30 Tage Gebet: Die Saafi in Senegal

Im islamischen Fastenmonat Ramadan beten Christen für Muslime, jeden Tag mit einem anderen Fokus. Heute Infos über das Volk der Saafi in Westafrika.
Senegal

Insgesamt umfasst das Volk der Saafi etwas mehr als 100‘000 Menschen. Es gehört zu den Serer-Volksgruppen. Die Serer machen etwa 15% der Bevölkerung Senegals aus.

Traditionell leben die Saafi als Farmer südwestlich der Stadt Thies nahe der Westküste des Senegal. Aber die unkalkulierbaren, meist geringen Niederschläge bringen nur armselige Ernten hervor. Die sich ausbreitende Wüste lässt den Grundwasserpegel immer weiter sinken. Das beeinträchtigt nicht nur die Landwirtschaft, sondern macht auch die Haushaltsführung sehr zeitaufwendig.

Die Saafi wohnen in fast quadratischen Häusern aus Lehmziegeln oder Zementblöcken, die - geordnet nach Familienclans - innerhalb ummauerter Höfe gebaut werden.

In einer dieser Lehmbauten werden wir Zeuge einer väterlichen Anweisung an den Sohn: „Ablay, mein Sohn, du musst diese Arbeitsstelle bekommen - du musst es einfach! Du brauchst ein besonderes Gebet über deinem Stift. Das wird dir helfen, wenn du nächste Woche mit diesem Stift den Bewerbungstest schreibst. Geh' jetzt ins nächste Dorf und bitte den Heiligen Mann hierher. Er soll über deinem Stift die nötigen Gebete sprechen."

Der alte Musa wünscht sich so sehr, dass sein 23jähriger Sohn, dessen Schulausbildung er 15 Jahre lang unter Aufbringung aller denkbaren Opfer möglich gemacht hat, in diesem harten Wettbewerb um eine Anstellung eine Chance hat. Für Musa ist das wie der Griff nach dem letzten Strohhalm.

Er redet weiter - Dinge, die Ablay im Prinzip schon weiss: „Ach, wir haben so viel Geld für die Behandlung deiner kranken Schwester ausgegeben. Kein Arzt oder Heiliger Mann konnte helfen. Sie haben ihr Spritzen und Medizin gegeben. 1.000 Gebete haben sie rezitiert - aber es hat nichts gebracht. Der letzte Weg ist die spezielle Zeremonie. Wir müssen die Geister besänftigen, die ihre Krankheit verursachen. Aber das kostet drei Monatsgehälter. Dafür musst du die Arbeitsstelle einfach bekommen. Wir haben keine andere Hoffnung mehr!" Schon ohne Extra-Ausgaben brauchen die ursprünglich auf dem Land lebenden Saafi heute oft eine Anstellung, um sich und die Grossfamilie ernähren zu können. Dafür gehen die meisten Männer in die Städte, wenn nicht sogar ausser Landes und lassen ihre Familien zu Hause zurück.

Nach katholischen Missionsversuchen zu Beginn des 19. Jhs. trat das Volk der Saafi Mitte des 19. Jhs. zum Islam über. Die Saafi tragen allerdings weiterhin Amulette und Glücksbänder, die sie schützen sollen, und viele beten am Familienaltar. Die Unzufriedenheit unter den 98,5% Muslimen wächst, weil die für ihren Religionswechsel gemachten Versprechungen oft nicht eingehalten wurden.

Christen gibt es nur sehr wenige unter den Saafi. Ein Team arbeitet an einer Übersetzung des ersten Buches Mose auf Saafi-Saafi.

Gebetsanliegen

  • Fertigstellung der Übersetzung und positive Aufnahme dieses ersten „eigenen" Buches, besonders bei den religiösen Führern.
  • Weisheit für die, die ihnen die Schrift erklären möchten und offene Herzen der Zuhörer.
  • Die Gründung von Gemeinden unter den verstreuten Gläubigen und Schulungsmöglichkeiten.

Der Gebetskalender für die 30 Tage des Ramadan online

Quelle Text und Bild: Deutsche Evangelische Allianz / SEA

Datum: 13.09.2009

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