30 Tage Gebet: Radiosendungen für Afghanistan

Im islamischen Fastenmonat Ramadan beten Christen für Muslime, jeden Tag mit einem anderen Fokus. Heute, da der Ramadan zu Ende geht, Infos zum geistlichen Hunger im bürgerkriegsgeplagten Afghanistan. 
Afghanistan

Heute besuche ich einen unserer Radiohörer in Afghanistan - nennen wir ihn Ali. Er erzählt mir, dass er sich regelmässig mit den anderen Christen in seiner Stadt trifft, um das christliche Radioprogramm zu hören. Er berichtet weiter, wie er durch die Programme so angesprochen wurde, dass er selbst und auch einige seiner Freunde zum Glauben an Jesus Christus kamen. Jetzt kümmern sie sich um andere.

Ali weiss beispielsweise von einem Analphabeten, der jeden Morgen und jeden Abend dieses Programm hört. Unterweisung und Ermutigung ist für diese Christen sehr wichtig, denn sie sind sehr isoliert. Von den staatlichen Gesetzen her ist es in Afghanistan streng verboten, Christ zu sein. Wenn das herauskommt, muss er sehr konkret mit der Todesstrafe rechnen.

Ich frage weiter nach der Wirkung der Radioprogramme. Von einem Mitarbeiter der Radiostation höre ich, dass er in einer ländlichen Gegend, Hunderte Kilometer von Kabul entfernt, öfter mit den Dorfbewohnern zusammen gesessen und ihnen aus der Bibel erzählt hat. Dabei habe ihn einmal ein Dorfbewohner unterbrochen und gesagt: „Wir haben davon schon gehört!"

Bei einem weiteren Treffen warf jemand ein: „Ja, wir wissen, dass Jesus Christus der Herr ist!" Als der Mitarbeiter erstaunt fragte, wie sie davon erfahren hätten, meinte einer: „Ich höre jeden Tag das christliche Radioprogramm." Ein anderer stimmte zu: „Ja, auch ich höre es gerne. Und manchmal brennt mein Herz regelrecht oder ich muss weinen, wenn ich die Botschaft höre." Einer äusserte sogar, das Radioprogramm sei sein „Pastor." Immer wieder hören die Mitarbeiter, wie Menschen in ganz Zentralasien aufgrund der Sendungen Christen werden.

In Afghanistan gibt es keine christliche Gemeinde und offiziell auch keine Christen. Inoffiziell aber treffen sich einige Christen im Untergrund. Im Land herrscht viel Unruhe und Armut, und das Leben in Afghanistan ist extrem schwierig. Für die Menschen gibt es wenige Möglichkeiten, von der Botschaft Jesu zu erfahren. Christliche Radioprogramm spielen daher eine Schlüsselrolle. Ziel ist die Entstehung von Gemeinden im ganzen Land, in denen einheimische Gläubige ihren Glauben weitergeben und andere in der Nachfolge Jesu unterweisen können.

Neuneinhalb Stunden pro Woche werden die christlichen Radioprogramme in den beiden Hauptsprachen Afghanistans, Paschtu und Dari, ausgestrahlt. In den Programmen wird die biblische Botschaft verbreitet; für Christen wird extra Material zur Verfügung gestellt - so existieren z. B. Videos und weitere Audioaufnahmen. Seit 2008 gibt es die komplette Bibel auf Dari, auf die in den Programmen hingewiesen wird. Menschen in Afghanistan, aber auch viele Afghanen ausserhalb ihres Heimatlandes informieren sich über das Internet und auch persönlich über den christlichen Glauben. Trotz aller Probleme hat Gott seine Leute auch in Afghanistan.

Gebetsanliegen

  • Weisheit bei der Erstellung und Verbreitung der Radioprogramme.
  • Bewahrung der Mitarbeiter und der Christen vor Ort.
  • Weite Verbreitung und Wirksamkeit der Radioprogramme, damit viele Menschen von Jesus hören.
  • Geschickte Nacharbeit.

Der Gebetskalender für die 30 Tage des Ramadan online

Quelle Text und Bild: Deutsche Evangelische Allianz / SEA

Datum: 19.09.2009

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