30 Tage Gebet: Die Yao in Malawi

Im islamischen Fastenmonat Ramadan beten Christen für Muslime, jeden Tag mit einem anderen Fokus. Heute Infos über das Volk der Yao im südafrikanischen Malawi.
Gebet

Ujeni, der Vater einer 7-köpfigen Familie in Malawi, las eines Tages im Neuen Testament den Text aus 1. Johannes 4,9-10, der besagt, dass Gott aus Liebe zu uns Menschen seinen Sohn Jesus Christus auf die Erde gesandt hat. Da wurde ihm klar, dass Jesus als Versöhnungsopfer gekommen ist, um für seine Sünden zu sterben und er nur durch Jesus ewiges Leben bekommen kann. Von da an war Ujeni entschlossen, Jesus nachzufolgen.

Nachdem sich Ujeni hatte taufen lassen, wurde er von seiner Verwandtschaft geschlagen und verstossen, weil er sich nach dem Verständnis der Yao von einem ordentlichen Leben - sprich: vom Islam und seinen Werten - abgewandt hatte. Jesus und die Gemeinde waren ihm jedoch wichtiger. Mit Gottes Hilfe wird Ujeni heute im Dorf und von seiner Verwandtschaft als Christ akzeptiert und kann wieder mit ihnen Gemeinschaft pflegen.

Ujeni ist Angehöriger des Volkes der Yao, das in Malawi am südlichen Ende des Malawisees ansässig ist. Da die Yao zur Zeit des Sklavenhandels mit den Arabern gute Verbindungen pflegten, nahmen sie auch deren Religion an. Heute sind über 90% der Yao Muslime, wobei im Alltag der Volksislam dominiert.

Die Yao folgen dem matrilinearen Verwandtschaftssystem. Das bedeutet, dass der Mann in der Regel in die Familie der Frau einheiratet. Die Erbfolge läuft auf der weiblichen Linie von der Mutter zur Tochter und auch die Kinder werden in erster Linie der Verwandtschaft der Frau zugerechnet. Daher trägt ein Mann für die Kinder seiner Schwestern grössere Verantwortung als für seine eigenen.

Das dörfliche Leben orientiert sich stark an seinem Häuptling. Er trägt den Namen des Dorfes und wird als dessen Eigentümer betrachtet. Er verfügt auch über das dem Dorf zugehörige Land, er verkörpert die Justiz und muss über alle Angelegenheiten seines Dorfes informiert werden.

Die Einstellung der Menschen ist stark vom Fatalismus geprägt: alles, was geschieht, hat so kommen müssen. Auch Gott wird vor allem als der grosse Regent gesehen, der das Schicksal der Welt und des Einzelnen unabänderlich bestimmt.

Mitarbeiter verschiedener in- und ausländischer Organisationen arbeiten unter den Yao. Besondere Herausforderungen sind unbeständige Ehen, Krankheiten wie Malaria, Tuberkulose und AIDS, häufige Todesfälle, Armut, Prostitution und Zauberei. Ausser in die Gründung und den Aufbau von Gemeinden investieren Christen viel Mühe in Entwicklungs- und Waisenprojekte. Christliche Gruppen werden oft abgelehnt und verfolgt.

In den Gemeindeversammlungen sind meist mehr Frauen als Männer anwesend. Die Männer arbeiten entweder in der Fischerei, in den grösseren Städten oder in Südafrika. Zudem ist die Situation auch Spiegel der matrilinearen Lebensform, in der die Frauen im Dorfalltag eine dominante Stellung einnehmen.

Gebetsanliegen

  • Die Dorfhäuptlinge und Ältesten, damit sie in ihren Dörfer die Verkündigung des Wortes Gottes erlauben.
  • Die Gründung von Gemeinden zu einem würdigen Zeugnis für Jesus unter der Bevölkerung.
  • Christen, die die Liebe Jesu leben und damit Vorurteile und Ängste vor dem Christentum abbauen.
  • Das Bibelübersetzungsprojekt in die heutige Sprache der Yao.

Der Gebetskalender für die 30 Tage des Ramadan online

Quelle Text und Bild: Deutsche Evangelische Allianz / SEA

Datum: 26.08.2009

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