30 Tage Gebet: Die Afar

Im islamischen Fastenmonat Ramadan beten Christen für Muslime, jeden Tag mit einem anderen Fokus. Heute Infos zum ostafrikanischen Volk der Afar.
Afar

Das Volk der Afar umfasst etwa 1,5 Mio. Menschen und ist über Äthiopien, Eritrea und Dschibuti verteilt. Die Afar weiden ihre Kamele und Ziegen in einem der heissesten und unwirtlichsten Gebiet der Erde, in der Danakilebene, die sich über Süd-Eritrea, Nord-Dschibuti und Teile Ost-Äthiopiens erstreckt. Sie leben dort, wo es kahle Bergketten, heisse staubige Täler, schroffe Felshänge und in den Niederungen Salzsümpfe gibt. Salz ist ein traditionelles Handelsgut der Afar. Auf ihren Kamelen transportierten sie es bis ins äthiopische Hochland, um es dort gegen Hirse und Mais einzutauschen. Der Karawanenhandel ist bis heute ein wichtiger Wirtschaftszweig für sie.

Die Afar bestehen aus mehreren rivalisierenden Sippen und haben kein gemeinsames Oberhaupt, das alle anerkennen. Sie sind sunnitische Muslime, aber der traditionelle Geisterglaube bestimmt den Alltag.

Trotz ihres Rufes, kriegerisch zu sein, sind die Afar sehr gastfreundlich und humorvoll. Allerdings sind die Herausforderungen des Lebens in den heissen Tiefebenen am Horn von Afrika fast erdrückend. Hitze und Wasserknappheit prägen den Alltag.

Die meisten Afar sind Analphabeten, sie leben fast ausschliesslich von Kamelmilch und Maisbrot. In den fast jährlichen Dürreperioden im Frühherbst reicht die Kamelmilch oft nur noch für die Kinder, die Eltern leben wochenlang ausschliesslich von Tee aus aufgebrühten Kaffeebaumblättern. Selbst in solch kargen Zeiten dichten die Afar manchmal noch humorvoll-sarkastische Lieder. Da kann der Besucher vor der Zähigkeit dieses würdevollen Volkes nur beeindruckt schweigen. Unabhängigkeit, Ausdauer und Tapferkeit zählen hier zu den höchsten Idealen.

Lange hatten die Afar kaum eine Chance, das Evangelium zu hören. Das Rezitieren von Koranversen und die Furcht vor den Geistern der Steppe prägten ihren Alltag. Vor einigen Jahrzehnten kamen jedoch einige Ausländer zu den Afar. Zusammen mit ein paar Afar-Christen entwickelten sie in den letzten Jahren eine qualitativ exzellente Radioarbeit. Nun wird das Evangelium gehört - und wie!

In den letzten drei Jahren richteten auch die äthiopischen Gemeinden ihr Augenmerk vermehrt auf die Afar. In immer mehr Gemeinden wird für sie gebetet. Trotz manchmal realer Gefahren wegen der traditionellen Feindseligkeiten machten sich erste äthiopische Pioniere auf den Weg zu ihnen.

Es gibt also neue Hoffnung für dieses Volk! Einige Afar sind getauft und bereiten sich durch Schulung auf die Arbeit unter ihren Landsleuten vor. Sie erleben oft starke Verfolgung, aber diese Krieger sind leidensbereit.

Bisher sind nur ganz wenige Frauen bekannt, die sich mutig zum Messias bekennen. Aber 2008 haben gläubige Afar-Christinnen mit viel Hingabe und Liebe eine umfangreiche Radioserie für Frauen erarbeitet, die verwundete Herzen erreicht und den vom Leben gezeichneten Nomadenfrauen neue Hoffnung bringt.

Gebetsanliegen

  • Die zahlreichen Radiohörer in der Steppe, Bewahrung für das Radioteam bei Verfolgung.
  • Frauen und ganze Familien, die ihre Herzen der Botschaft der Befreiung öffnen.

Der Gebetskalender für die 30 Tage des Ramadan online

Quelle Text und Bild: Deutsche Evangelische Allianz / SEA

Datum: 18.09.2009

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