30 Tage Gebet: Somalia – Land im Bürgerkrieg

Im islamischen Fastenmonat Ramadan beten Christen für Muslime, jeden Tag mit einem anderen Fokus. Heute Infos über das zerrissene ostafrikanische Land Somalia.
Somalia

„Ich gegen meinen Bruder und ich gegen die Familie, meine Familie gegen den Clan, mein Clan gegen Somalia, Somalia gegen die Welt." Dieses somalische Sprichwort ist bezeichnend für die Kultur der Unversöhnlichkeit in diesem extrem armen Land am Horn von Afrika.

Nach Jahren des Bürgerkriegs zwischen konkurrierenden Clans hat Somalia zwar eine Übergangsregierung in der Hauptstadt Mogadischu, doch diese kontrolliert nur Teile des Landes. Die radikal islamische Union führt einen Guerillakrieg gegen die Regierung. Infolgedessen mussten Millionen Menschen ihren Wohnort verlassen und leben nun als Binnenflüchtlinge in Somalia. Bei einer Gesamtbevölkerung von rund 11 Mio. Menschen sind heute über 2,5 Mio. Somalis für ihr Überleben auf humanitäre Hilfe angewiesen. Zehntausende haben Afrika verlassen und leben in westlichen Ländern.

Sie alle haben ihre Vergangenheit mitgenommen - auch den Hass. Und der Hass ist gross. Durch die jahrzehntelangen Konflikte gibt es viele „offene Rechnungen" aus den Kämpfen zwischen den Clans, Nachbarschaftsstreitigkeiten und Gewalt zwischen Frauen in polygamen Ehen. In Somalia selbst herrscht das Gesetz der Blutrache, was unweigerlich neue Konflikte schürt.

Mehr als 99,5% der Somalis sind Muslime, der Islam ist Staatsreligion. Er ist in diesem Land oft stark vermischt mit der Furcht vor Geistern (Dschinn) und verschiedenen Praktiken aus den vorislamischen afrikanischen Religionen zur Besänftigung der Geister.

In dem herrschenden Klima des Hasses, der sich auch gegen alle „Ungläubigen" richtet, ist es extrem schwierig, Zeugnis zu geben und Zeugnis zu sein. Ausländische Christen, die in Somalia Sozialarbeit leisten, sind in ihren Möglichkeiten zum Zeugnis stark eingeschränkt. Und auch das Gespräch über den christlichen Glauben unter Somalis ist sehr gefährlich. Eine Abkehr vom Islam ist für einen Somali unvorstellbar: es ist eine Schande gegen die Familie und ein Verbrechen gegen die Nation. Dennoch ist Gott am Wirken. Auch wenn Christen hart verfolgt werden, wird die Gemeinde in Somalia nicht ausgelöscht. Auch die Muslime, die glauben, Allah zu dienen, wenn sie einen Christen töten, müssen erfahren, dass Jesus der Weg zum Vater ist und nur er echte Versöhnung und Frieden zwischen Menschen schenken kann.

In den letzten 15 Jahren sind laut Schätzungen eines im Ausland lebenden Somali etwa 200 Christen in Somalia um ihres Glaubens willen getötet worden. Zu Zeiten der Militärregierung gab es in der Hauptstadt Mogadischu mehrere hundert katholische und evangelische Christen. Heute sind es jedoch nur ganz wenige Christen, die keine Möglichkeit haben, sich öffentlich zu versammeln. Für die Konvertiten wäre es aber extrem wichtig, mindestens mit einem zweiten Christen Gemeinschaft zu haben.

Gebetsanliegen

  • Es ist ein Anliegen, dass sich Jesus Christus vielen Somalis offenbart - auch den Verfolgern seiner Gemeinde - und sie frei werden von den Bindungen an die Mächte des Geisterkultes.
  • Ermutigung und Stärkung der somalischen Konvertiten, Schutz vor Verfolgung durch militante Muslime und die eigene Familie.
  • Die Schliessung christlicher Ehen, sodass christliche Familien entstehen.
  • Somalis, die im Ausland Jesus Christus kennen lernen; Einheit der Christen untereinander.

Der Gebetskalender für die 30 Tage des Ramadan online

Quelle Text und Bild: Deutsche Evangelische Allianz / SEA

Datum: 30.08.2009

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