30 Tage Gebet: Junge Muslime in der Schweiz

In der Schweiz „schöpfen immer mehr Muslime aus dem Islam ihr Selbstvertrauen und begründen ihr Anderssein mit ihrem Glauben und ihrer Herkunft".
Muslime

Im islamischen Fastenmonat Ramadan beten Christen für Muslime. Heute Gedanken zur Situation junger Muslime zwischen Bodensee und Lac Léman.

Kennen Sie Pierre Vogel? Er ist ehemaliger deutscher Profi-Boxer, aber heute als Prediger des Islam unterwegs. Als Konvertit nennt er sich Abu Hamza. Im Internet findet man seine Videobotschaften, mit denen er zum kompromisslosen, vollständigen Leben nach den Lehren des Islam zu Muhammads Zeiten aufruft. In einer seiner Botschaften mahnt er auch zur „Dawa", zur Werbung für den Islam.

Hören ihm die jungen Muslime in der Schweiz zu? Einige schon, es gibt aber auch viele Jugendliche, die weder in einer islamischen Jugendgruppe noch in einer Moschee zu Hause sind. Sie haben zwar als Kinder den Islam- und Arabischunterricht besucht, sind nun aber ganz in die Hip-Hopkultur oder die Clubszene eingetaucht. Andere junge Muslime engagieren sich in Sportvereinen, besonders in den Fussballclubs.

Heute sind 4-5% der Schweizer Bevölkerung Muslime, das sind rund 350'000 Menschen. 50% der Muslime sind jünger als 25. Allerdings ist die muslimische Bevölkerung alles andere als homogen in ihrem Glauben und ihrer Herkunft. Die meisten kommen vom Balkan, andere aus der Türkei und aus den verschiedenen arabischen Ländern.

Wird die heranwachsende muslimische Generation in 20 Jahren an den politischen und wirtschaftlichen Machthebeln der Schweiz sitzen? Das wohl kaum, aber ihr Einfluss ist nicht zu unterschätzen. Immer mehr Muslime schöpfen aus dem Islam ihr Selbstvertrauen und begründen ihr Anderssein mit ihrem Glauben und ihrer Herkunft. Haben wir Christen Angst vor selbstbewussten Muslimen? Wie gehen wir mit den jungen Muslimen um, die zerrissen zwischen zwei Welten und nicht selten auf der Suche nach Gott und dem Sinn des Lebens sind?

Die europäischen Gesellschaften hätten ihre Werte verloren. Es sei nun Aufgabe der Muslime, Europa die islamischen Werte nahe zu bringen, so wird den jungen Muslimen gepredigt. Oft fühlen sich religiöse Muslime eher den Christen verbunden, wenn es um Werte wie Familie, Sexualität und Freizeitverhalten geht.

Von der Selbstverständlichkeit und Natürlichkeit, mit der viele Muslime von ihrem Glauben und ihrer Gottesfurcht sprechen, können Christen oft noch lernen! Überzeugte Muslime möchten gern Werbung machen für das, was ihrem Leben Sinn gibt. Wollen Christen das auch? Anknüpfungspunkte gibt es genug, und viele Muslime sind für ein Glaubensgespräch offen. Es werden Christen gesucht, die mit ihnen Kontakt aufnehmen und ihnen Jesus als Retter nahebringen.

Der Gedanke, die muslimischen Jugendlichen und Kinder mit dem Evangelium bekannt zu machen, steckt bisher noch in den Anfängen. Einige Mitarbeiter suchen Kontakte zu Familien, z. B. auf Spielplätzen. Einige Jungschargruppen, Kinderstunden und andere Kinder-bzw. Jugendveranstaltungen sind entstanden, in denen muslimische Kinder beteiligt sind.

Gebetsanliegen

  • Es ist ein Anliegen, dass junge Christen ihren eigenen Glauben kennen und ihren muslimischen Kollegen in Schule und Beruf von Jesus erzählen.
  • Gott kann den jungen suchenden Muslimen, die zwischen ihrer eigenen und der westlichen Kultur zerrissen sind und meist ein verzerrtes Bild vom Christentum haben, aufrichtige Christen in den Weg schicken, denen sie Fragen stellen können.
  • Menschen, die ein Herz für die muslimischen Kinder und Jugendlichen in der Schweiz haben und Ideen, wie sie mit der Botschaft von Jesus erreicht werden können.

Der Gebetskalender für die 30 Tage des Ramadan online

Quelle Text und Bild: Deutsche Evangelische Allianz / SEA

Datum: 23.08.2009

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