Johannes 17,3).

  • Für Mut und Kreativität und genügend Mittel für die irakischen Amtsstellen, die für Witwen und Waisen zuständig sind. Jesus überraschte die Menschen, als er die Menge mit fünf Broten und zwei Fischen speiste. Wunder sind möglich, doch gute Verwaltung der anvertrauten Güter ist ebenso nötig.

Datum: 28.07.2012
Quelle: Evangelische Allianz

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