30 Tage Gebet: Die Ismailiten in Kanada

Im islamischen Fastenmonat Ramadan beten Christen für Muslime, jeden Tag mit einem anderen Fokus. Heute Infos über die Ismailiten in Kanada.
Ismailiten

„Die Gesandtschaft des ismailischen Imamats in der kanadischen Hauptstadt, das neue Aga-Khan-Museum sowie das Zentrum der Ismailiten in Toronto sind Symbole des Ernstes und Respekts, den Kanada der Welt des Islam zollt." Das sind die Worte seiner königlichen Hoheit Prinz Karim Aga Khan, dem charismatischen Führer der schiitischen Ismaili-Muslime.

Prinz Aga Khan ist das Oberhaupt der Ismailiten, einer schiitischen Sondergruppe, die aus dem Islam hervorging, aber auch Elemente anderer Religionen wie des Hinduismus aufgenommen hat. Die Ismaili-Gemeinschaft Kanadas ist Teil der fast 1 Mio. starken Gruppe der indischstämmigen Kanadier, die auch einfach die „Ostinder" genannt werden. Sie sind eine der grössten ethnischen Minderheiten, sehr heterogen, bestens ausgebildet und geschäftstüchtig. Ausser in Kanada leben die insgesamt 18-20 Mio. Ismailiten in weiteren 25 Ländern. Sie werden von dem nun 70jährigen Aga Khan „meine geistlichen Kinder" genannt.

Einige wenige Ismailiten lebten bereits in Kanada, bevor der stärkste Zustrom von Einwanderern ab 1972 erfolgte. Damals hatte Idi Amin den Befehl gegeben, dass die Ismailiten Uganda verlassen sollten. Schon bald danach nahm der Aga Khan Kontakt mit dem kanadischen Premierminister auf und erreichte die Aufnahme von 6.000 Flüchtlingen in Kanada.

Heute haben sich bis zu 75.000 Ismailiten dort niedergelassen und haben in vielen Berufen höhere Positionen inne, auch in der Regierung und im Geschäftsleben. Der Aga Khan bewundert Kanada als „Modell für die Welt" und hat es konsequenterweise zur Zentrale der ismailischen Weltgemeinschaft gemacht.

Karim Aga Khan ist der 49. Imam der Ismailiten und nach eigenen Angaben über Muhammads Vetter und Schwiegersohn Ali ein direkter Nachfahre des Propheten Muhammad. In der islamisch-schiitischen Tradition ist der Imam nicht nur der geistliche Führer. Er ist auch verantwortlich für die Verbesserung der Lebensbedingungen seiner Anhänger.

Die Ismailiten versammeln sich im sogenannten „Jamaatkhana" (Gemeinschaftshaus), das im Gegensatz zu einer Moschee kein Minarett hat und auch als kultureller Treffpunkt fungiert. In Kanada gibt es ungefähr 70 solcher Orte. Das grösste Jamaatkhana steht in Burnaby im Bundesstaat British Columbia und bietet 1‘000 Menschen Platz.

Das religiöse und weltliche Leben der Ismailiten wird durch Nationalversammlungen verwaltet, die alle der Autorität des Aga Khan unterstehen. Aussenstehende können im allgemeinen an den Zeremonien nicht teilnehmen. Daran wird die Geschichte der Geheimhaltung und Schweigepflicht deutlich, zu der einige typisch indische Elemente hinzukommen.

Die Medien beschreiben den Aga Khan als bedeutenden Reformator der muslimischen Welt, der sich selbst als Brückenbauer zwischen islamischem Glauben und westlicher Welt betrachtet.

Gebetsanliegen

  • Geöffnete Augen für die Gemeinschaft der Ismailiten, damit sie erkennen, dass nicht der Aga Khan, sondern Gott selbst ihr „geistlicher Vater" ist.
  • Die wenigen Christen in dieser Gruppe und ihr Zeugnis trotz Exkommunikation und Opposition der anderen.
  • Mehr Mitarbeiter, die sich dieser islamischen Gemeinde annehmen.

Der Gebetskalender für die 30 Tage des Ramadan online

Quelle Text und Bild: Deutsche Evangelische Allianz / SEA

Datum: 28.08.2009

Werbung
Livenet Service
Werbung