30 Tage Gebet: Mysore in Indien

Im islamischen Fastenmonat Ramadan beten Christen für Muslime, jeden Tag mit einem anderen Fokus. Heute Infos über die südindische Millionenstadt Mysore.
Mysore

Mysore ist die zweitgrösste Stadt des südindischen Bundesstaates Karnataka, die vor rund 1.000 Jahren gegründet wurde. In religiöser wie kultureller Hinsicht muss man sie wohl konservativ nennen. Muslime und Hindus leben in klar voneinander abgegrenzten Stadtgebieten und mischen sich kaum, wie es in anderen Grossstädten durchaus möglich ist.

Schon seit mehr als 200 Jahren hat der Islam erheblichen Einfluss in der Stadt. Heute zeigt er sich in vielen Facetten. Gut 250‘000 Menschen - ein Viertel der gesamten Stadtbevölkerung - bekennt sich zum Propheten Muhammad.

Die Muslime in Mysore sprechen verschiedene Sprachen: Die meisten sprechen zwar Urdu, aber etwa 4‘000 Labbai benutzen Tamil und ebenso viele Mapilla-Muslime haben Malayalam als Muttersprache. Die Banghi sprechen Hindi und gehören zu den Ärmsten der Armen: sie sind entweder Strassenfeger oder sogar Bettler. Die Memon sind Kaufleute und Händler und sprechen Gujarati und Urdu. Die 10% der Muslime, die sich zum schiitischen Zweig des Islam bekennen, sind reichere Geschäftsleute. Diese vielen verschiedenen sozialen Schichten erfordern ganz verschiedene Ansätze, damit alle diese Menschen mit dem Evangelium erreicht werden können.

Mehr als die Hälfte der Bewohner von Mysore sind Sufis. Sie gehören der mystischen Richtung des Islam an und besuchen die Grabmale muslimischer Heiliger. Dort erhoffen sie sich Hilfe in allen Lebenslagen, Heilung von Krankheit und bringen den Heiligen auch Opfer. Viele Sufis beten Gott durch Gesänge, Schweigen oder Tanz an.

Eine Umfrage unter der muslimischen Bevölkerung der Stadt Mysore ergab, dass nur 18% der Männer alle fünf Gebetszeiten einhalten. Nur die Hälfte geht freitags in die Moschee, was für die Männer eigentlich eine Verpflichtung wäre. An religiösen Festtagen, wie am Ende des Ramadan oder dem Opferfest kommen dann aber bis zu 35.000 Menschen in der Moschee oder im Freien zusammen.

In Mysore stehen 120 Moscheen und 180 Koranschulen, in denen etwa 10.000 Kindern Islamunterricht erteilt wird. Dennoch ist das nur eine Minderheit, 80% der Kinder erhalten keine religiöse Unterweisung. Die muslimische Gemeinschaft ist stolz auf 300 Personen, die den Koran vollständig auswendig gelernt haben und daher den Ehrentitel „Hafiz" (Bewahrer) tragen.

Mehrere islamische Organisationen haben sich mit mehr als 120.000 Mitgliedern in Mysore angesiedelt. Sie engagieren sich in der Politik, in der Sozialarbeit und der Verkündigung des Islam. Es gibt in der Stadt aber auch 99 Kirchen und ein Team von Christen, das mehrere Familien in der Stadt, die Christen wurden, im Glauben anleitet und schult. Dieses Team bemüht sich auch darum, die Gemeinden vor Ort zur Mitarbeit für die Arbeit unter Muslimen zu bewegen und spezielle Schulungen für Pastoren anzubieten.

Gebetsanliegen

  • Es ist ein Anliegen, dass gerade Sufis, die durch Meditation und Gesang versuchen, Gott näherzukommen, Gott in Jesus Christus erkennen.
  • Von Liebe bewegte Herzen von Menschen, deren Leben mit ihren Worten übereinstimmt und die sich den Muslimen in der Stadt Mysore zuwenden.
  • Weisheit für diejenigen, die Christen werden. Wann sollen sie mit wem sprechen? Wem können sie vertrauen?
  • Eine effektive Nutzung der Medien in den verschiedenen Sprachen.

Der Gebetskalender für die 30 Tage des Ramadan online

Quelle Text und Bild: Deutsche Evangelische Allianz / SEA

Datum: 29.08.2009

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